KALENDER

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EYES | OCHI

9/10/202215/10/2023

Sigmund Freud Museum

Berggasse 19, 1090 Wien

IN MEMORIAM ANNA FREUD

„Diese ‚Augen‘ sprechen von der Notwendigkeit, innezuhalten, nachzudenken, in sich selbst zu schauen und die Welt von den eigenen Gefühlen geleitet zu betrachten“ – daher bilden diese „Fenster zur Seele“ auch das Zentrum der Installation EYES | OCHI, die 2016 in einem kleinen Dorf nahe der Stadt Lwiw kreiert wurde.

Dort finden zahlreiche Kinder während der Sommerwochen in „Prostir RaDity“ („Raum der Kinderfreude“) eine Unterkunft, die ihnen Gelegenheit bietet, sich den traumatischen Auswirkungen des Ukraine-Kriegs zu stellen. 2015 nach der Annexion der Krim und dem Beginn des Kriegs im Donbas gegründet, wurde so ein Anker- und Reflexionspunkt geschaffen. „Prostir RaDity“ wird von Psychotherapeut:innen, Künstler:innen, Musiker:innen, Philosoph:innen und weiteren Unterstützer:innen betreut, um den äußeren sowie inneren Kriegsverletzungen und -gefährdungen entgegenzuwirken.

Durch die Fotoinstallation EYES | OCHI im Schauraum Berggasse 19 sehen wir uns mit einem vielschichtigen Kaleidoskop von Blicken der Kinder konfrontiert, wie auch mit ihrem Bemühen um eine bessere Zukunft. Den Fragen nach Bewältigungsstrategien von Kriegserlebnissen – wie sehr Angstzustände und insbesondere der Verlust von Eltern und nahen Bezugspersonen auf die kindliche Psyche einwirken, widmete sich auch Anna Freud, Kinderanalytikerin und jüngste Tochter Sigmund Freuds, in den Tagen des Zweiten Weltkriegs. Ihr Todestag jährt sich am 9. Oktober 2022 zum vierzigsten Mal, weshalb das Sigmund Freud Museum die Präsentation EYES | OCHI ihrem Andenken und ihrer bedeutenden Arbeit Kriegskinder (Erstveröffentlichung 1942 in Englisch) widmet.

Eyes of a child of "Prostir RaDity“, Detail der Installation, Foto: Oliver Ottenschlaeger

Das Belvedere – 300 Jahre Ort der Kunst

2/12/20227/01/2024

Unteres Belvedere

Rennweg 6, 1030 Wien

Über zehn Jahre lang wurde an der Sommerresidenz von Wiens wohl berühmtestem Feldherrn Prinz Eugen von Savoyen gebaut: Im Jahr 1723 war die Anlage des Belvedere mit der Fertigstellung des Oberen Schlosses schließlich vollendet. Anlässlich des dreihundertjährigen Jubiläums dieses Ereignisses widmet sich das Haus seiner eigenen Geschichte. Als architektonisches Ensemble wie auch als Museum stand das Belvedere über Epochen hinweg für die Inszenierung von Macht und Repräsentanz: als Kulisse höfischer Feste, zeitweise als königliche Residenz, aber auch als Schauplatz der Unterzeichnung des österreichischen Staatsvertrags 1955. In einer umfangreichen Ausstellung setzt sich das Museum nun mit seiner wechselhaften Nutzung auseinander.

Kuratiert von Björn Blauensteiner, Sabine Grabner, Kerstin Jesse (Konzeptmitarbeit), Alexander Klee, Georg Lechner, Stefan Lehner, Monika Mayer und Luisa Ziaja.

Moderne Galerie 1903 [Bildarchiv BA6] © Belvedere, Wien

Ausgestorben!?

23/02/20232/04/2024

Weltmuseum Wien

Heldenplatz, 1010 Wien

Eine Ausstellung im Rahmen des Projekts TAKING CARE

Angesichts der anhaltenden Klimakrise und ihrer Auswirkungen auf die biologische Vielfalt stehen Fragen von Gefährdung und Ängste vor Verlust im Mittelpunkt öffentlicher Diskurse. Im Zuge des Anthropozäns wird mit einem sechsten großen Artensterben gerechnet. Als Anthropozän wird das Zeitalter bezeichnet, in dem Menschen der wichtigste Einflussfaktor auf die biologischen, geologischen und atmosphärischen Prozesse der Erde geworden sind.

 

In Zusammenarbeit mit Partner*innen insbesondere aus Lateinamerika werden gängige Narrative des Aussterbens hinterfragt und aus anderen Perspektiven neu erzählt. In den Sammlungen des Weltmuseums Wien finden sich zahlreiche Objekte mit deren Hilfe Geschichten vom Aussterben menschlicher Kulturen erzählt werden können, die aber genauso auch von ihrer Widerstandskraft und ihrem Überleben berichten.

Zemi-Gürtel, Taino, Große Antillen, 1520–1560, Schneckenschalen, Zähne, Baumwolle, Obsidian, Messing, Glasspiegel, Sammlung Ambras, Weltmuseum Wien ©

ON STAGE – Kunst als Bühne

15/03/20237/01/2024

mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien

Museumsplatz 1,1070 Wien

Die Ausstellung ON STAGE widmet sich den variantenreichen Formen des Bühnenhaften und des Rollenspiels in der Kunst seit der Zeit um 1960. Im Rahmen einer traditionskritischen Neoavantgarde kamen damals verstärkt performative und aktionistische Kunstformen auf, die den Künstler*innen – oft vor versammeltem Publikum – bühnenartige Präsenz verliehen. Der Wiener Aktionismus mit seiner provokanten und zeitkritischen Theatralik zählt ebenso dazu wie das literarische cabaret der Wiener Gruppe, das in der Tradition des dadaistischen Theaters steht, oder die Fluxus-Bewegung mit ihrem medialen Crossover. Diesen männerdominierten Kunstrichtungen gegenüber etablierte sich eine feministische Szene, in der die Auswirkungen patriarchaler gesellschaftlicher Hierarchien auf geschlechtliche Rollenbilder kritisch hinterfragt wurden. Sie bilden die historische Basis für neuere Positionen, die sich gegen konservativ bestimmte Geschlechterrollen und Identitätsbilder sowie gegen Rassismus und Kolonialismus wenden. In weiteren Themenfeldern finden sich musikalische und filmische Inszenierungen, (Selbst-)Darstellungen und Rituale des Kunstbetriebes sowie Werke, in denen Betrachter*innen zu Akteur*innen werden. Die Ausstellung zeigt ca. 150 Werke und Werkserien, die vorwiegend aus der mumok Sammlung stammen.

Cindy Sherman, Untitled

Science Fiction(s) – Wenn es ein Morgen gäbe

30/03/20239/01/2024

Weltmuseum Wien

Heldenplatz, 1010 Wien

Mit dem Ausstellungshighlight Science Fiction(s) stellt das Weltmuseum Wien spekulative Erzählungen über die Zukunft vor und blickt mit Installationen, Malerei und Filmen auf verschiedene Zukunftsvorstellungen.

 

Wie gestalten wir eine lebenswerte Zukunft mit allen und für alle? Science Fiction(s) präsentiert die Perspektiven derer, die oft aus den Zukunftserzählungen Hollywoods ausgeschlossen sind. Arbeiten von rund zwanzig zeitgenössischen Künstler*innen zeigen unterschiedliche Strategien, Science-Fiction als Werkzeug zur Kritik der Gegenwart, für alternative Zukunftsszenarien, zur Heilung und Dekolonisierung zu verwenden. Eingebettet in das Ausstellungsdesign der Science-Fiction-Filmarchitekten KAWA (aktueller Film: Rubikon) entsteht ein künstlerischer und aktivistischer Kosmos, der mit Malerei, Installationen, Sammlungsobjekten, Filmen und Spielen die Besucher*innen einlädt, in viele unterschiedliche Welten einzutauchen.

