Mehr Ausstellungen diese Woche
Mehr Ausstellungen diese Woche
Hot Questions – Cold Storage
Architekturzentrum Wien - Museumsplatz 1, 1070 Wien, Österreich
Mapping the 60s Kunst – Geschichten aus den Sammlungen des mumok
mumok - Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien - Museumsplatz 1, 1070 Wien, Österreich
Be a mensch: Johanna Kandl
KÖR Kunst im öffentlichen Raum Wien - Laxenburger Straße 4/4a, 1100 Wien, Österreich
Nie endgültig! Das Museum im Wandel
mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien - Museumsplatz 1, 1070 Wien, Österreich
Die Welt von morgen wird eine weitere Gegenwart gewesen sein
mumok – Museum morderner Kunst Stiftung Ludwig Wien - Museumsplatz 1, 1070 Wien, Österreich
Frederick Kiesler – The Endless Search
Österreichische Friedrich und Lilian Kiesler-Privatstiftung - Mariahilfer Straße 1B/top 1, 1060 Wien, Österreich
Kazuna Taguchi: I’ll never ask you
mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien - Museumsplatz 1, 1070 Wien, Österreich
HITO STEYERL: Der Menschheit ist die Kugel bei einem Ohr hinein und beim anderen herausgeflogen
MAK – Museum für angewandte Kunst - Stubenring 5, 1010 Wien, Österreich
Wotruba International
Belvedere 21 - Museum für zeitgenössische Kunst - Arsenalstraße 1, Landstraße 1030 Wien, Österreich
BRIGITTE KOWANZ: LICHT IST WAS MAN SIEHT
Albertina - Albertinaplatz 1, Wien, Österreich
VERBORGENE MODERNE
Leopold Museum - Museumsplatz 1, 1070 Wien, Österreich
Reichtum statt Kapital. Anupama Kundoo
Architekturzentrum Wien - Museumsplatz 1, 1070 Wien, Österreich
Tobias Pils: Shh
mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien - Museumsplatz 1, 1070 Wien, Österreich
TURNING PAGES: Künstler*innenbücher der Gegenwart
MAK – Museum für angewandte Kunst - Stubenring 5, 1010 Wien, Österreich
Max Freund
Collectors Agenda Editionengalerie - Franz-Josefs-Kai 3/16 3 stock, Wien, Österreich
Kata Oelschlägel: Versöhnung
Nitsch Foundation - Hegelgasse 5, 1010 Wien, Österreich
EGOR LOVKI
Bildraum 01 - Strauchgasse 2, 1010 Wien, Österreich
WERKSCHAU XXX: SIGRID KURZ
Fotogalerie Wien - Währinger Str. 59, 1090 Wien, Österreich
Schwarze Juden, Weisse Juden?
Jüdisches Museum Wien - Dorotheergasse 11, 1010 Wien, Österreich
MACHINOISERIE Tobias Klein / Hong Zeiss
Kunstraum am Schauplatz - Praterstraße 42/2 hof, 1020 Wien, Österreich
GLIMPSES
Eindorf - Reindorfgasse 8, 1150 Wien, Österreich
SUCK MY CODE! – Gruppenausstellung
Exhibit Galerie – Ausstellungsraum der Akademie der bildenden Künste Wien - Schillerplatz 3, 1010 Wien, Österreich
Systemische Läufe
puuul - Stolzenthalergasse 6/1a, 1080 Wien, Österreich
DOMESTICATED
- Meiereistraße 3-16, 1020 Wien, Österreich
Claudia Pagès Rabal
mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien - Museumsplatz 1, 1070 Wien, Österreich
HELMUT LANG
MAK – Museum für angewandte Kunst - Stubenring 5, 1010 Wien, Österreich
  Hot Questions – Cold Storage
03/02/2022 - 30/03/2026
10:00 — 19:00 h
Architekturzentrum Wien
Museumsplatz 1, 1070 Wien, Österreich
Die Schausammlung des Architekturzentrum Wien gibt Einblicke in die bedeutendste und umfassendste Sammlung zur österreichischen Architektur des 20. und 21. Jahrhunderts. Im Zentrum steht die Befragung von Schlüsselobjekten, darunter prominente und weniger bekannte. Sieben „heiße Fragen“ erwecken den „stillen Speicher“ zum Leben.
Das Architekturzentrum Wien ist das einzige der Architektur gewidmete Museum in Österreich. Nachdem die Sammlung in den vergangenen 17 Jahren auf über 100 Vor- und Nachlässe sowie umfangreiche Projektsammlungen angewachsen ist, werden in der Schausammlung „Hot Questions – Cold Storage“ viele Originalobjekte erstmals zu sehen sein. Ausgewählte Modelle, Zeichnungen, Möbel, Stoffe, Dokumente und Filme entwickeln in sieben thematischen Kapiteln neue Querverbindungen. Jedem Kapitel ist eine „heiße Frage“ unserer Gegenwart vorangestellt, die den „stillen Speicher“ zum Leben erweckt.
Adolf Krischanitz, Otto Steidle, Herzog & de Meuron: Wohnsiedlung Pilotengasse, Wien 22, 1987–1992, Modell Gesamtanlage Bauteil Krischanitz
  Mapping the 60s Kunst – Geschichten aus den Sammlungen des mumok
05/07/2024 - 11/02/2026
mumok - Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien
Museumsplatz 1, 1070 Wien, Österreich
Der Ausstellung Mapping the 60s liegt die Überlegung zugrunde, dass maßgebliche gesellschaftspolitische Bewegungen des 21. Jahrhunderts ihre Wurzeln in den 1960er-Jahren haben. So beruhen etwa Black Lives Matter oder #MeToo auf den damaligen antirassistischen und feministischen Aufbrüchen, und nicht anders verhält es sich mit den aktuellen Diskussionen um Krieg, Mediatisierung und Technisierung, Konsumismus und Kapitalismus.
Die Entwicklungen der 1960er-Jahre im Allgemeinen und die Ereignisse um 1968 im Besonderen sind nicht nur in sozialer und politischer Hinsicht paradigmatisch, sie sind auch von zentraler kulturpolitischer Bedeutung. In Wien wurde 1962 das Museum des 20. Jahrhunderts als Vorläufer des mumok gegründet, dessen Sammlungsschwerpunkte – Pop Art, Nouveau Réalisme, Fluxus, Wiener Aktionismus, Performancekunst sowie Konzeptkunst und Minimal Art – auf den künstlerischen Strömungen der 1960er-Jahre liegen. Und selbst wenn wir uns fragen, in welcher Form wir heute Kunstgeschichte aufarbeiten und produktiv machen können, so stoßen wir ebenfalls auf Debatten, die bis in diese Zeit zurückreichen.
