Das mumok widmet der seit 2013 in Wien lebenden Künstlerin Kazuna Taguchi ihre erste museale Einzelausstellung. Taguchis präzise komponierten monochromen Fotografien zeigen Körperfragmente, Gesten oder Blicke, die in der surrealistischen Tradition der Hinterfragung der fotografischen Darstellung des weiblichen Körpers stehen. Es kann sich um Momente des Phantomischen oder Yūgen*-artigen handeln, um Bilder, die eine Figur im Zustand zwischen Erscheinen und Verschwinden festhalten.
Taguchis Arbeiten beruhen auf einer analogen und eigenhändigen Herangehensweise am Übergang von Malerei und Fotografie: In einem ausgeklügelten Prozess führt Taguchi verschiedene medial reproduzierte Bildquellen zusammen, übersetzt diese in Gemälde, die sie wiederum in verschiedenen Umgebungen fotografiert und deren Abzüge sie in der Dunkelkammer manipuliert. Die Künstlerin vergleicht die multiplen Schichten und die wiederholten Eingriffe, die zu einer Durchdringung verschiedenster Texturen, Zeitebenen und Erzählräume führen, mit der Arbeit einer Malerin, die unermüdlich an ihre Staffelei zurückkehrt.
*Nach dem japanischen Dichter Kamo no Chomei (1155–1216) ist yūgen ein Gefühl, das nicht offen in Worten ausgedrückt, sondern symbolisch durch Bilder angedeutet wird.
Kuratiert von Heike Eipeldauer
Eröffnung: 12. Juni 2025, 19 Uhr

mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien
Eines der größten Museen im Zentrum Europas für die Kunst seit der Moderne beherbergt eine außergewöhnliche Sammlung mit Hauptwerken von Klassischer Moderne, Pop Art, Minimal Art, Konzeptkunst, Wiener Aktionismus bis hin zur Kunst der Gegenwart.
Kazuna Taguchi: I’ll never ask you
13 Jun 2025 - 16 Nov 2025
Museumsplatz 1, 1070 Wien, Österreich
Kazuna Taguchi The eyes of Eurydice #23, 2019 Gelatin Silver Print 16,6 x 12,1 cm Courtesy of the artist