Cara Romero, The Zenith, 2022, Photograph. Printed by the artist on Legacy Platine paper © Cara Romero

Adam Pendleton: Blackness, White, and Light

31/03/20237/01/2024

mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien

Museumsplatz 1,1070 Wien

Das mumok präsentiert die erste umfassende, europäische Einzelausstellung des in New York lebenden Künstlers Adam Pendleton. Pendleton entwickelt seine Malerei in Form eines fortlaufenden Indexes, der Gesten registriert, transponiert und überschreibt. Seit 2008 organisiert der Künstler einen Großteil seiner Arbeit unter dem Begriff Black Dada, einem Konzept, mit dem er eine sich beständig fortschreibende Untersuchung des Verhältnisses von Blackness, Abstraktion und Avantgarde bezeichnet. In Pendletons Malerei, seinen Zeichnungen sowie weiteren Arbeiten wird eine visuelle Philosophie des unabgeschlossenen Postulats sicht- und spürbar. Unterscheidungen wie die zwischen Lesbarkeit und Abstraktion, Vergangenheit und Gegenwart, vertraut und fremd werden dabei eingeebnet.

Installationsansicht, Adam Pendleton, Blackness, White and Light, Foto: Klaus Pichler ©mumok

No Feeling Is Final. The Skopje Solidarity Collection

20/04/202328/01/2024

Kunsthalle Wien Museumsquartier

Museumsplatz 1, 1070 Wien

Im Mittelpunkt der großangelegten internationalen Gruppenausstellung No Feeling Is Final. The Skopje Solidarity Collection stehen die bemerkenswerte Sammlung des Museums für Zeitgenössische Kunst (MoCA) Skopje, ihre Entstehungsgeschichte und der historische und politische Kontext, in dem ein so ungewöhnliches Projekt möglich war.

 

Nach dem schweren Erdbeben, das Skopje (damals Jugoslawien) 1963 erschütterte, wurden in einer großen Geste internationaler Solidarität erhebliche Anstrengungen unternommen, um den Wiederaufbau der zerstörten Stadt zu unterstützen. Zentrales kulturelles Element der Rekonstruktion war die Gründung eines Museums für zeitgenössische Kunst und Künstler*innen aus aller Welt stifteten Skopje Tausende von Kunstwerken.

 

Die Sammlung des MoCA Skopje ist eine Zeitkapsel internationaler Kunst aus der Hochphase des Modernismus und zugleich eine seltene künstlerische Begegnung, die während des Kalten Krieges den Graben zwischen Ost und West überwand. Sie versammelt viele Werke von weißen, zumeist männlichen Künstler*innen, die ein kunstinteressiertes Publikum wiedererkennen wird, dazu weniger bekannte, aber oft faszinierende Werke von Künstler*innen aus dem früheren Osten und dem globalen Süden.

Ausstellungsansicht: No Feeling Is Final. The Skopje Solidarity Collection, Kunsthalle Wien 2023, Foto: www.kunst-dokumentation.com

AGNES FUCHS. Her Eyes Were Green

5/05/20238/10/2023

mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien

Museumsplatz 1,1070 Wien

Agnes Fuchs rekonfiguriert mit den Mitteln der Malerei, mit Videos und Installationen wissenschaftlich-technologische Instrumentarien und Vorgänge, die für die Herausbildung aktueller digitaler Technologien verantwortlich sind. Als Ausgangspunkt für ihre Arbeiten dienen Fuchs dabei Bedienungsanleitungen, Funktionsbeschreibungen und Handbücher für Oszilloskope, Computer, Stromversorgungsgeräte oder Messvorrichtungen. Sie analysiert die kulturellen Implikationen dieser Vermittlungsmedien und setzt sich so in ihrer künstlerischen Praxis mit der Aneignung eines historischen Feldes auseinander, sowie mit den Nachbildern, die dieses Feld bis heute produziert.

 

Zentral dabei ist, dass die Künstlerin nicht nur die technologischen Geräte an sich, sondern ihre bereits medial vermittelten Formen als Ausgangsmaterial verwendet und transformiert. Agnes Fuchs malt Bilder, die im kollektiven Gedächtnis gespeichert sind und (nicht immer offensichtlich) zirkulieren. Durch die Materialität der Malerei stellt sie ein sensorisch physisches Erleben dem digitalen Schein oder der Virtualität zirkulierender Bilder und Narrative entgegen.

 

Kuratiert von Franz Thalmair

Elisabeth Wild: Fantasiefabrik

5/05/20237/01/2024

mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien

Museumsplatz 1,1070 Wien

Die turbulente Biografie von Elisabeth Wild (geb. Pollak, * 1922 in Wien, † 2020 in Panajachel, Guatemala) wirkt wie ein Spiegelbild des 20. Jahrhunderts: Geprägt von Flucht und Vertreibung, nationaler Identifikation und Nicht-Identifikation, glich ihr Leben einem steten Neuanfang. Dies zeigt sich nicht zuletzt in ihrem medial äußerst divers angelegten OEuvre, das Malerei, Skulptur und Textilentwürfe ebenso umfasst wie ihre weitaus bekannteren Collagen und die daraus resultierenden Installationen. Das mumok widmet ihr nun die erste umfassende Retrospektive, die neben ihrem Spätwerk auch ihr unbekanntes Frühwerk in den Fokus rückt.

 

Mit der Präsentation ihrer ersten großen Ausstellung in Wien kehrt ihre Geschichte an ihren Ausgangspunkt zurück. Im Zentrum der Schau steht Wilds künstlerische Entwicklung, die einem Ritt durch die Kunstgeschichte des 20. und 21. Jahrhunderts gleicht. Auf zwei Ausstellungsebenen werden Früh- und Spätwerk einander gegenübergestellt. Obwohl die beiden Schaffensperioden auf den ersten Blick konträr anmuten – man könnte meinen, sie stammten nicht von gleicher Hand –, offenbaren sich bei näherer Betrachtung Verwandtschaften, die frühe Interessen der Künstlerin erkennen lassen: Architektur- und Naturfragmente lassen sich in den späten collagierten Arbeiten ebenso ausfindig machen wie maskenhafte Züge oder geometrische Muster. Die Collagen vereinen somit Wilds frühe Landschaftsmalereien, Porträts und Textilmuster in rein abstrahierter Form.

Ausstellungsansicht: Elisabeth Wild. Fantasiefabrik, Foto: Klaus Pichler / mumok

YOSHITOMO NARA: ALL MY LITTLE WORDS

10/05/20231/11/2023

Albertina modern

Karlsplatz 5, 1010 Wien

Yoshitomo Nara (*1959) zählt weltweit zu den bekanntesten Künstlerinnen und Künstlern seiner Generation. Ab den 1990er-Jahren erlangt er mit seinen „Angry Girls“, stark stilisierten Mädchendarstellungen mit grimmigem Blick, Vampirzähnen oder Messer in der Hand, internationale Aufmerksamkeit. Die Figuren mit Kindchenschema, die an die Ästhetik von Comics und Cartoons erinnern, reichen von der rotzig-frechen Göre bis zu naiv und lieblich wirkenden Charakteren.

All My Little Words in der ALBERTINA MODERN, die seit über zehn Jahren die erste große Museumspräsentation des Künstlers in Europa darstellt, liegt auf Naras facettenreichem zeichnerischem Œuvre, das sich über einen Zeitraum von rund 40 Jahren entwickelt und in einer vom Künstler selbst zusammengestellten Hängung gezeigt wird. Die Ausstellung reicht von frühen experimentellen Arbeiten auf Papier über einige Gemälde und Skulpturen bis hin zu einer raumgreifenden Installation.

Yoshitomo Nara | Miss Margaret, 2016 | Private Collection, United States of America © Yoshitomo Nara | Foto: Yoshitomo Nara

Maximilian Prüfer: Fruits of Labour

18/05/20239/07/2024

Weltmuseum Wien

Heldenplatz, 1010 Wien

Die Ausstellung dreht sich um Werke des Konzeptkünstlers Maximilian Prüfer (*1986), der sich mit der Rolle der Natur in und als Kunst auseinandersetzt und dessen Praxis ökologische, politische und soziokulturelle Fragen in den Mittelpunkt stellt. Die Ausstellung fokussiert auf zwei von Mao Zedong (1893–1976) initiierte Kampagnen – die Kampagne zur Beseitigung der vier Übel (1958) sowie Maos Geschenk (1968) – und thematisiert ihre lokalen wie globalen Folgen.