Kuratiert von Manuela Ammer, Marianne Dobner, Heike Eipeldauer, Naoko Kaltschmidt, Matthias Michalka, Franz Thalmair
Künstler*innen der Ausstellung: Arman, Siah Armajani, Richard Artschwager, Evelyne Axell, Jo Baer, John Baldessari, Iain Baxter, Marlène Belilos / André Gazut, Joseph Beuys, Peter Blake, Mel Bochner, Alighiero Boetti, George Brecht, Peter Brüning, Jack Burnham, Michael Buthe, James Lee Byars, Pier Paolo Calzolari, Christo, Chryssa, Jef Cornelis, Robert Cumming, François Dallegret, Hanne Darboven, Walter De Maria, Jan Dibbets, Öyvind Fahlström, Mathilde Flögl, Sam Francis, Karl Gerstner, Alviani Getulio, John Giorno, Domenico Gnoli, Roland Goeschl, Robert Grosvenor, Hans Haacke, Raymond Hains, Sine Hansen, David Hockney, Michael Heizer, Richard Hamilton, Duane Hanson, Jann Haworth, Dick Higgins, Davi Det Hompson, Robert Huot, Robert Indiana, Alain Jacquet, Olga Jančić, Tess Jaray, Alfred Jensen, Jasper Johns, Asger Jorn, Allan Kaprow, Ellsworth Kelly, Corita Kent, Edward Kienholz, Konrad Klapheck, Kiki Kogelnik, Joseph Kosuth, Gary Kuehn, John Lennon, Les Levine, Sol LeWitt, Roy Lichtenstein, Richard Long, Lee Lozano, Mario Merz, Robert Morris, Ronald Nameth, Bruce Nauman, Claes Oldenburg, Jules Olitski, Yoko Ono, Dennis Oppenheim, Panamarenko, Pino Pascali, Walter Pichler, Larry Poons, Mel Ramos, Germaine Richier, Bridget Riley, Jean-Paul Riopelle, James Rosenquist, Teresa Rudowicz, Carolee Schneemann, Karl Schwanzer, George Segal, Richard Serra, Miriam Shapiro, Robert Smithson, K.R.H. Sonderborg, Keith Sonnier, Sophie Taeuber-Arp, Paul Thek, Walasse Ting, Günther Uecker, Bram van Velde, Stan Vanderbeek, Frank Lincoln Viner, Franz Erhard Walther, Franz Erhard Walther / Arno Uth, Bernar Venet, Wolf Vostell, Andy Warhol, William Wegman, Lawrence Weiner, Tom Wesselmann, William T. Wiley
Sine Hansen On Top, 1967 130 cm x 120 cm x 2.8 cm Egg tempera on canvas mumok - Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, On loan from the Austrian Ludwig Foundation, since 2021 © Nora Meyer
  Be a mensch: Johanna Kandl
26/09/2024 - 26/09/2026
KÖR Kunst im öffentlichen Raum Wien
Laxenburger Straße 4/4a, 1100 Wien, Österreich
Mit einer Wandgestaltung für den neuen Gemeindebau in der Laxenburger Straße (Architektur: Pichler & Traupmann Architekten) setzt die Stadt Wien ihre lange Tradition der Kunst am (Gemeinde-) Bau fort. Die Künstlerin Johanna Kandl gewann den dazu von KÖR Wien gemeinsam mit der WIGEBA, der Wiener Gemeindewohnungs Baugesellschaft m.b.H., ausgelobten Wettbewerb.
Mit dem Entwurf „Be a mensch“ erinnert die Künstlerin an das Wirken und Vermächtnis von Willi Resetarits (1948–2022). Das Zitat steht für den Musiker und Menschenrechtsaktivisten, der es wie kaum ein anderer verstand, unterschiedlichste gesellschaftliche und kulturelle Gruppen miteinander zu verbinden. Aus dem Jiddischen ins amerikanische Englisch entlehnt, bezeichnet das Wort „mensch“ eine ehrliche integre Person.
Diesen Appell an die Menschlichkeit sowie das Spiel mit der Sprache als Ausdruck von Vielfalt und Inklusion greift Johanna Kandl in ihrer Wandmalerei für den Gemeindebau NEU in der Laxenburger Straße 4/4A, der künftig nach Willi Resetarits benannt sein wird, auf.
Be a Mensch, Johanna Kandl, Photocredits © Hertha Hurnaus
  Nie endgültig! Das Museum im Wandel
28/03/2025 - 12/04/2026
mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien
Museumsplatz 1, 1070 Wien, Österreich
Die Ausstellung widmet sich dem Wandel der Institution in der Direktionszeit von Dieter Ronte (1979 bis 1989). Exemplarische Einblicke in die Heterogenität der Sammlungserweiterungen werden mit kulturpolitischen Parametern und programmatischen Entscheidungen dieses Jahrzehnts gegengelesen.
„Nie endgültig“ – diese von Hertha Firnberg geprägte Formel definiert das mumok bis heute als dynamischen Ort des Wandels. Diese Idee wird in der Ausstellung durch ein offenes Format mit interaktiven Möbeln und Dialogräumen lebendig, die das Museum als Plattform für gemeinsames Forschen, Lernen und Hinterfragen festschreiben.
Kuratiert von Marie-Therese Hochwartner und Dieter Ronte
Maria Lassnig. Fliegen lernen / Learning to Fly, 1976. 177 x 127 cm. Tempera auf Leinwand / Tempera on canvas. mumok - Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, erworben / acquired in 1980. © Maria Lassnig Stiftung
  Die Welt von morgen wird eine weitere Gegenwart gewesen sein
23/05/2025 - 06/04/2026
mumok – Museum morderner Kunst Stiftung Ludwig Wien
Museumsplatz 1, 1070 Wien, Österreich
Jenseits von Chronologie und Stilgeschichte präsentiert die Ausstellung Die Welt von morgen wird eine weitere Gegenwart gewesen sein Erzählungen aus der mumok Sammlung der klassischen Moderne, die ihre Wirkungsgeschichte bis in die Gegenwart haben.
Ausgangspunkt ist eine Form des Spekulativen, die stark auf Zeitlichkeit basiert – eine Zeitlichkeit, die zirkuläre Züge trägt. „Beim Spekulieren,“ so die Kulturwissenschafterin Karin Harrasser, „geht es nicht um die Extrapolation der Gegenwart oder um Wetten über wahrscheinliche Verläufe, sondern um eine retroaktive Treueprozedur, um eine Operation im Futur II: Das spekulative Denken muss sich an dem messen, was es an Möglichkeiten zum Erscheinen gebracht haben wird.“*
Wer, wenn nicht die Künstler*innen einer Sammlung des 20. und 21. Jahrhunderts wie der des mumok, egal zu welcher Zeit sie auch aktiv gewesen sein mögen, verstünde mehr von dieser Form des Denkens in Schleifen, in gleichzeitigen Rück- und Vorgriffen, vom in der Geschichte manövrieren?
