Im Rahmen der Ausstellung „Mahlzeit" im Dom Museum Wien
Bezugnehmend auf ihre Videoarbeit „FATLife“, in der Ausstellung „Mahlzeit“ im Dom Museum Wien, wird Veronika Merklein im Rahmen einer Performance im öffentlichen Raum des Zwettlerhofes vermeintliche Verkaufsgespräche mit Passant:innen führen. Sie bewirbt dabei, im Stil von Produktvorstellungen, das fiktive Nahrungsergänzungsmittel FATLife, das eine Gewichtszunahme von einem Kilo pro Woche garantiert.
Im Sinne des diesjährigen Mottos der Vienna Art Week, „Challenging Orders“, prangert die Künstlerin in ihrer Arbeit den unerbittlichen Perfektionierungszwang an, dem der Körper heute unterliegt: Körperliche Unversehrtheit, optimale Funktionstüchtigkeit und Attraktivität sind die geforderte westliche gesellschaftliche Norm. Wird diesem politisch, sozial und ökonomisch motivierten Ideal nicht entsprochen, drohen Stigmatisierung, Bevormundung und Ausgrenzung. Merklein führt mit Ihrer Arbeit das milliardenschwere Geschäft der Diätindustrie vor und greift die Stigmatisierung des als dick gelesenen Körpers an.
Mit „FATLife“ zeigt Veronika Merklein nicht nur auf, dass hierarchische Körperbilder auch heute noch von Medien bestätigt, produziert und reproduziert werden, sondern sie lenkt einen pointierten Blick sowohl auf das Verhältnis zu ihrem eigenen dicken Körper als auch auf die gesellschaftlichen Erwartungen und Zuschreibungen an eben diesen.

Dom Museum Wien
Direkt am Stephansplatz zeigt das Dom Museum Wien die wertvollsten Schätze des Doms, darunter das älteste Porträt des Abendlandes, jenes des Habsburgers Rudolf IV. Zu sehen sind zudem Werke der Moderne und der Avantgarde aus der Sammlung Otto Mauer sowie zeitgenössische Kunst. Die Gegenüberstellung von Alt und Neu tritt besonders in den Sonderausstellungen in den Vordergrund.
„FAT Life: Produktpräsentation“ von VERONIKA MERKLEIN
25 Nov 2022/15:00-17:00H
Dom Museum Wien - Innenhof
Zwettlerhof, 1010 Wien, Österreich
Veronika Merklein, FATLife, 2022, Courtesy galerie michaela stock, Veronika Merklein © Bildrecht, Wien 2022, Videostills: Veronika Merklein, Courtesy