Honey Pictures (series), Maximilian Prüfer, Photo print on Baryta, 2022 © Maximilian Prüfer

Ausstellung

GREGOR SCHMOLL: Puparium: Atelier/Studio

16/06/202320/10/2023

Österreichische Friedrich und Lillian Kiesler-Privatstiftung

Mariahilfer Straße 1b/1, 1060 Wien

Im Januar 1945 trafen sich der Künstler-Architekt Friedrich Kiesler (1890– 1965) und der Fotograf Percy Rainford (1901 – 1976) mit dem Künstler Marcel Duchamp (1887 – 1968) in dessen New Yorker Atelier, um Aufnahmen des Raums sowie Portraits für eine Fotocollage anzufertigen. Rainford nahm nach Kieslers und Duchamps Anleitung den Atelierraum aus ungewöhnlichen Kamerawinkeln auf. Kiesler montierte diese Bilder in weiterer Folge zu einem ausfaltbaren Fototriptychon – Les Larves d’Imagie d’Henri Robert Marcel Duchamp – für das Kunstmagazin View  (Nr. 1, März 1945), das Marcel Duchamp gewidmet war.

 

Die Originalabzüge befinden sich heute im Archiv der Friedrich Kiesler Stiftung und bilden den Ausgangspunkt für Gregor Schmolls neue Arbeit Puparium: Atelier/Studio. Schmoll paraphrasiert darin die fotografische Dokumentation wie auch die Fotodokumente selbst zwischen objektiver Nüchternheit und hymnischer Verklärung. Durch das spielerische Reenactment dekonstruiert er die Annahme, dass Fotografie die „Wirklichkeit“ abbildgetreu festhält und entlarvt die „Legendenbildung“ bzw. Konstruktion des Atelierraums als geheimnisumwitterten Ort künstlerischen Schaffens.

 

Gregor Schmoll (*1970 in Bruck an der Mur/Österreich) lebt und arbeitet in Wien.

 

Eröffnungsveranstaltung: Donnerstag, 15. Juni 2023, 18 Uhr

Gregor Schmoll, Puparium: Atelier/Studio, Inv.Nr.: PHO_5758/0-2020, 2020, Silbergelatineabzug, 25.3 x 20.4 cm © Gregor Schmoll / Bildrecht, Wien 2023

Ausstellung

In Love with Laura – Ein Geheimnis in Marmor

20/06/202315/10/2023

KUNSTHISTORISCHES MUSEUM WIEN

Maria-Theresien-Platz, 1010 Wien

Im Zentrum der Ausstellung steht ein Hauptwerk der europäischen Skulptur: Francesco Lauranas (um 1430–1502) Weibliche Büste in der Kunstkammer Wien.

 

Es handelt sich dabei um eine der wenigen farbig gefassten Marmorbüsten der Renaissance; das Werk zählt zu den bedeutendsten Schöpfungen der Porträtplastik des 15. Jahrhunderts. Die außerordentliche Bedeutung dieses Objekts, das über die letzten Jahrzehnte in Vergessenheit geraten ist, soll in dieser kleinen, aber hochkarätig besetzten Sonderausstellung wieder ins öffentliche Bewusstsein gerückt werden. Die Ausstellung wird erstmals die vor einiger Zeit formulierte These veranschaulichen, es könnte sich um ein Bildnis der vom italienischen Renaissancedichter Petrarca abgöttisch, aber unglücklich geliebten, rätselhaften Laura handeln. Auf Laura schrieb Petrarca im 14. Jahrhundert über 300 berührende Liebesgedichte.

 

Neben Meisterwerken des Kunsthistorischen Museums wie Giorgiones Gemälde Laura werden internationale Leihgaben aus der Frick Collection in New York und aus der Biblioteca Laurenziana in Florenz in der Ausstellung präsentiert.

©Kunsthistorisches Museum Wien

Ausstellung

CLOSE/D – KÜNSTLERISCHE ERKUNDUNGEN IN BENACHBARTEN UMWELTEN

28/06/202331/10/2023

KUNST HAUS WIEN. Museum Hundertwasser

Untere Weißgerber Straße 13, 1030 Wien

OUTDOOR AUSSTELLUNG UND COMMUNITY PROGRAMM

 

Mit dem Projekt CLOSE/D tritt das Kunst Haus Wien in Dialog mit seiner Nachbarschaft und der Stadt. Zwölf künstlerische Interventionen im öffentlichen Raum zeigen ökologische Perspektiven auf Gegenwart und Zukunft. Im und um das Community Center TRÖSCH III lädt ein kostenfreies Veranstaltungsprogramm zum Mitmachen ein.

 

ALLE WEITEREN INFORMATIONEN ZU CLOSE/D UNTER CLOSED.KUNSTHAUSWIEN.COM

 

Ausstellung

Über das Neue: Wiener Szenen und darüber hinaus – Teil 2

14/07/202315/10/2023

Belvedere 21 – Museum für zeitgenössische Kunst

Arsenalstraße 1, 1030 Wien

Was tut sich in den lokalen Kunstszenen, in den Ateliers und den alternativen Ausstellungsräumen? Und wie lässt sich die Vielfalt der Produktion und Präsentation von Kunst in einer Ausstellung fassen?

 

Diesen Fragen ging das Belvedere 21 bereits 2019 mit der Schau Über das Neue. Junge Szenen in Wien nach und setzte in Zusammenarbeit mit zahlreichen Akteur*innen ein dynamisches Format in geteilter kuratorischer Autor*innenschaft um. Neben 18 künstlerischen Einzelpositionen waren wechselnde Ausstellungen in der Ausstellung von zwölf Wiener Projekträumen zu sehen, die mit Midissagen eröffnet und von diskursiven Veranstaltungen und Performances begleitet wurden.

 

Über das Neue. Wiener Szenen und darüber hinaus nimmt 2023 diesen Faden wieder auf und entwickelt die ursprüngliche Konzeption weiter: Um den Blick auf zeitgenössische Ansätze, Strategien und Diskurse zu erweitern, involviert der Streifzug nun auch Künstler*innen und Projekträume aus anderen Teilen Österreichs. Durch eine stärkere Dynamisierung der Schau, die 44 künstlerische Positionen sowie 24 von Projekträumen kuratierte Ausstellungen in der Ausstellung umfasst, multiplizieren sich die Perspektiven auf das, was heute Kunst sein kann, auf ihre Themen, Ästhetiken, Ausdrucksformen und darauf, wie Kunst wahrgenommen wird.

 

Dieses vielstimmige Nachspüren des „Neuen“ – in all der Ambivalenz, die dieser Begriff und seine Funktion in der zeitgenössischen Kunst mit sich bringen – nimmt für sich nicht den großen Überblick in Anspruch, sondern vielmehr das Bild eines wachsenden Gebildes, das keinen Anfang und kein Ende hat und sich in stetigem Wandel befindet.

Foto: Johannes Stoll / Belvedere, Wien

Ausstellung

Hubert Scheibl: steps of evolution

4/09/202314/10/2023

Galerie Ernst Hilger

Dorotheergasse 5, 1010 Wien

Hubert Scheibl – steps of evolution

4 Sep – 14 Oct 2023

Galerie Ernst Hilger

Hubert Scheibl, we are all animals, 2006

Ausstellung

Robert Gabris: Preisausstellung Belvedere Art Award

8/09/202318/02/2024

Belvedere 21 – Museum für zeitgenössische Kunst

Arsenalstraße 1, 1030 Wien

Der 2022 neu etablierte Belvedere Art Award spiegelt zukunftsweisende Dynamiken in der Gesellschaft und in der zeitgenössischen Kunst wider. Der Kunstpreis verfolgt eine inklusive, queer-feministische, zukunfts- und diversitätsorientierte Ausrichtung: in Resonanz zu aktuellen Diskursen und vor dem Hintergrund der vielfältigen Ausschlüsse im Museums- und Ausstellungsfeld, die sich nicht zuletzt in der Vergabe von Preisen zeigen.

 

Der Belvedere Art Award wird von Vendome Projects gestiftet und in Kooperation mit dem Belvedere biennal ausgelobt. Eine Nominierungs- und eine Auswahljury mit lokalen und internationalen Expert*innen ermitteln in einem zweistufigen Auswahlverfahren eine künstlerische Position als Preisträger*in. Fünf Juror*innen nominieren je zwei aufstrebende Künstler*innen mit Österreichbezug. Alter, Geschlecht oder Nationalität stellen dezidiert keine Kriterien dar.

 

Der Belvedere Art Award ist mit 20.000 Euro dotiert und umfasst darüber hinaus eine Einzelausstellung der Preisträger*in mit begleitender Publikation im Belvedere 21. Eine internationale Jury hat am 28. November Robert Gabris zum Gewinner des Belvedere Art Award 2022 gekürt.