Die Ausstellung umfasst fünf raumgreifende Installationen von Nikita Kadan, Barbara Kapusta, Frida Orupabo, Lisl Ponger und Anita Witek, die alle in Dialog mit von ihnen ausgewählten Werken der klassischen Moderne aus der mumok Sammlung treten. Ausgehend von ihren eigenen Kunstwerken, die ebenso Teil des Sammlungsbestandes sind und damit auch ausgehend von ihrer eigenen Praxis, schreiben die Zeitgenoss*innen mit ihrer Auswahl die Geschichte des Hauses und die Geschichte der Gegenwartskunst fort. Gegenwartsfragen treffen in der Ausstellung auf historische Varianten ihrer selbst, die sich wiederum von einem bereits vergangenen Jetzt in eine noch nicht vollendete Zukunft richten.
Mit Werken von Herbert Bayer, Hans Bellmer, Karl Blossfeldt, Louise Bourgeois, Constantin Brâncuși, Friedl Dicker-Brandeis, Henri Florence, Alberto Giacometti, Juan Gris, George Grosz, Raul Hausmann, Johannes Itten, Friedrich Kiesler, Ernst Ludwig Kirchner, Fernand Léger, René Magritte, Alicia Penalba, Antoine Pevsner, Man Ray, Germaine Richier, Alexander Michailowitsch Rodtschenko, Oskar Schlemmer, Kurt Schwitters, Victor Servranckx, Nicola Vučo, Fritz Wotruba und vielen anderen.
Kuratiert von Franz Thalmair in Zusammenarbeit mit Nikita Kadan, Barbara Kapusta, Frida Orupabo, Lisl Ponger und Anita Witek
* Karin Harrasser, „In demselben Maß, wie die Wirklichkeit sich erschafft als etwas Unvorhersehbares und Neues, wirft sie ihr Bild hinter sich“, in: Franz Thalmair (Hg.): Kunstraum Lakeside — Recherche, Verlag für moderne Kunst: Wien, 2019.
Eröffnung: 22. Mai 2025, 19 Uhr
Hans Bellmer, La Bouche / The Mouth, 1935. 16 x 16 cm. Silberbromidabzug, koloriert / Silver-bromide print, colored mumok - Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, erworben / acquired in 1978 © Bildrecht, Wien 2025
  Frederick Kiesler – The Endless Search
28/05/2025 - 14/11/2025
Österreichische Friedrich und Lilian Kiesler-Privatstiftung
Mariahilfer Straße 1B/top 1, 1060 Wien, Österreich
In seinen letzten Lebensjahren arbeitete der Künstler-Architekt Friedrich Kiesler an einer Sammlung von tagebuchähnlichen Notizen, Anekdoten, Reiseberichten, ergänzt durch Gedichte sowie Betrachtungen zu Architektur und Kunst. Durch Kieslers Tod im Dezember 1965 blieb das Buchprojekt unvollendet und wurde unter dem Titel Inside the Endless House. Art, People and Architecture. A Journal posthum durch seine Witwe Lillian Kiesler veröffentlicht. Kiesler selbst hatte den Arbeitstitel The Endless Search gewählt.
Die Ausstellung greift diese Gedanken auf und nimmt die Besucher:innen mit auf eine „endlose Suche“ beziehungsweise auf eine endlose Reise durch Kieslers Architektur und Kunst sowie zu den Wegbegleiter:innen, die sein künstlerisches Netzwerk in New York prägten.
Es werden einzelne Projekte anhand exemplarischer Objekte vorgestellt – von den bekanntesten wie seinem Endless House, über die Bühnengestaltungen für die Juilliard School of Music zu den Galaxy- Skulpturen und Portraitzeichnungen seiner Freunde.
Die Ausstellung zeigt dabei auch die große Vielfalt des Archivs der Friedrich Kiesler Stiftung und umfasst die unterschiedlichsten Medientypen – etwa Glasplattendias, Tagebücher, kleine Modelle, Zeichnungen und Lebensdokumente, die bisher kaum oder nie zu sehen waren.
© Austrian Frederick and Lillian Kiesler Private Foundation, Vienna
  Kazuna Taguchi: I’ll never ask you
13/06/2025 - 16/11/2025
mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien
Museumsplatz 1, 1070 Wien, Österreich
Das mumok widmet der seit 2013 in Wien lebenden Künstlerin Kazuna Taguchi ihre erste museale Einzelausstellung. Taguchis präzise komponierten monochromen Fotografien zeigen Körperfragmente, Gesten oder Blicke, die in der surrealistischen Tradition der Hinterfragung der fotografischen Darstellung des weiblichen Körpers stehen. Es kann sich um Momente des Phantomischen oder Yūgen*-artigen handeln, um Bilder, die eine Figur im Zustand zwischen Erscheinen und Verschwinden festhalten.
Taguchis Arbeiten beruhen auf einer analogen und eigenhändigen Herangehensweise am Übergang von Malerei und Fotografie: In einem ausgeklügelten Prozess führt Taguchi verschiedene medial reproduzierte Bildquellen zusammen, übersetzt diese in Gemälde, die sie wiederum in verschiedenen Umgebungen fotografiert und deren Abzüge sie in der Dunkelkammer manipuliert. Die Künstlerin vergleicht die multiplen Schichten und die wiederholten Eingriffe, die zu einer Durchdringung verschiedenster Texturen, Zeitebenen und Erzählräume führen, mit der Arbeit einer Malerin, die unermüdlich an ihre Staffelei zurückkehrt.
*Nach dem japanischen Dichter Kamo no Chomei (1155–1216) ist yūgen ein Gefühl, das nicht offen in Worten ausgedrückt, sondern symbolisch durch Bilder angedeutet wird.
Kuratiert von Heike Eipeldauer
Eröffnung: 12. Juni 2025, 19 Uhr
Kazuna Taguchi The eyes of Eurydice #23, 2019 Gelatin Silver Print 16,6 x 12,1 cm Courtesy of the artist
  HITO STEYERL: Der Menschheit ist die Kugel bei einem Ohr hinein und beim anderen herausgeflogen
25/06/2025 - 11/01/2026
MAK – Museum für angewandte Kunst
Stubenring 5, 1010 Wien, Österreich
Die in Berlin lebende Künstlerin, Filmemacherin und Autorin Hito Steyerl (* 1966) beleuchtet durch neueste Technologien evozierte gesellschaftliche Prozesse und entwickelt interdisziplinäre Arbeiten im Brennpunkt der bildenden Kunst.
Zugleich analysiert sie die Interpretation von Realität und beleuchtet die soziopolitische Relevanz aktueller Diskurse.
In ihrer ersten Einzelausstellung in Wien mit dem Titel Der Menschheit ist die Kugel bei einem Ohr hinein und beim anderen herausgeflogen (nach Karl Kraus, Nachts, 1918) legt Steyerl die Strukturen politischer Dimension in der Alltags- und Popkultur offen.
