Lange bevor der Verstand es erfasst, spürt der Körper, wenn etwas aus dem Gleichgewicht gerät. Verdauung und Stoffwechsel sind lebensnotwendige Prozesse, die nicht nur den menschlichen Organismus, sondern auch die ökologischen Kreisläufe unseres Planeten prägen. The Belly Knows Before the Brain versteht Stoffwechsel daher nicht allein als menschliche Körperfunktion, sondern als eine ökologische Praxis, an der viele Arten beteiligt sind.

Die Ausstellung reagiert auf ökologische Krisen wie gestörte Nährstoffkreisläufe, Bodendegradation und die Übernutzung endlicher Ressourcen. Sie hinterfragt gesellschaftliche Haltungen zu Kompost und Verwesung und begreift Zersetzung nicht als Bedrohung, sondern als Grundlage neuen Lebens.

Als ortsspezifische Installation ist die Ausstellung als „Bauch des Universums“ konzipiert: ein sinnlich erfahrbarer Raum, in dem Skulpturen, textile Objekte und ein wachsender Kompost kollektive Prozesse von Verdauung, Fürsorge und Transformation sichtbar machen. So entsteht ein lebendiges System zwischen Küche, Kompost und Multispezies-Gemeinschaft, das dazu einlädt, dem Wissen des Körpers, der Mikroben und der produktiven Kraft des Zerfalls zu vertrauen.