Foto: Michal Blecha

Ausstellung

Collector’s Choice – curated by Christoph la Garde

12/09/202314/10/2023

Hilger Next

Collector’s Choice – kuratiert von Christoph la Garde

12 Sept – 14 Okt 2023

Hilger NEXT

Mir Arbeiten von: Negra Bernhard, Chun, Louise Deininger, Aklima Iqbal, Dominik Scharfer, Osama Zat

Aklima Iqbal, Over-Overlapping, 2023

Ausstellung

ANDREA BISCHOF, OLIVER DORFER, MICHAEL KOS: DOTS & LAYERS

14/09/20236/10/2023

STRABAG Kunstforum

Donau-City-Straße 9, 1220 Wien

Der Titel der Ausstellung Dots & Layers referenziert auf die kleinsten gemeinsamen Nenner in den neuesten Arbeiten von Andrea Bischof, Oliver Dorfer und Michael Kos. Punkte und Schichtungen sind zugleich Stilmittel und Hinweise auf die Arbeitspraxis in ihren unterschiedlichen künstlerischen Zugängen. Während in Bischofs Werken Farbräume dominieren, steht bei Dorfer die erzählerische Komponente im Vordergrund. Kos schöpft hingegen das Potenzial diverser Werkstoffe und ihrer Materialität aus. Alle präsentierten Arbeiten überzeugen in ihrer Subtilität und laden zu einem Blick sowohl aus der Nähe als auch aus der Distanz ein.

 

Die Ausstellung findet in der Reihe STRABAG Artlounge Special statt, die langjährige Sammlungskünstler:innen der STRABAG Artcollection präsentiert. Andrea Bischof, Oliver Dorfer und Michael Kos feiern im heurigen Jahr einen runden
Geburtstag und sind mit zahlreichen Arbeiten aus vielen Schaffensperioden aus den vergangenen drei Jahrzehnten in der Sammlung vertreten.

Details aus Arbeiten von Andrea Bischof, Michael Kos und Oliver Dorfer (v.l.n.r.)

Ausstellung

SoiL Thornton: Choosing Suitor

15/09/202312/11/2023

Vereinigung bildender KünstlerInnen Wiener Secession

Friedrichstraße 12, 1010 Wien

SoiL Thorntons Werk und Persona entziehen sich einer Kategorisierung nach den herkömmlichen Vorstellungen von Genre, Medium, künstlerischer Subjektivität, Biografie sowie geschlechtlicher und ethnischer Identität. Die nüchternen Fakten: lebt und arbeitet in Brooklyn, New York; kann auf zahlreiche internationale Ausstellungen verweisen und ist selbst immer wieder als Kurator*in tätig; war bis Mitte der 2020er unter dem Vornamen Torey bekannt. Thorntons Werk überwindet die Grenzen zwischen Medien wie Malerei und Skulptur und reicht von der Collage bis hin zur Installation.

 

 

In Thorntons Arbeiten und Ausstellungstiteln ist ein ständiges Spiel mit Sprache und Bedeutung zu erkennen, am auffallendsten vielleicht in Painting (2017): Dieses an die Wand zu hängende Werk besteht aus einem großen Stahlsägeblatt, das mit einer Reihe von gefundenen bemalten Steinen geschmückt ist. Thorntons künstlerische Praxis ist unter anderem dadurch bestimmt, dass einige Konventionen der Kunstwelt gegen den Strich gebürstet werden, von der Spezifität des Mediums bis hin zu Fragen der Markenbildung und  Kommerzialisierung. Dabei wird untersucht, wie Kunstwerke in Umlauf gebracht werden und wie Künstler*innen-Persona an Wert gewinnen. Die Grenzen künstlerischer Medien und die Konventionen der Präsentation neu zu verhandeln scheint für SoiL Thornton ebenso wichtig zu sein, wie Erwartungen und Vorstellungen zu unterlaufen, mit denen sich Individuen ‒ vor allem Künstler*innen ‒ konfrontiert sehen.

SoiL Thornton, Decomposition Evaluation, 2022, installation view, Kunstverein Bielefeld, Foto: Fred Dott

Ausstellung

Mai Ling

15/09/202312/11/2023

Vereinigung bildender KünstlerInnen Wiener Secession

Friedrichstraße 12, 1010 Wien

Mai Ling ist ein 2019 in Wien gegründetes Künstler*innenkollektiv und ein Verein, der sich dem Austausch über Erfahrungen mit Rassismus, Sexismus, Homophobie und jeder Art von Vorurteilen insbesondere gegenüber asiatischen FLINT* (Frauen*, Lesben, inter*, nicht-binäre und trans*-Personen) widmet. Entstanden aus Solidarität gegen patriarchale und rassistische Diskriminierung, bietet die Gruppe einen geschützten Raum und ein wachsendes Netzwerk, um den vielen Betroffenen eine Stimme zu verleihen und neue Formen der Zusammenarbeit zu ermöglichen. Mai Ling fördert und kontextualisiert zeitgenössische asiatische Kunst und Kultur und nutzt verschiedene künstlerische und diskursive Formate wie Performances, Texte, Videos, Sound, Installationen, Vortragsreihen, Interventionen und Proteste.

 

 

Der Name Mai Ling bezieht sich auf den gleichnamigen Fernsehsketch des deutschen Kabarettisten Gerhard Polt aus dem Jahr 1979, der sexistische und rassistische Stereotype und Vorurteile gegenüber asiatischen Frauen* in der deutschsprachigen Gesellschaft darstellt. Ausgehend von diesem Werk, bezogen jedoch auf aktuelle Themen, fordert Mai Ling den westlichen patriarchalen Blick heraus und thematisiert rassistische Fantasien, die diese Stereotype über „Asien“ hervorbringen und immer noch tief in der Gesellschaft verankert sind.

Mai Ling, Mai Ling Kocht 2: Eating as pleasure and protest, 2021, video still, © MAI LING

Ausstellung

Mykola Ridnyi

15/09/202312/11/2023

Vereinigung bildender KünstlerInnen Wiener Secession

Friedrichstraße 12, 1010 Wien

Mykola Ridnyi ist Künstler, Bildhauer, Filmemacher, Essayist und Kurator. Seine Performances, Installationen, Skulpturen und Kurzfilme reflektieren die sozialen und politischen Realitäten der heutigen Ukraine. Seine Arbeit ist medienübergreifend und reicht von frühen politischen Aktionen im öffentlichen Raum bis hin zur Verschmelzung von ortsspezifischen Installationen, Fotografie und Bewegtbildern. In seinen jüngsten Filmen experimentiert er mit nichtlinearen Montage- und Collagetechniken an der Schnittstelle zwischen Dokumentation und Fiktion. Der Einfluss der Vergangenheit auf unsere Gegenwart und die Zukunft sowie die Manipulation des historischen Gedächtnisses im Sinne zeitgenössischer politischer Agenden gehören zu seinen den Hauptthemen.

 

 

Ridnyi ist Gründungsmitglied der Gruppe SOSka, eines Kunstkollektivs, das seinen Ursprung in Charkiw in der Ukraine hat, und Mitherausgeber von Prostory, einem Online-Magazin über Kunst und Gesellschaft. Seine Werke werden international ausgestellt und waren u.a. auf der Venedig-Biennale, der Schule von Kiew – Kiew Biennale, in der Pinakothek der Moderne in München, der daad galerie in Berlin, auf der Transmediale in Berlin, im Zentrum für Kunst und Medien in Karlsruhe, in der Galerie für Zeitgenössische Kunst in Leipzig, im Museum für Moderne Kunst in Warschau und in der Bonniers konsthall in Stockholm zu sehen. Er war u.a. Stipendiat der Akademie der Künste in Berlin, von Iaspis in Stockholm und Gaude Polonia in Krakau. In Österreich war Ridnyi 2021 für sechs Monate Fellow im Künstlerhaus Büchsenhausen und zuletzt im Jänner 2022 im Q21 in Wien Artist in Residence. Der Steirische Herbst 2022 zeigt eine Videoarbeit aus dem Jahr 2008, die „eine Reaktion auf den unerwarteten Angriff Russlands auf Georgien im Jahr 2008“ war. „Dieser kurze Krieg fand sechs Jahre vor der Annexion der Krim statt – und vierzehn Jahre vor der großflächigen Invasion der Ukraine. Heute erscheint er als präziser Hinweis darauf, wie der aktuelle Krieg sich zuerst in der Ferne bemerkbar machte, übertragen auf eine Sommeridylle.“

Mykola Ridnyi, Lost Baggage, 2019, 12th Kaunas Biennial, photo: Remis Š?erbauskas

Ausstellung

ÉVA BODNÁR: Gyere, gyere

16/09/202318/11/2023

Galerie Elisabeth & Klaus Thoman

Seilerstätte 7, 1010 Wien

Éva Bodnár und Elisabeth & Klaus Thoman blicken auf eine lange Zusammenarbeit zurück. Bereits vor 42 Jahren (1981) wurde die Künstlerin zum ersten Mal in der Galerie in Innsbruck präsentiert.