Der Menschheit ist die Kugel bei einem Ohr hinein und beim anderen herausgeflogen Hito Steyerl, Hell Yeah We Fuck Die, 2016 Videoinstallation (Edition 6/7) MAK Contemporary © kunst-dokumentation.com/MAK
  Wotruba International
17/07/2025 - 11/01/2026
Belvedere 21 - Museum für zeitgenössische Kunst
Arsenalstraße 1, Landstraße 1030 Wien, Österreich
Das Belvedere widmet Fritz Wotruba anlässlich seines 50. Todestags eine umfassende Ausstellung, die erstmals die internationale Karriere des österreichischen Bildhauers ins Zentrum rückt. Im Fokus stehen die weltweite Ausstellungstätigkeit, das künstlerische Netzwerk und die Rezeption Wotrubas – im Dialog mit Skulpturen bedeutender Zeitgenoss*innen wie Alberto Giacometti, Barbara Hepworth, Henry Moore oder Alicia Penalba. So zeigt sich Wotruba als zentrale Stimme im Nachkriegsdiskurs um die Darstellung des Menschen.
Fritz Wotruba war mehr als ein österreichisches Phänomen – seine Stimme hatte Gewicht in Europa und darüber hinaus, so Generaldirektorin Stella Rollig. Mit dieser Ausstellung würdigen wir nicht nur einen bildhauerischen Solitär, sondern auch einen Kulturakteur mit visionärem Anspruch an Kunst, Bildung und Gesellschaft.
Fritz Wotruba, Large Reclining Figure, 1951–53 Belvedere, Vienna, 2019 Permanent loan Wiener Konzerthausgesellschaft, Photo: Harald Eisenberger / Belvedere, Vienna
  BRIGITTE KOWANZ: LICHT IST WAS MAN SIEHT
18/07/2025 - 09/11/2025
Albertina
Albertinaplatz 1, Wien, Österreich
Die Frage »Was ist Licht?« steht im Mittelpunkt des Schaffens von Brigitte Kowanz. Ihre Antwort lautet: »Licht ist was man sieht« – ein Leitsatz, der auf das Paradoxon verweist, dass Licht zwar alles sichtbar macht, selbst normalerweise aber unsichtbar bleibt. Die gleichnamige Retrospektive in der ALBERTINA führt durch das Werk der bedeutenden Künstlerin seit den 1980er-Jahren.
Licht, das von Flüchtigkeit, Grenzenlosigkeit und Immaterialität geprägt ist, übernimmt in dieser Ausstellung eine Hauptrolle. In eigens geschaffenen verspiegelten Räumen werden die Lichtkunstwerke bis in die Unendlichkeit reflektiert oder erst durch Einsatz von Schwarzlicht zur Geltung gebracht.
Außerdem werden die ikonischen Arbeiten Morsealphabet und Email 02.08.1984 03.08.1984 gezeigt, die den heute aktuellen Themen Digitalisierung, Virtualisierung und der Informationsgesellschaft vorgreifen.
Brigitte Kowanz Matter of Time, 2019 ESTATE BRIGITTE KOWANZ © Estate Brigitte Kowanz / Bildrecht, Vienna 2025 Photo: Stefan Altenburger
Im ausgehenden 19. Jahrhundert regte sich die Kritik am Materialismus der industrialisierten Gesellschaft. Viele strebten ein neues, naturverbundenes Leben an. Begeistert las man Friedrich Nietzsche und deutete Richard Wagners Oper Parsifal als pazifistisches Manifest. Der Malerfürst Hans Makart malte Szenen aus dem Ring des Nibelungen. Karl Wilhelm Diefenbach – ein Wagner-Verehrer, Künstlerprophet und Nudist –, gründete 1897 in Wien eine Landkommune. Die Wiener Secessionisten frönten dem Wagnerschen Ideal des Gesamtkunstwerkes.
Erstmals wird in Wien in einer großen Überblicksschau die Suche nach dem Neuen Menschen thematisiert, ohne dass dunkle Aspekte des magischen Denkens ausgeklammert werden. In diesem Sinne leistet das Projekt Verborgene Moderne auch einen Beitrag zur Kritik der Gegenwart.
Ferdinand Hodler, Blick ins Unendliche III, 1903/04 © Musée cantonal des Beaux-Arts de Lausanne. Erworben 1994, Foto: Musée cantonal des Beaux-Arts de Lausanne
  Reichtum statt Kapital. Anupama Kundoo
18/09/2025 - 16/02/2026
Architekturzentrum Wien
Museumsplatz 1, 1070 Wien, Österreich
Was, wenn Architektur kein Instrument des Kapitals wäre? Die Ausstellung „Reichtum statt Kapital“ präsentiert die Arbeit der in Indien geborenen Architektin Anupama Kundoo als Manifest für eine andere Architektur. Mit lokalen Ressourcen entwirft Kundoo Gebäude von außerordentlicher Schönheit, die Sorge tragen für Mensch und Planet.
Weltweit werden von der Bauindustrie Natur und Arbeitskräfte ausgebeutet. Gleichzeitig können sich viele Menschen ihre Wohnungen nicht mehr leisten. Wie konnte das Bauen so zerstörerisch werden und was können Architekt* innen dem entgegensetzen? Reichtum liegt in Anupama Kundoos Projekten nicht in edlen Materialien und perfektionierten Industrieprodukten, sondern in der neuartigen Verwendung von Ressourcen, die lokal im Überfluss vorhanden sind. Ihre Projekte sind gebautes Wissen für ein neues Verhältnis von Zeit, Geld und Material. Die Ausstellung macht Kundoos Arbeit sinnlich erlebbar und ist ein Aufruf für eine andere Architektur.
Im Begleitband „Abundance Not Capital. The Lively Architecture of Anupama Kundoo“ vertiefen Angelika Fitz und Elke Krasny den Weg der „Fülle“ als Widerstand gegen das „Nie genug“. Essays internationaler Autor*innen kontextualisieren Kundoos Werk. The MIT Press, 2025.
Eröffnung: Mi 17.09.2025, 19:00-22:00
Es sprechen:
- Angelika Fitz, Direktorin Az W
 - Elke Krasny, Kuratorin
 - Anupama Kundoo, Architektin
 
Im Anschluss an die Eröffnung Sommerfest!
Dachkonstruktionen aus Terrakotta-Elementen sparen Stahl und Zement. Anupama Kundoo: Wall House, Auroville, 2000 © Foto: Javier Callejas
  Tobias Pils: Shh
27/09/2025 - 12/04/2026
mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien
Museumsplatz 1, 1070 Wien, Österreich
Tobias Pils, 1971 in Linz geboren, zählt zu den spannendsten malerischen Positionen der Gegenwart. Unter Verwendung einer stark reduzierten Farbpalette schafft er Gemälde und Zeichnungen, die abstrakte und gegenständliche Momente zu assoziativen Bildwelten verweben. Was sich auf motivischer Ebene als eine Auseinandersetzung mit ebenso elementaren wie persönlichen Themen wie Geburt und Tod, Werden und Vergehen lesen lässt, verhandelt zugleich zentrale Fragen der Malerei: In Pils’ Bilderkosmos führt eine malerische Markierung zur nächsten, ein Bild zu einem weiteren, so als würde auch die Malerei unausgesetzt ihren Tod und ihre Wiedergeburt inszenieren.
