ARBEIT AM FLEISCH thematisiert zum einen die Transformation des Körpers im digitalen Zeitalter, regt darüber hinaus auch dazu an, über die ethischen und philosophischen Implikationen einer zunehmend vernetzten Welt nachzudenken und diese zu hinterfragen.
Die Betrachter:innen sind aufgefordert, bestehende Vorstellungen von Identität und Differenz infrage zu stellen, um damit gleichzeitig auch einen Blick auf die Geschichte der Wiener Aktionisten zu werfen. Mit ähnlichen Themen wie Körperlichkeit, Identität und der Grenzüberschreitung von Kunst und Leben knüpft Feuerstein an deren provokante und transgressive Ansätze an.
Beispielsweise heiratete er für das Projekt Biophily im Jahr 1996 in Indien einen Gummibaum, um einen transgenen Organismus zu schaffen. Anhand dieser provokanten Aktion zeigt Feuerstein die innovative Auseinandersetzung mit den Grenzen des menschlichen Körpers und der Natur, sowie rituellen Praxen. 31 Jahre nachdem Rudolf Schwarzkogler seine 1. Aktion Hochzeit (1965) durchführte, in der er wie ein Schamane oder Magier agierte und diverse symbolisch aufgeladene Objekte bearbeitete, um danach eine Art „mystische“ Hochzeit mit einer Braut zu vollziehen.
Wiener Aktionismus Museum (WAM)
Seit der Eröffnung 2024 ist das WAM international die einzige Anlaufstelle, die den Wiener Aktionismus als die radikalste Kunstbewegung des 20. Jahrhunderts dauerhaft präsentiert und in einen zeitgenössischen Kontext setzt.
Fotografien, Zeichnungen, skulpturale Objekte und umfangreiches Dokumentationsmaterial der vier Hauptprotagonisten Günter Brus, Otto Muehl, Hermann Nitsch und Rudolf Schwarzkogler bieten die Grundlage für die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dieser bis heute aktuellen Kunst.
Thomas Feuerstein: ARBEIT AM FLEISCH
28 May 2025 - 27 Jul 2025
Weihburggasse 26, 1010 Wien, Österreich
Ausstellungsansicht, ARBEIT AM FLEISCH. Thomas Feuerstein Foto: Manuel Carreon Lopez, courtesy WAM 2025