 

Eva Bodnár zeichnet und malt, was sie liebt. Ausgangspunkt ihrer Arbeit ist ihre eigene aktuelle Position, von der aus sie das sucht, was sich in dem jeweiligen Moment anbietet, um damit zu arbeiten. Sie lässt ihren Werkzeugen – den Augen, Händen, Gedanken und Gefühlen – freien Lauf, um einen ungewollten Denkprozess während des Zeichnens oder Malens zu unterbrechen und vielleicht eine Antwort zu finden: Wie kann man ohne bewusstes Denken malen?Inmitten ihrer bewussten prozesshaften Entfaltung sind umfassende Überlegungen zu Wirksamkeit, Handlungsspielraum und Fähigkeiten im Spiel. Die zentrale Frage nach den eigenen Fähigkeiten, was man ohne künstliches Zutun, aus eigener Kraft, ohne Tricks und doppelte Böden zu leisten vermag, wie viel man allein erreichen kann und an welchem Punkt es ohne andere Beteiligte stagniert, begleitet die Künstlerin ein Leben lang.

 

Bodnárs reiches Potpourri an Erfahrungen sowie ihre Sicherheit in Komposition und Technik lassen sie als mutige Gratwanderin ihrer eigenen Schöpfung agieren. Durch vielfältige, teils vorgegebene, teils selbst gesetzte Rahmenbedingungen, wie zeitliche oder räumliche Begrenzungen, fordert sie sich in ihrer Selbstdisziplin permanent heraus. Diese gewisse Art von Stress in Kombination mit dem erarbeiteten Zufall, dessen Einsatz stets gute und klare Entscheidungen erfordert, sorgt für eine starke, in sich ruhende Präsenz. In diesem Sinne verabreicht sich Bodnár eine gesunde Dosis Herzklopfen, die in ihren vor Kraft und Lebendigkeit strotzenden Werken deutlich sichtbar wird.

Foto © Galerie Elisabeth & Klaus Thoman / kunst-dokumentation.com

Ausstellung

Hollein Calling: Architektonische Dialoge

21/09/202312/02/2024

Architekturzentrum Wien

Museumsplatz 1 im MuseumsQuartier (Eingang Volkstheater), 1070 Wien

Die Ausstellung geht dem Phänomen Hollein aus heutiger Sicht nach. Im Dialog mit Positionen einer jüngeren Architekturgeneration wird eine Neubewertung gestartet, die das Werk Holleins in den aktuellen Diskurs holt.

 

Hans Hollein, einziger österreichischer Pritzker-Preisträger und in den 1960er Jahren selbst proklamierter Avantgardist, war Zeit seines Lebens ein akribischer Kurator seines eigenen Werkes. Gleichzeitig wurde seine Arbeit in der Rezeption oft von seiner Persönlichkeit überstrahlt. Nun, knapp ein Jahrzehnt nach seinem Tod im Jahr 2014, wird dieses Werk mit zeitlichem Abstand neu betrachtet. „Hollein Calling“ eröffnet für die Besucher*innen eine kaleidoskopische Erfahrung mit vielfältigen, oft überraschenden Blickwinkeln auf scheinbar bekannte Arbeiten, von Holleins kleinen Architekturen wie Retti und Schullin, über ausgewählte Ausstellungsprojekte bis zu Schulbau und Museen. In der Ausstellung treffen wegweisende Projekte von Hans Hollein, auf aktuelle Projekte von 15 europäischen Architekturbüros*, die heute mit ihrer Arbeit Diskurse prägen.

Hans Hollein Kerzengeschäft Retti, Kohlmarkt 8-10, 1010 Wien, 1964-1965, Arbeitsmodell. © Archiv Hans Hollein, Az W und MAK, Wien

Ausstellung

Louise Bourgeois: Unbeirrbarer Widerstand

22/09/202328/01/2024

Unteres Belvedere

Rennweg 6, 1030 Wien

Das malerische Frühwerk von Louise Bourgeois als Entdeckung im Jubiläumsjahr: Erstmals in Europa zeigt das Belvedere in einer großen Einzelausstellung die frühen Gemälde einer der bedeutenden Künstler*innenpersönlichkeiten unserer Zeit.

 

Die Schau in den barocken Räumlichkeiten des Unteren Belvedere setzt Bourgeois’ Gemälde der 1940er-Jahre mit späteren Skulpturen, Rauminstallationen und Grafiken in dialogischen Bezug. Erst in den 1990er-Jahren erhielt Bourgeois Anerkennung für ihr künstlerisches Werk und erlangte mit ihren monumentalen Spinnen-Skulpturen und raumfüllenden Zellen internationale Sichtbarkeit. Doch bereits in ihren frühen Ölgemälden, in der Zeit zwischen 1937 und 1949, entwickelte die franko-amerikanische Künstlerin ihr unverwechselbares künstlerisches Vokabular und definierte die Inhalte, die sich durch ihr gesamtes Schaffen ziehen. In ihrem medienübergreifenden und sechs Dekaden umfassenden Œuvre gelingt es Louise Bourgeois, Gegensätze wie Figuration und Abstraktion, männlich und weiblich, bewusst und unbewusst aufzulösen.

Louise Bourgeois, ROOF SONG, 1947, Foto: Eeva Inkeri, © The Easton Foundation / Bildrecht, Wien 2023

Ausstellung

Raffael: Gold & Seide

26/09/20234/01/2024

KUNSTHISTORISCHES MUSEUM WIEN

Maria-Theresien-Platz, 1010 Wien

Das Kunsthistorische Museum Wien widmet sich in seiner Herbstausstellung 2023 einem aus der Repräsentations- und Festkultur der Renaissance nicht wegzudenkendem Medium: monumentalen Tapisserien.

 

Die qualitätvollsten Produkte aus feinen Seiden und kostbaren Edelmetallfäden wurden in Brüssel hergestellt. Hier wurde auch eine von Papst Leo X. (1475-1521) für die Sixtinische Kapelle in Rom bestimmte Apostelserie in Auftrag gegeben. Die Entwürfe, die im flämischen Tapisseriedesign eine Stilrevolution herbeiführten, fertigte der populäre italienische Künstler Raffaelo Santi (1483–1520). Ausgehend von Wandbehängen nach den Raffaelschen Vorlagen skizziert die Ausstellung die Entwicklung der Tapisseriekunst im 16. Jahrhundert und gewährt einen Einblick in den reichen Tapisseriebestand des Kunsthistorischen Museums.

©Kunsthistorisches Museum Wien

Ausstellung

Denise Ferreira da Silva & Arjuna Neuman: Ancestral Clouds Ancestral Claims

5/10/202317/03/2024

Kunsthalle Wien Karlsplatz

Treitlstraße 2, 1040 Wien

Ancestral Clouds Ancestral Claims ist die erste Einzelausstellung von Arjuna Neuman und Denise Ferreira da Silva in Österreich. In ihrem Zentrum steht der neue, gleichnamige Film des Künstler*innenduos, co-produziert von der Kunsthalle Wien.

 

Diese Arbeit ist der jüngste Teil einer experimentellen Filmreihe, die die beiden als „elementares Kino“ bezeichnen: Je einem der vier Elemente gewidmet, entwickeln die Künstler*innen darin einen Ansatz, der von dem ausgeht, was von der global dominanten Ordnung von Denken und Sein nach wie vor vernachlässigt und verdrängt wird – die Materie, das Material, das Elementare.

 

Die Arbeiten von Ferreira da Silva und Neuman untergraben die von der europäischen kolonialen Moderne geprägten Denk- und Beziehungsmuster zur Erde. Sie zeigen, dass uns teils selbstverständlich erscheinende Kategorien und Unterscheidungen einer zutiefst ungleichen, rassistischen Welt zugrunde liegen. Ancestral Clouds Ancestral Claims beschäftigt sich mit dem, wenn auch in veränderter Form, Fortbestehen dieses modernen Verhältnisses zur Welt anhand der Geschichte des Neoliberalismus und einer ihrer prägenden frühen Episoden – der Pinochet-Diktatur in Chile.