Tobias Pils lebt und arbeitet in Wien.
Kuratiert von Manuela Ammer
Tobias Pils, Geist, 2024. Öl auf Leinwand / oil on canvas. 150 x 180 cm Courtesy the artist, Galerie Eva Presenhuber, Zurich/Vienna, and Galerie Gisela Capitain, Cologne Photo: Jorit Aust © Tobias Pils
  TURNING PAGES: Künstler*innenbücher der Gegenwart
01/10/2025 - 22/03/2026
MAK – Museum für angewandte Kunst
Stubenring 5, 1010 Wien, Österreich
Das Buch als künstlerisches Medium spielt eine zentrale Rolle in der Praxis von Louise Bourgeois, Heinz Gappmayr, Sol Lewitt, Rosemarie Trockel und in der aktuellen Arbeit vieler junger Künstler:innen der österreichischen und internationalen Szene.
Das Buch wird als Instrument genutzt, um poetische Visionen zu entwerfen und auch als Erweiterung der Konzeptkunst gesehen. Die Künstler:innenbücher der Ausstellung initiieren Dialoge über Geschlechterrollen und gesellschaftspolitische Fragen. Zugleich ist das Buch eine Form des kulturellen Gedächtnisses und der Erinnerung. Junge Künstler:innen experimentieren mit dem Medium Buch und überschreiten traditionelle Grenzen von Bild, Text und Material – vor dem Hintergrund der digitalen Welt. In der Ausstellung können Besucher*innen durch ein eigens entwickeltes, raumgreifendes Display verschiedene Positionen des Durchblätterns und Lesens von Büchern einnehmen.
Heinz Frank, Kinderbuch für Architekten, 1993. © MAK
  Max Freund
14/10/2025 - 29/11/2025
Collectors Agenda Editionengalerie
Franz-Josefs-Kai 3/16 3 stock, Wien, Österreich
Max Freund gibt sich nicht mit einem Ausdruck zufrieden, er zeichnet, malt, näht und collagiert. Gleichzeitig betreibt er mit Freund*innen einen Verlag, in dem er sein Interesse an druckgrafischen Techniken ausleben kann. In seiner Arbeit trifft figurative Malerei auf abstrahierte Formenspiele, beides ist ihm gleich wichtig. Seine Einflüsse kommen aus der Musik und Literatur; die Rhythmik dieser Künste setzt er in seiner Arbeit um.
Im Projektraum am Franz-Josefs-Kai zeigt Collectors Agenda zeigt bislang noch nicht ausgestellte, abstrakte haptische Arbeiten von Max Freund, sowie eine installative Skulptur aus Stoff.
Eröffnung: 14.10 von 18.00-20.00
Fotos: Maximilian Pramatarov
  Kata Oelschlägel: Versöhnung
16/10/2025 - 19/12/2025
Nitsch Foundation
Hegelgasse 5, 1010 Wien, Österreich
In ihrer künstlerischen Praxis setzt sich Kata Oelschlägel mit den Mitteln des Wiener Aktionismus auseinander – jedoch nicht mit der Intention die Künstlerische Bewegung zu verjüngen, sondern um sie zu progressiv weiterzuführen.
Oelschlägel geht es um Dekonstruktion und Versöhnung – um eine Ästhetik, die Ambiguität zulässt und Konnotationen auflöst. Klarheit wird nicht behauptet, sondern unterwandert. Statt radikaler Gesten entstehen Fragmente, Linien, Materialien – als Spuren einer Handlung, die viel eher als zärtliche Einladung, anstatt Konfrontation gedeutet werden können.
Zentrale Elemente wie Blut, Schnitt und der menschliche Körper werden in skulpturale Prozesse übersetzt. Die Handlung bleibt präsent, zeigt sich aber nicht mehr als unmittelbare Geste, sondern als deren materieller Nachhall: in StoU, Stein, Leinwand und digitalem Display.
Die Ausstellung in der Nitsch Foundation thematisiert die Verbindung von Aktion und Skulptur. Oelschlägel versteht Skulptur als Verlängerung der Aktion in Raum und Zeit.
In der Nitsch Foundation begegnen sich Körperlichkeit, Ritual und Form in einer neuen Sprache. Oelschlägel entfaltet dabei eine Ästhetik, die berühren soll, aber nicht schockieren– jenseits von Klarheit, mitten im Dazwischen.
Eröffnung: 16. Oktober 2025, 18 Uhr
© Kata Oelschlägel
Egor Lovki, ausgezeichnet mit dem PARALLEL VIENNA | Bildrecht YOUNG ARTIST Award 2024, untersucht in seiner Ausstellung im Bildraum 01 die fragile Architektur von Erwartungen.
Die Auseinandersetzung des Künstlers nimmt ihren Ausgangspunkt in der vertrauten Annahme, dass Zeit linear verläuft und zwischen Handlung (A) und Ergebnis (B) ein kausaler Zusammenhang besteht. Was aber, wenn diese Beziehung instabil oder gar illusorisch ist?
Erwartungen bieten Klarheit und Ordnung, sind aber auch vereinfachte Erzählungen, um mit der Ungewissheit fertig zu werden. Nicht jede Zielsetzung manifestiert sich, nicht jeder Schritt führt ans ersehnte Ziel, trotz Anstrengung. Die Vorstellung von Zeit als eine Kette von Ereignissen wird in Frage gestellt. Vielleicht dreht sie sich, bleibt stehen, bricht zusammen oder widersetzt sich der Idee des Fortschritts ganz und gar.
Egor Lovki hält sich bewusst im Dazwischen auf: einem Raum, in dem sich die Logik von Ursache und Wirkung aufzulösen beginnt. Die Zeit verliert ihre Richtung. Fragmentierung und Mehrdeutigkeit treten an die Stelle von Klarheit und Schlussfolgerung.
Es entsteht ein sensibles Spannungsfeld zwischen Struktur und Kollaps, zwischen Erwartung und Aufschub. Die scheinbar feste Linie von A nach B beginnt zu bröckeln und eröffnet neue Wege des Denkens, der Wahrnehmung und der Beziehung zu Zeit.
Ausstellungsdauer: 22. Oktober – 4. Dezember 2025
Eine Kooperation der Bildrecht mit Parallel Vienna & VIENNA ART WEEK
Mehr Informationen zum Award & der Jury-Begründung finden sie hier:
bildrecht.at/parallel-vienna-bildrecht-young-artist/egor-lovki
© Egor Lovki / Bildrecht, Vienna 2025
  WERKSCHAU XXX: SIGRID KURZ
21/10/2025 - 22/11/2025
Fotogalerie Wien
Währinger Str. 59, 1090 Wien, Österreich
WERKSCHAU XXX Ist die Fortsetzung der jährlich stattfindenden Ausstellungsreihe der FOTOGALERIE WIEN, in der zeitgenössische Künstler:innen präsentiert werden, die wesentlich zur Entwicklung der künstlerischen Fotografie und neuen Medien in Österreich beigetragen haben.