Denise Ferreira da Silva & Arjuna Neuman, Ancestral Clouds Ancestral Claims, 2023, Filmstill, Courtesy die Künstler*innen

Ausstellung

SYSTEMRELEVANT

5/10/202318/02/2024

Künstlerhaus Vereinigung

Karlsplatz 5, 1010 Wien

Ausgehend von dem in den letzten Jahren vielfältig diskutierten Begriff der „systemrelevanten Kultur“ möchte die erste Ausstellung des neuen Künstlerischen Leiters Günther Oberhollenzer anregen, über den Wert der Kunst für unsere Gesellschaft nachzudenken.

 

In der sehr persönlichen Schau stellt Oberhollenzer künstlerische Positionen vor, die in ihren Arbeiten bewusst Anspruch auf gesellschaftliche Relevanz erheben, aber er fragt auch bei Kunstschaffenden nach, wie sie ihre Rolle sehen, welche Themen sie aktuell diskutieren. SYSTEMRELEVANT versteht sich auch als eine programmatische Standortbestimmung: Welche Rolle und Aufgabe können Kunsträume wie das Künstlerhaus in unserer Gegenwart einnehmen? Was kann sich das kunstinteressierte Publikum von einer zeitgenössischen Kunstausstellung erwarten?

 

Das Haus ist, getragen von den Künstler*innen, ein offener Ort des künstlerischen Experiments und gesellschaftspolitischen Dialogs. Die Ausstellung möchte dies widerspiegeln und einer vielfältigen Kunst Sichtbarkeit verschaffen, die in der Mitte der Gesellschaft angesiedelt ist und sich durchaus auch niederschwellig mit drängenden Fragen unserer Zeit auseinandersetzt.

 

SYSTEMRELEVANT ist ein selbstbewusstes Statement für die Kunst, Kunstschaffende und Kunstraum, aber sie möchte vor allen Fragen stellen, eine Diskussionsanstoß liefern und nicht Antworten geben oder gar in eine Rechtfertigungsdynamik verfallen. Achtzehn künstlerische Positionen sind in der Schau vertreten, von sieben werden neue Arbeiten für die Ausstellung entstehen. Damit sollen – auch im Sinne der Nachhaltigkeit – soweit wie möglich auf teure Transporte verzichtet und stattdessen Künstler*innen in Österreich mit Projektaufträgen gefördert werden.

Danielle Pamp, Diva in Quarantine, 2020

Ausstellung

MAX OPPENHEIMER: Expressionist der ersten Stunde

6/10/202325/02/2024

Leopold Museum

Museumsplatz 1, 1070 Wien

MAX OPPENHEIMER

Expressionist der ersten Stunde

06.10.2023 –25.02.2024

Reiter

MAX OPPENHEIMER, Bildnis Ernst Koessler, 1910 © Museum Ortner, Wien, Foto: Kunsthandel Giese & Schweiger

Max Oppenheimer war Expressionist der ersten Stunde. Geboren 1885 in Wien, studierte er zunächst an der Wiener Akademie der bildenden Künste und später an der Kunstakademie in Prag. Er nahm an den legendären Ausstellungen Kunstschau Wien 1908 und Internationale Kunstschau Wien 1909 teil, wo er Bekanntschaft mit zahlreichen progressiven Künstlern jener Zeit wie Oskar Kokoschka (1886–1980), Egon Schiele (1890–1918) oder etwa Albert Paris Gütersloh (1887–1973) machte. Der um fünf Jahre jüngere Egon Schiele suchte 1909 aktiv den Kontakt zu Oppenheimer. Deren freundschaftliche Verbindung überdauerte Jahre und manifestierte sich etwa im gemeinsamen Arbeiten in Schieles Atelier (Winter 1910/11) oder in der gegenseitigen Wertschätzung ihrer künstlerischen Arbeiten. Aus einer anfänglichen Freundschaft mit Kokoschka entwickelte sich aufgrund von Rivalitäten der beiden Protagonisten der österreichischen Avantgarde eine regelrechte Feindschaft. Durch den Einmarsch der deutschen Truppen in Österreich im Jahr 1938 war der Künstler gezwungen zu fliehen und emigrierte über die Schweiz in die USA, wo er 1954 starb.

 

Mit dieser längst überfälligen, großangelegten Schau intendiert das Leopold Museum, das zu Unrecht weitgehend vergessene und gleichermaßen bedeutende wie bahnbrechende Œuvre Max Oppenheimers neu zu beleuchten und dessen umfassenden Motivschatz zu erschließen. Darüber hinaus wird die Rolle des Künstlers und seiner Netzwerke anhand der Zeitgenossen Oskar Kokoschka und Egon Schiele thematisiert.

©Leopold Museum

Ausstellung

Assunta Abdel Azim Mohamed: Vices and Virtues

17/10/202325/11/2023

Galerie Ernst Hilger

Dorotheergasse 5, 1010 Wien

Assunta Abdel Azim Mohamed – Vices and Virtues

17 Okt – 25 Nov 2023

Galerie Ernst Hilger

Assunta Abdel Azim Mohamed, Paper coffins, 2022

Ausstellung

KYIV BIENNALE 2023 in Wien

18/10/202314/01/2024

Angesichts des brutalen russischen Angriffs auf die Ukraine schien ein umfassendes Biennale-Projekt in Kyiv lange Zeit höchst ungewiss, wenn nicht gar unmöglich. Doch mit einer Kaskade von Eröffnungen – beginnend in Kyiv und Wien im Oktober 2023, endend in Berlin 2024 – wird die fünfte Kyiver Biennale stattfinden. Diese Biennale ist als europäisches Ereignis konzipiert, mit verstreuten Ausstellungen und öffentlichen Programmen in einer Reihe von ukrainischen und EU-Städten, und wird in Partnerschaft mit führenden europäischen Institutionen im Bereich der zeitgenössischen Kunst realisiert.

 

Anstatt das Projekt aufzugeben und sich damit der Logik des Krieges zu unterwerfen, die alles Zivile angreift, greift die Biennale 2023 auf ihre Gründungsidee zurück: eine multizentrische Initiative in einer europäischen, vernetzten und solidarischen Form zu sein. Kunstinstitutionen in der Ukraine (in Kyiv, Iwano-Frankiwsk und Uschhorod) organisieren Präsentationen und Veranstaltungen in ihren gefährdeten, aber funktionierenden Infrastrukturen. Trotz des kriegsbedingten späten Planungsbeginns haben Museen und Ausstellungshallen in Wien (dem Hauptausstellungsort), Warschau und Berlin sowie in anderen europäischen Städten ihre Räume und Plattformen für Ausstellungen und Veranstaltungen mit ukrainischen und internationalen Künstler:innen sowie für diskursive, performative und pädagogische Aktivitäten freigemacht. Die Institutionen haben sich zu einem Kurator:innenkonsortium zusammengeschlossen, um gemeinsam einen konzeptionellen Rahmen zu schaffen, innerhalb dessen sie ihre jeweiligen Kyiv-Biennale-Programme entwickeln.

 

Wie kann ein Land im Krieg politische, soziale, kulturelle und gesellschaftliche Fragen angehen? Die Erfahrungen von Künstler:innen und Kulturschaffenden in der Ukraine sind heute zutiefst geprägt von Kriegstraumata, Vertreibung, fehlendem Zugang zu grundlegenden Ressourcen und in vielen Fällen von der direkten Beteiligung am bewaffneten Widerstand oder der Erfahrung des Lebens unter militärischer Besetzung. Dies stellt existenzielle Herausforderungen für die Zukunft der Kunst- und Kulturproduktion in der Ukraine dar. Die bevorstehende Biennale zielt darauf ab, die durch den Krieg geteilte und über ganz Europa verstreute ukrainische Künstler:innengemeinschaft wieder zu integrieren, um ihre Akteur:innen zu befähigen, gemeinsam mit internationalen Kolleg:innen über die kulturellen, sozialen und ökologischen Herausforderungen, denen sich die Ukraine derzeit gegenübersieht, zu arbeiten und zu reflektieren und sich Szenarien für eine emanzipatorische Zukunft in einem globalen Kontext vorzustellen.

 

Die Strategie der Kyiver Biennale, die im Laufe ihrer vier vorangegangenen Ausgaben entwickelt wurde, verbindet künstlerische Produktion, kritisches Wissen und soziales Engagement in Zeiten der Not, in denen das Kuratieren weit über seine zeitgenössische Bedeutung einer künstlerischen und organisatorischen Praxis hinausgeht und sich auf seine ursprüngliche Bedeutung der Wiederherstellung, Rehabilitation und Erleichterung zurückbesinnt, so dass es sich nicht um eine Biennale, sondern um ein mehrjähriges internationales Projekt handelt, eine „Kyiv Perennial“.

Ausstellung

Gewalt erzählen. Eine Comic-Ausstellung

20/10/202331/12/2023

Sigmund Freud Museum

Berggasse 19, 1090 Wien

Gewalt muss kritisch gezeigt und gesehen werden – die Spuren an Körper, Psyche und Gesellschaft verlangen Aufmerksamkeit und Sensibilisierung. Die Psychoanalyse beschäftigt sich damit seit jeher. Die neue Sonderausstellung im Sigmund Freud Museum widmet sich dem Medium Comic und zeigt ab Oktober dessen vielfältige Verfahren und ästhetische Möglichkeiten, individuelles und kollektives Erleben von Gewalterfahrungen darzustellen. Aufschlussreich für die Psychoanalyse, vergegenwärtigen Comics das Unauslotbare und Unaussprechliche – sie können dazu dienen, neue Perspektiven darauf zu eröffnen und Traumata zu adressieren.

 

Die Sonderausstellung Gewalt erzählen. Eine Comic-Ausstellung widmet sich den Möglichkeiten dieses Mediums, um Gewalt (neu) sehen zu lernen und thematisiert sexualisierte Gewalt, Shoah, Krieg, Flucht und Migration sowie Gewalterfahrungen im Heranwachsen.

©Sigmund Freud Museum

Ausstellung

WONG PING

25/10/202331/03/2024

MAK – Museum für angewandte Kunst

Stubenring 5, 1010 Wien

In seinen Animationsfilmen und Installationen inszeniert der 1984 in Hongkong geborene Künstler Wong Ping absurde, oft anzügliche Erzählungen, die unsere tiefsten Wünsche, Fantasien und unterdrückten Gefühle ansprechen. Dabei schafft die farbenfrohe und kindliche Ästhetik in Wongs Videos eine unbeschwerte, humorvolle und zugängliche Herangehensweise an die tiefgreifenden psychologischen Probleme der Protagonist*innen. Wongs Themen der sozialen Isolation und des  gesellschaftlichen Versagens sind zum Teil aus seinem Leben in Hongkong abgeleitet. Seine Parabeln üben messerscharfe Kritik, stellen existenzielle Fragen und zwingen die Betrachter*innen mit ihrer entwaffnenden Ehrlichkeit an der Grenze zwischen Schock und Humor, ihre verinnerlichten Anstandsnormen zu überdenken.
Das MAK zeigt die erste Einzelausstellung des Künstlers in Österreich.

©Wong Ping

Ausstellung

Games, Planes and Soft Opening. Serbian Art Now

8/11/202320/12/2023

Hilger Next

Im Spannungsfeld zwischen Weichheit und Härte, Angriffslust und Zärtlichkeit versammelt Games, Planes and Soft Openings zwölf einzigartige und kompromissloste Positionen der Serbischen Gegenwartskunst in einem Überblick ihrer unterschiedlichen poetischen und politischen Gesinnungen sowie Überlegungen zu prozesshaftem Arbeiten.

 

Ausstellungsvitrinen mit infantilisierten Darstellungen von Waffen rufen unwiderrufliche Bilder von Schulhof-Schießereien hervor (Miodrag Stajčić); Geister der Männlichkeit stellen Machtstrukturen, Glaube und Erfolg in Frage (Predrag Damjanović); Referenzen an künstlerische Vorbilder des 20. Jahrhunderts (Uroš Djurić) gesellen sich subtil neben mehrdeutige und filmisch anmutende Szenen von Intimität (Marija Šević). Sanft gefaltete Stoffe erzeugen lebendige, taktile Abstraktionen (Bosiljka Zirojević) oder rhythmische Landschaften (Ana Vrtačnik). In einer trotzigen Neuerfindung von Selbstwahrnehmung und Macht wird Haut wie eine Schneiderpuppe geritzt, markiert und zur Schau gestellt (Marina Marković). Die Raster und Ebenen neuer Abstraktionen bergen Musik, Bewegung und Stille (Nemanja Nikolić), mehrdeutige Spiele (Aleksandar Dimitrijević) oder poetische Monumentalität (Andrea Ivanović Jakšić) in sich. Ätherische Räume ohne menschliche Präsenz (Miljan Stevanović) stehen unendlich innovativen Gedankenmaschinen für öffentliche Projektionen (Joskin Šiljan) gegenüber.

 

Dieser polyvalente Spiegel alternativer Selbstdarstellungen reflektiert die Fragestellungen von Liebe, Angst und Hoffnung im Heute, indem er die Aufmerksamkeit auf die Herausforderungen des zeitgenössischen Lebens richtet, die sich als roter Faden durch die disruptiven wie verwobenenen Elemente der Ausstellung zieht.

 

Kuratiert von Alexandra Lazar und Hektor Peljak, produziert von AUGS.ART für Galerie Ernst Hilger.

 

Künstler:innen:

Predrag Damjanović, Aleksandar Dimitrijević, Uroš Djurić, Andrea Ivanović Jakšić, Marina Marković, Nemanja Nikolić, Marija Šević, Joskin Šiljan, Miodrag Stajčić, Miljan Stevanović, Ana Vrtačnik, Bosiljka Zirojević

Predrag Damjanović, Eat my Fear, 2020, courtesy STAB gallery

Eröffnung

Eröffnung: Monika Kus-Picco. Addictions

9/11/20239/11/2023

19:00—21:00

Galerie Lukas Feichtner

Seilerstätte 19, 1010 Wien

Monika Kus-Picco forscht in ihrer Arbeit mit abgelaufenen Produkten aus der pharmazeutischen Industrie, um anschauliche Erfahrungen mit diesen Substanzen zu schaffen und die Zusammenhänge zwischen sozialen Systemen, Geschlechtern und regional-kulturellen Unterschieden in der Medizin zu ergründen. Die Auseinandersetzung mit Krankheiten und dem extensiven Gebrauch von Medikamenten wurzelt in der Familiengeschichte der Künstlerin.
Auf den Massenverkauf von bunt gefärbten Pillen in den USA sollen Arbeiten ebenso aufmerksam machen, wie auf ein Präparat welches eine zweite sexuelle Revolution entfachte. In einem anderen Werkzyklus wird der wichtigen Gendermedizin Aufmerksamkeit geschenkt.

©Lukas Feichtner Galerie

Ausstellung

Monika Kus-Picco: Addictions

10/11/20239/12/2023

Galerie Lukas Feichtner

Seilerstätte 19, 1010 Wien

Monika Kus-Picco forscht in ihrer Arbeit mit abgelaufenen Produkten aus der pharmazeutischen Industrie, um anschauliche Erfahrungen mit diesen Substanzen zu schaffen und die Zusammenhänge zwischen sozialen Systemen, Geschlechtern und regional-kulturellen Unterschieden in der Medizin zu ergründen. Die Auseinandersetzung mit Krankheiten und dem extensiven Gebrauch von Medikamenten wurzelt in der Familiengeschichte der Künstlerin.
Auf den Massenverkauf von bunt gefärbten Pillen in den USA sollen Arbeiten ebenso aufmerksam machen, wie auf ein Präparat welches eine zweite sexuelle Revolution entfachte. In einem anderen Werkzyklus wird der wichtigen Gendermedizin Aufmerksamkeit geschenkt.

©Lukas Feichtner Galerie

Ausstellung

Sonderausstellung von Ariadne Randall: Meltiverse – Teil 1

10/11/202317/11/2023

Galerie Peter Gaugy

Goldschlagstrasse 106, 1150 Wien

In einer Sonderausstellung im Rahmen der Vienna Art Week präsentiert die amerikanische Künstlerin, Komponistin und Schriftstellerin Ariadne Randall den ersten Teil ihres Projekts mit dem Titel “Meltiverse, Teil 1.