Wir freuen uns, zu unserem 30. WERKSCHAUJUBILÄUM die in Wien lebende Künstlerin SIGRID KURZ präsentieren zu dürfen.
Sigrid Kurz‘ Arbeiten sind kennzeichnend für die Transformation, die die künstlerische Praxis am Ende des 20. Jahrhunderts erfasste, als Künstler:innen ihr Handlungsfeld grundlegend erweiterten, tradierte Grenzen zwischen Werk und Kunstbetrieb kippten, auf Artistic Research setzten und „diskursiv“ wurden. Bereits in den frühesten fotografischen Serien beobachtet sie diese „Parameter, die die Institution Kunst bestimmen“ (Astrid Wege), die Handlungsfelder und Rollenbilder, die „Arbeits- und Repräsentationsbedingungen“ oder die politisch aufgeladenen Räume von Galerien.
Metaphorisch für die oft geheimnisumwitterten Spiele, die auf diesen Kunstfeldern ausgetragen werden, steht eine einzelne Fotografie von 1991. Ein SPIELFELD vor einer urbanen Kulisse ist für potenzielle Spieler:innen präpariert. Doch bevor sie Zutritt erhalten, müssen sie die offiziellen und inoffiziellen Regeln kennen und ihr Können beweisen.
Sigrid Kurz ist mit sämtlichen Spielregeln vertraut und konsumiert als scharfsinnige Betrachterin deren wechselndes und zunehmend immersives Angebot. Aufmerksam erkundet sie die Städte, durchforstet die Spielfelder von Kunst und Kino, beobachtet formale und soziale Veränderungen, registriert Attitüden bei den Agierenden oder deren Understatement und dokumentiert authentisch die Bedingungen und Befindlichkeiten. Sie denkt stets die eigene Figur und die eigenen Züge auf dem Spielfeld mit, u.a. auch ihre Neugierde auf die Betrachter:innen, die sie in der Serie FRAGEN seit 1998 unmittelbar adressiert und auffordert, Stellung zu beziehen.
Ab 2014 reagiert sie etwa auf den Umstand, dass sich die Erwartungen an die Präsentation von Kunst änderten: Statt statisch repräsentativ, sollte sie von performativen, prozesshaften und interaktiven Formen durchwachsen sein. Mit einer einfachen Geste – Kurz dreht das Bild des Ausstellungsraumes um – erwirkt sie, dass die Deckenleuchten zu Bühnenscheinwerfern auf EXPERIMENTAL SETS werden. So entstehen unter ihrer Regie futuristisch leuchtende Plattformen, auf welchen Transformationen aller Art stattfinden könnten. Eine wieder neue Perspektive nimmt sie seit 2021 (CLOSE UP) ein, bei der sie selbst als Beobachterin und Fotografin spürbar wird. Vor allem drückt sich ihre Gegenwart indirekt über die Bewegung ihres Körpers aus.
Sigrid Kurz holt sich und uns auf die Spielfelder der Kunst, hier und jetzt und mit einem Blick zurück in die Geschichte. Das Palindrom „here we are we here“ ist Feststellung und Frage zugleich, und deutet nicht zuletzt die kompetitive Stimmung an, die am Spielfeld Kunst herrscht. (Ruth Horak)
Eröffnung und Katalogpräsentation:
Montag, 20. Oktober 2025, 19.00 Uhr
Einführende Worte: Ruth Horak
In Kooperation mit VIENNA ART WEEK:
Artist Talk mit Nela Eggenberger: Freitag, 7. November, 18.00 Uhr
Ausstellungsdauer: 21.10.–22.11.2025
Sigrid Kurz, TURNAROUND, 2014, C-Print, 45 x 60 cm, © Sigrid Kurz, Bildrecht Wien
  Schwarze Juden, Weisse Juden?
22/10/2025 - 26/04/2026
Jüdisches Museum Wien
Dorotheergasse 11, 1010 Wien, Österreich
SCHWARZE JUDEN, WEISSE JUDEN?
Welche Hautfarben haben Jüdinnen und Juden – und welche werden ihnen zugeschrieben und wie verorten sie sich selbst?
Die Ausstellung „Schwarze Juden, Weiße Juden?“ geht diesen Fragen nach und zeigt historische und zeitgenössische Beispiele der Fremd- und Selbstwahrnehmung. Sie beleuchtet das Thema der jüdischen Identität im Spannungsverhältnis zwischen Eigendefinitionen, Antisemitismus und Rassismus.
Die verschiedenen Antworten bekräftigen die Aktualität und Dringlichkeit dieser Ausstellung.
  MACHINOISERIE Tobias Klein / Hong Zeiss
24/10/2025 - 23/11/2025
Kunstraum am Schauplatz
Praterstraße 42/2 hof, 1020 Wien, Österreich
Fundamentally ‘principle’ (li 理) and material force (qi 氣) cannot be spoken of as prior or posterior. But if we must trace their origin, we are obliged to say that principle is prior. However, principle is not a separate entity. It exists right in material force. Without material force, principle would have nothing to adhere to.
– Zhu Xi, Collected Conversations 1:11 [tr. Chan]
此本無先後之可言。然必欲推其所從來,則須說先有是理。然理又非別為一物,即存乎是 氣之中;無是氣,則是理亦無掛搭處。
‘Principle’ (li 理) is endowed in me by Heaven (Tian 天), not drilled into me from outside.
– Lu Jiuyuan, Complete Works 1:6 [tr. Chan]
此理本天所以与我,非由外铄。
Tobias Klein (Hong Kong) und Hong Zeiss (Wien) ergänzen und widersprechen einander wie Mikro- und Makrokosmos. In ihrer ersten gemeinsamen Ausstellung treffen Kleins Neuinterpretationen antiker chinesischer Gelehrtensteine (供石 Gongshi), die ein Gestell aus Gestein und 3D-gedruckten Strukturen bilden, auf die Äder- und Maserungen der Malereien von Zeiss, deren Skalierung und Distanz – ob nah oder fern – stets unklar bleibt. Obwohl sie nicht im Austausch entstanden sind, untersuchen die Arbeiten einander auf einer strukturellen Ebene und eröffnen sich gegenseitig Dimensionen nicht-menschlicher Wahrnehmung. Die gegenseitige Beobachtung der Objekte und Bilder erlaubt uns einen
raren Einblick in Exil des Anorganischen, in Gezeitenströme und mineralische Strukturen, der uns eigentlich unmöglich, wenn nicht sogar unerlaubt ist. Wir werden heimliche Zeug*innen von Kommunikationsprozessen, die sich unserem Verständnis dessen, was Kommunikation ist, entziehen; die nur in Erdzeitaltern oder jenseits der Zeit gemessen werden können; und deren eigentliche Qualitäten jenseits des Sinns und der Sinne, wie wir sie kennen, liegen.
Foto Credits: Simon Veres
GLIMPSES: Die Intergenerationalität von Identität ist ein multidisziplinäres Kunstprojekt, eine Ausstellungsreihe und eine Dialogplattform, die von Frühjahr bis Herbst 2025 im eindorf in Wien stattfindet.
GLIMPSES bringt sieben internationale Künstler*innen zusammen – Paula Flores, Louise Deininger, Maria Gomar Vidal, Bettina Eigner, Rafael Lippuner, Guadalupe Aldrete und Nina Sandino –, deren Werke sich anhand von Installationen, Gemälden, Performances, Fotografien und Videos mit Identität, Erinnerung und kulturellem Erbe auseinandersetzen. Das Projekt reflektiert darüber, wie Wissen, vererbte Erfahrungen, Resilienz und Zugehörigkeit über Generationen hinweg weitergegeben und in persönlichen und kollektiven Praktiken verkörpert werden.
Im Kern untersucht GLIMPSES die generationsübergreifende Weitergabe von Identität: Wie tragen wir unsere Geschichte mit uns? Welche Geschichten behalten wir im Gedächtnis und welche verändern wir? Die Reihe eröffnet einen Raum für plurikulturellen Dialog – eine gemeinsame Reflexion über Erbe, kulturelles Gedächtnis und Ahnenbindungen – und untersucht, wie diese Fäden unser Selbstverständnis und unsere Beziehung zur Welt um uns herum prägen.
GLIMPSES: The Intergenerationality of Identity ist ein Projekt von Ancestral Synonyms, eindorf und KASAL.
Initiiert und kuratiert von Guadalupe Aldrete.
Gefördert durch MA7 – Kulturverein der Stadt Wien & den 15. Bezirk.
ÜBER DIE TEILNAHME VON PAULA FLORES:
Night Whispers
von Paula Flores (Österreich/Mexiko)
Eröffnung: 5. November um 19:00 Uhr
In Night Whispers schafft Paula Flores eine lebendige Installation, die sich im Laufe der Zeit durch den Lebenszyklus von Pilzen und ihrem Myzel weiterentwickelt. Das Werk beschäftigt sich mit den Konzepten von Wachstum, Verfall und Regeneration und reflektiert über überliefertes Wissen und vergessenen Respekt vor der Ökologie. Durch dieses organische Material und eine klangliche Zusammenarbeit mit der Komponistin Citlali Gomez interpretiert Flores Erinnerung nicht als etwas Statisches, sondern als etwas Lebendiges – etwas, das sich verändert, zersetzt und transformiert.
Ihr Ansatz steht in engem Zusammenhang mit den Themen von GLIMPSES: The Intergenerationality of Identity, da er die Aufmerksamkeit darauf lenkt, wie Identität und Vermächtnis nicht nur in menschlichen Beziehungen, sondern auch in unserer Verflechtung mit der natürlichen Welt verankert sind. Indem Night Whispers anthropozentrische Sichtweisen hinterfragt, erinnert es uns daran, dass das Wissen unserer Vorfahren ebenso in Pilzen und Böden leben kann wie in Familiengeschichten oder kulturellen Ritualen.
credit: Paula Flores
  SUCK MY CODE! – Gruppenausstellung
06/11/2025 - 08/02/2026
Exhibit Galerie – Ausstellungsraum der Akademie der bildenden Künste Wien
Schillerplatz 3, 1010 Wien, Österreich
Die Gruppenausstellung Suck my Code eröffnet einen glitchigen Erfahrungsraum, in dem digitale Körperlichkeit im Spannungsfeld zwischen Kapitalisierung und Sexualisierung verhandelt wird.
Kuratiert von Rosanna Marie Pondorf und Mareike Schwarz.
Eröffnung: 5.11.2025, 18–22 h
SUCK MY CODE!, Webposter, Grafik Design: Anja Lekavski, 2025
Eine Veranstaltung von Basement.
In der letzten Ausstellung des Jahres 2025 von basement (on the move) im puuul in 1080 Wien stellen die deutsche Künstlerin Ulrike Donié und Annika Eschmann aus Wien aus. Unter dem Jahreskonzept „Übergänge – Realität oder Fiktion” widmen sich die beteiligten Künstlerinnen der Frage nach Wirklichkeitskonstruktionen auf unterschiedlichste Weise. Beide Künstler:innen sind an künstlerischer Forschung und Systemen interessiert. Wo liegen die Berührungspunkte zwischen ihnen? Wie beeinflussen unsere Worte und Gedanken das, was wir als Realität wahrnehmen? Und umgekehrt: Wie formen Bilder und Gegenstände, die wir mit den Sinnen erfahren, die Begriffe, mit denen wir unsere Wirklichkeit beschreiben?
Annika Eschmanns Arbeit „Linie 66–75” ist ein Aufzeichnungssystem, bestehend aus Zeichnungen auf Papier, das sich parallel zu seiner Entwicklung aufgrund von Erfahrungs- bzw. Lernwerten verändert. Die Zeichnungen auf Papier folgen zwei konstanten Parametern bzw. Bedingungen: Zum einen bestehen sie aus einer einzigen Linie und zum anderen überschneidet sich diese Linie nicht.
In Ulrike Donié’s Arbeit „Kreisläufe“ werden keimendes, sich entwickelndes Leben sowie Auflösung und Vergehen nebeneinandergestellt. Wasserspiegelungen, Teichbiotope, Dschungel oder organisch- tierhafte Formen werden als Archetypen in Szene gesetzt, um die Ursprünglichkeit des Geschehens als ewigen Prozess abzubilden.
Annika Eschmann Iron Curtain of Economy of Attention and Metamorphosis, 2025 Detail Rolle, Zeichnung ©Annika Eschmann
Die Ausstellung DOMESTICATED nimmt ihren Ausgangspunkt in der komplexen und sich ständig wandelnden Beziehung zwischen Mensch und Pferd. Seit Jahrtausenden nimmt das Pferd eine zentrale Rolle in der menschlichen Vorstellungskraft und künstlerischen Ausdrucksweise ein. In der antiken Kunst erscheint es als Begleiter göttlicher Wesen, als Träger von Kriegern und als Verkörperung von Freiheit, Schönheit und Geschwindigkeit.
Das Reiterstandbild verewigt Herrscher, indem es menschliche Autorität mit der natürlichen Kraft des Tieres verbindet. Das Pferd ist dabei nicht nur ein Motiv, sondern ein Medium, durch das Macht, Eroberung und soziale Ordnung sichtbar wird. Ein mythisches Beispiel sind die Amazonen, die legendären Kriegerinnen, die fast immer zu Pferd dargestellt werden. Ihre Beherrschung des Pferdes symbolisierte sowohl ihre Unabhängigkeit als auch ihre Auflehnung gegen patriarchale Normen. Die amazonische Reiterin war zugleich faszinierend und bedrohlich: eine Figur der Freiheit und der Gefahr, Verkörperung einer alternativen sozialen Ordnung, in der Frauen militärische und politische Macht ausübten.