 

„In einer Welt, die durch menschliches Handeln fremd geworden ist, kämpfen die Subjekte darum, zusammenzuhalten. Die Meere schmelzen, Kunst füttert die KI. Alles Ständische und Stehende verdampft…in Banken. Wir hängen in einem Hurrikan mit unserem Esstisch und Chablis in 10.000 Metern Höhe und erzählen Geschichten vom Boden.“

 

Ariadne Randalls Meltiverse-Projekt stellt die Hypothese auf, dass unsere Polykrise im Kern eine Krise der Vorstellungskraft ist. Es dekonstruiert und rekonstruiert das Gegebene mit Hilfe von Bild, Text und Klang. „Meltiverse – Teil 1“ enthält den ersten Teil dieser Recherche: Videoinstallationen, Zeichnungen, Wearables, 3D-Renderings, Auszüge aus einem Roman und modifizierte Instrumente.

 

Die Arbeiten basieren auf ihrer gelebten Trans-Erfahrung, Jack Halberstams „Low Theory“ und der allgegenwärtigen Präsenz des Archivs. Während Männer mit Goggle-Spielzeug uns unsere Welt verkaufen, aber schlechter machen, fragt die Künstlerin, welche Geschichten des Andersseins wir stattdessen erzählen könnten. Was könnte ein Monster wissen, was wir lernen könnten? Was war dein ursprüngliches Gesicht, bevor deine Eltern geboren wurden?“

Ariadne Randall, Meltiverse Teil 1

Ausstellung

Stille Post. Die Antwort.

11/11/202317/11/2023

Das Zwischennutzungsprojekt WEST belebt seit März 2022 die ehemalige WU im neunten Wiener Gemeindebezirk und bietet dort Raum für temporäre Atelierräume, Studios, Workshops, Seminare, Events, Ausstellungen, Symposien und Talks. Im November öffnet das WEST im Zuge der Vienna Art Week seine Türen und bietet im Rahmen der Open Studio Days 2023 Einblicke in das kreative Schaffen seiner Zwischennutzer*innen. Parallel dazu findet die Ausstellung Stille Post. Die Antwort. statt.

 

Die Ausstellung Stille Post. Die Antwort., eine Fortsetzung der Ausstellung Stille Post, die im Rahmen der Foto Wien 2023 stattfand, vereint die vielfältigen künstlerischen Positionen des WEST unter einem kuratorischen Prinzip, das an das Kinderspiel Stille Post angelehnt ist. Bei diesem werden Nachrichten flüsternd von einer Person zur nächsten weitergegeben. Auch im WEST werden von Künstler*in zu Künstler*in Informationen weitergereicht, doch im Unterschied zu geflüsterten Worten sind es nonverbale Botschaften in Form von künstlerischen Arbeiten.

 

Die Ausstellung legt den Fokus auf den künstlerischen Wissenstransfer. Wie kann das über künstlerische Praktiken von Künstler *innen generierte Wissen rezipiert und in eigenes subjektives Wissen über- bzw. weitergeführt werden? Welche im Kunstwerk gespeicherten Informationen können der nächsten Künstlerin / dem nächsten Künstler weitervermittelt und erfahrbar gemacht werden, welche gehen verloren? Welche materiellen-sinnlichen wie auch inhaltlichen Schichten des Kunstwerkes werden reflektiert und wie verändern sich diese bei Weitergabe? Welche Rezeptionsstrukturen und –muster entstehen? So positioniert sich die Ausstellung an der Schnittstelle von künstlerischer Produktion und Rezeption und zeigt auch die Grenzen der Übersetzbarkeit auf.

Ausstellung

Gruppenausstellung: Stille Post. Die Antwort.

11/11/202312/11/2023

Das Zwischennutzungsprojekt WEST belebt seit März 2022 die ehemalige WU im neunten Wiener Gemeindebezirk und bietet dort Raum für temporäre Atelierräume, Studios, Workshops, Seminare, Events, Ausstellungen, Symposien und Talks. Im November öffnet das WEST im Zuge der Vienna Art Week seine Türen und bietet im Rahmen der Open Studio Days 2023 Einblicke in das kreative Schaffen seiner Zwischennutzer*innen. Parallel dazu findet die Ausstellung Stille Post. Die Antwort. statt.

 

Die Ausstellung Stille Post. Die Antwort., eine Fortsetzung der Ausstellung Stille Post, die im Rahmen der Foto Wien 2023 stattfand, vereint die vielfältigen künstlerischen Positionen des WEST unter einem kuratorischen Prinzip, das an das Kinderspiel Stille Post angelehnt ist. Bei diesem werden Nachrichten flüsternd von einer Person zur nächsten weitergegeben. Auch im WEST werden von Künstler*in zu Künstler*in Informationen weitergereicht, doch im Unterschied zu geflüsterten Worten sind es nonverbale Botschaften in Form von künstlerischen Arbeiten.

 

Die Ausstellung legt den Fokus auf den künstlerischen Wissenstransfer. Wie kann das über künstlerische Praktiken von Künstler *innen generierte Wissen rezipiert und in eigenes subjektives Wissen über- bzw. weitergeführt werden? Welche im Kunstwerk gespeicherten Informationen können der nächsten Künstlerin / dem nächsten Künstler weitervermittelt und erfahrbar gemacht werden, welche gehen verloren? Welche materiellen-sinnlichen wie auch inhaltlichen Schichten des Kunstwerkes werden reflektiert und wie verändern sich diese bei Weitergabe? Welche Rezeptionsstrukturen und –muster entstehen? So positioniert sich die Ausstellung an der Schnittstelle von künstlerischer Produktion und Rezeption und zeigt auch die Grenzen der Übersetzbarkeit auf.

Ausstellung

Darker, Lighter, Puffy, Flat

29/11/202314/04/2024

Kunsthalle Wien Museumsquartier

Museumsplatz 1, 1070 Wien

Kurator*in: Laura Amann

 

Assistenzkuratorin: Hannah Marynissen

 

Künstler*innen: Nina Beier • Lucia Dovičáková • VALIE EXPORT • Elisa Giardina Papa • Andrea Éva Györi • Trulee Hall • Monia Ben Hamouda • Šejla Kamerić & Aleksandra Vajd • Maria Lassnig • Claudia Lomoschitz • Tala Madani • Sarah Margnetti • Radha May • Marlie Mul • OMARA Mara Oláh • Abdul Sharif Oluwafemi Baruwa • Laure Prouvost • Christina Ramberg • Adam Rzepecki • Toni Schmale • Maja Smrekar • Mariya Vasilyeva • Dorottya Vékony • Marianne Vlaschits • Rafał Zajko • …

 

Die Gruppenausstellung Darker, Lighter, Puffy, Flat zeigt Werke, darunter mehrere neue Auftragsarbeiten, von internationalen Künstler*innen, die sich mit den vielfältigen Bedeutungen der Brust in der Geschichte der Kunst, aber auch in Gesellschaft und Kultur insgesamt auseinandersetzen. Zu sehen sind Arbeiten, die sich im Spannungsfeld der vielen einander widersprechenden – und manchmal heuchlerischen – wie auch sinnlichen und spielerischen Perspektiven auf Brüste bewegen.

 

Brüste – vor allem die von Frauen – sind in vielerlei Hinsicht omnipräsent, in der Werbung, in Filmen, in saloppen Bemerkungen in Gesprächen aller Art. Dennoch rufen Brust und Brustwarze weiterhin Panik und Zensur, sowohl im realen wie auch im digitalen Umfeld, hervor. Auch ihre Form ist immer wieder eingehender Prüfung unterworfen, sei es als sexueller Fetisch, oder nach Maßgabe sich ständig wandelnder Schönheitsideale. Oft sind Brüste ein paradoxes Symbol sowohl jungfräulicher Mutterschaft als auch billiger Erotik. Auch die Wissenschaft hat eine Menge zur Beschaffenheit und den Eigenschaften von Brüsten zu sagen, so in der „Brustphysik” für Videospiele oder zu den Auswirkungen auf das Erbgut des Kindes, die das Stillen bewirken mag. Manchmal provoziert gerade die Abwesenheit der Brüste, etwa im brutalen Schicksal der heiligen Agatha oder in den erregten Debatten in queeren Diskursen über ihre operative Entfernung. Die Beispiele sind ebenso unerschöpflich wie die vielfältigen Darstellungen der Brust selbst, was diese zu einem sinnlich bestechenden und zugleich intellektuell fesselnden Thema macht.

 

Projekt unterstützt durch Italian Council (2023), Generaldirektion für zeitgenössische Kreativität, Italienisches Ministerium für Kultur

Monia Ben Hamouda, Gymnasium, 2020, Courtesy die Künstlerin und ChertLüdde, Berlin