Diese Spannung hallt in der Gegenwartskultur wider, in der das Pferd weiterhin nicht nur für Adel und Schönheit steht, sondern auch für die Möglichkeit von Widerstand und Umbruch. Zugleich ist das Pferd tief in die Politik der Herrschaft verstrickt. Weltweit setzen Polizeikräfte berittene Einheiten ein, um Demonstrationen und öffentliche Versammlungen zu kontrollieren. Die körperliche Höhe und imposante Präsenz des Pferdes verwandeln den Polizisten in eine überragende Figur der Autorität. In solchen Momenten wird das Pferd zu einem unfreiwilligen Instrument der Repression, seine natürliche Kraft in den Dienst staatlicher Macht gestellt. Diese Praxis verdeutlicht die lange menschliche Neigung, die Lebenskraft der Tiere für Zwecke von Hierarchie und Kontrolle zu vereinnahmen.
Diese Darstellungen werfen auch eine tiefere Frage auf: Sehen die Betrachter wirklich, was sie zu sehen glauben? Hinter der vertrauten Ikonografie von Pferd und Reiter verbirgt sich ein Netz aus Machtverhältnissen, Projektionen und Begierden. Was als Schönheit oder Meisterschaft erscheint, kann in Wahrheit Geschichten von Unterwerfung und Domestizierung verschleiern. Was, wenn alles, woran wir glauben, eine Fata Morgana ist – ein Trompe-l’œil, eine Luftspiegelung der Bedeutung, die zugleich enthüllt und täuscht? Die Ausstellung fordert uns auf, noch einmal hinzusehen, zu erkennen, wie leicht selbst der Blick geformt, gezähmt und gelenkt werden kann, ganz wie das Pferd selbst.
Kuratiert von Salvatore Viviano
Künstler:innen: Josefin Arnell, Natalia Del Mar Kašik, Charlotte Gash, Eric Gyamfi, Brilant Milazimi.
Die Ausstellung zeigt aktuelle Artists-in-Residence sowie in Österreich lebende Künstler:innen.
Eröffnung: Sa, 08.11. 2025, 18 Uhr
Ausstellungsdauer: 08.11. – 13.12.2025, Do-Sa 16-19h und auf Anfrage
Kurator:innenführungen: 04.12.2025, 17 Uhr / 13.12.2025, 17 Uhr
PART ist ein Programm des Österreichischen Bundesministeriums für Wohnen, Kunst, Kultur, Medien und Sport.
Credit: Josefin Arnell, Beast and Feast, Video 4k, 2023. Video still
  Claudia Pagès Rabal
04/12/2025 - 31/05/2026
mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien
Museumsplatz 1, 1070 Wien, Österreich
Claudia Pagès Rabal ist bildende Künstlerin, Performerin und Schriftstellerin. Mit den Mitteln der Sprache, dem Einsatz ihres eigenen und von der Künstlerin choreografierter Körper, Bewegung und Musik stellt sie Themen wie gesellschaftliche Hierarchien, Zugehörigkeitsgefühl, queere Körperökonomien und Begehren zur Diskussion.
Im mumok wird die Künstlerin eine neue Auftragsarbeit in Kollaboration mit der Chisenhale Gallery in London und entwickelt in Zusammenarbeit mit Tractora Koop in Bilbao präsentieren. Sie setzt darin ihre Untersuchungen über die iberische Halbinsel während der Zeit von al-Andalus – der arabische Name für die zwischen 711 und 1492 muslimisch beherrschten Teile – fort, indem sie sich Befestigungsanlagen im Landesinneren von Katalonien widmet. Fünf Verteidigungstürme, die mitten in der politisch-militärischen Grenzregion der so genannten Spanischen Mark errichtet wurden, sind dabei der Ausgangspunkt für ein Video aus choreografierten Tanz-, Licht- und Tonsequenzen, in dem die Künstlerin Fragen nach nationaler Zugehörigkeit, der Konstruktion von politischen Systemen und den daran geknüpften Legenden in der Schwebe hält.
Produziert im Rahmen der Ausschreibung von „la Caixa“ Foundation Support for Creation’24. Production.
Kuratiert von Franz Thalmair
Eröffnung: 3. Dezember 2025, 19 Uhr
Claudia Pagès Rabal, production image, 2024. Commissioned and produced by Chisenhale Gallery, London. Courtesy of the artist
  HELMUT LANG
10/12/2025 - 03/05/2026
MAK – Museum für angewandte Kunst
Stubenring 5, 1010 Wien, Österreich
Die Ausstellung fokussiert auf Helmut Langs Vision von Gestaltung und Identität zwischen 1986 und 2005 und zeigt Langs Rolle als Pionier, der auf künstlerische Strategien setzte, lange bevor er sich 2005 aus der Modeindustrie zurückzog, um sich auf seine künstlerische Praxis zu konzentrieren.
Mit seinem medienübergreifenden Zugang sprengte Helmut Lang tradierte Konventionen und setzte mit kompromissloser Weitsicht neue Maßstäbe für Bekleidung, Grafikdesign, Inszenierung, Architektur, experimentelles Branding, interdisziplinäre Kollaboration und digitale Kommunikation. 1998 war Lang der erste Designer, der eine Runway-Show online präsentierte und damit antizipierte, wie Mode in Zukunft global wahrgenommen werden sollte. Um die neue Website zu promoten, wurden rund 1.000 Werbeanzeigen auf Taxi-Tops gelauncht, die zum Markenzeichen der Stadt New York wurden.
Lang definierte seine Arbeit nicht nur über Kleidung, sondern als Medium der Kommunikation und Teil einer größeren kulturellen Erzählung. Seine als „Séance de Travail“ (Arbeitssitzung) bezeichneten Modepräsentationen waren ebenso wie seine Flagship-Stores in New York und Paris Statements für ein strategisches Umdenken, welches das Gesamterlebnis über bloßen Konsum stellte.
Durch seine Zusammenarbeit mit Künstler:innen wie Louise Bourgeois, Jenny Holzer, Robert Mapplethorpe, Jürgen Teller und anderen prägte er eine neue Bildsprache, mit der er die Grenzen zwischen den kreativen Disziplinen neu definierte und seine Rolle und seinen Einfluss auf Mode und Kultur bis heute festschrieb. Die Ausstellung ermöglicht einen einzigartigen Einblick in das Mindset des visionären Designers und Künstlers. Sie verzichtet auf eine Präsentation von physischen Kleidungsstücken und inszeniert Langs Arbeit zeitgenössisch und multimedial in raumgreifenden, ortsspezifischen Installationen, ergänzt durch ausgewähltes Originalmaterial aus dem MAK Helmut Lang Archiv und dem eigenen Archiv des Künstlers.
KURATORIN:
Marlies Wirth, Kuratorin Digitale Kultur, Kustodin MAK Sammlung Design
WISSENSCHAFTLICHE MITARBEIT:
Lara Steinhäußer, Kustodin MAK Sammlung Textilien und Teppiche
© MAK/Christian Mendez; © HL-ART