VERANSTALTUNGSSPRACHE: DEUTSCH / ENGLISCH

Talking Through Weibel stellt eine einfache, weitreichende Frage: Wie lehren uns Ausstellungen und Archive – Künstler, Forscher und die breite Öffentlichkeit – zu sehen, zu erinnern und zu denken?

 

Ausgehend von der aktuellen Ausstellung Thinking Through Weibel und dem Weibel Archiv untersucht der Abend Kunst als Lernsystem: Wie strukturieren Ausstellungen und Sammlungen das kulturelle Gedächtnis, wie kann die Digitalisierung den Zugang erweitern (und verzerren) und wie kann die Gestaltung von Ausstellungen verkörpertes, situatives Wissen hervorbringen, das sich von herkömmlichen akademischen Formaten unterscheidet?

 

Mit Blick auf Peter Weibel selbst – Künstler, Theoretiker, Institutionsgründer – und unter Rückgriff auf sein umfangreiches, teilweise digitales Archiv wird an diesem Abend darüber nachgedacht, wie groß angelegte Sammlungen sinnvoll zugänglich gemacht werden können: durch Digitalisierung und Metadatenpraktiken, offene Schnittstellen und Display-Strategien sowie kuratorische und pädagogische Rahmenbedingungen, die zu pluralistischen Lernformen einladen.

 

Das Programm beginnt mit einer Führung durch die Ausstellung, setzt sich mit einem Vortrag zum Thema „Was ist zeitgenössische Kunstgeschichte?“ fort und gipfelt in einer Podiumsdiskussion, die Ausstellungen und Archive als gemeinsame Infrastrukturen des Lernens betrachtet. Anstatt ein Vermächtnis abzuschließen, öffnen wir Fragen und Methoden – und testen, wie spielerische, kritische und inklusive Praktiken das, was und wie wir gemeinsam lernen, prägen können.

 

Programm:

  • 17:30 – Kurator*innenführung durch die Ausstellung mit Brooklyn J. Pakathi (45 min.)
  • 18:30 – Keynote Lecture von Boris Čučković Berger (30 min.)
  • 19:00 – Panel & Q&A (60 min.) mit Robert Müller, Brooklyn J. Pakathi, Margit Rosen, Charlotte Reuß. Moderation: Denise H. Sumi
  • danach feierlicher Ausklang

 

Kurze Biographien:

 

Boris Čučković Berger ist Professor für Kunstgeschichte und Digitale Bildkulturen an der LMU München (seit 15. August 2021). Seine Arbeit konzentriert sich auf kritische Studien zu Kunst und Technologie, insbesondere auf digitale Produktion und die soziotechnischen Bedingungen von Plattformökonomien. Zuvor lehrte er moderne und zeitgenössische Kunst am Courtauld Institute of Art (Associate Lecturer, 2017 bis 2021). Er promovierte am Courtauld (2019).

 

Robert Müller ist Künstler mit Wohnsitz in Wien und Berlin. Er ist Mitherausgeber des Online-Magazins The Critical Ass und organisiert seit 2013 die Ausstellungsreihe Nousmoules in Wien und Berlin. Er war Kurator am Kunstverein Nürnberg – Albrecht Dürer Gesellschaft (2021 bis 2022). Seit 2022 arbeitet er als Senior Scientist / Kurator an der Kunstsammlung und dem Archiv der Universität für angewandte Kunst Wien.

 

Brooklyn J. Pakathi ist ein:e transmediale:r Künstler:in mit Sitz in Wien, dessen/deren Praxis sich kritisch mit Ontologien von Emotionen durch materielle und räumliche Interventionen auseinandersetzt. Beeinflusst von Phänomenologie und Affekttheorie untersucht ihre/seine Arbeit Konfigurationen von Intimität, Melancholie und Sehnsucht und hinterfragt sowie re-konfiguriert die Grenzen zwischen dem Greifbaren und dem Immateriellen. Als unabhängige:r Kurator:in fokussiert sich Pakathis Forschung auf dekoloniale Methodologien, kulturelle Gerechtigkeit und alternative Epistemologien, die Technologie und räumliche Praxis adressieren.

 

Margit Rosen ist Kunsthistorikerin und Kuratorin; seit 2016 Leiterin der Sammlungen, Archive & Forschung am ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe. Sie studierte Kunstgeschichte, Politikwissenschaft, Philosophie und Medienkunst (LMU München, HfG Karlsruhe, Paris I) und gab den bei MIT Press erschienenen Band A Little-Known Story about a Movement, a Magazine, and the Computer’s Arrival in Art (2011) heraus.

 

Charlotte Reuß forscht zu digitalen Kulturen, Urheberrecht und den Dynamiken von Kommerzialisierung und kultureller Zugänglichkeit. In ihrer laufenden Dissertation untersucht sie Nutzer:innenstrategien innerhalb digitaler Kulturen im Spätkapitalismus. Seit 2020 lehrt und forscht sie an der Universität für angewandte Kunst Wien und koordiniert aktuell das Projekt Weibel Online am Weibel Institut für Digitale Kulturen.

 

Denise H. Sumi ist Senior Scientist und Doktorandin am Peter Weibel Forschungsinstitut für Digitale Kulturen, Universität für angewandte Kunst Wien, mit einem Fokus auf Netzwerkkulturen, relationale Ethiken und kritische Pädagogik. Zuvor koordinierte sie das Digital-Solitude-Programm und war Chefredakteurin der Plattform Schlosspost an der Akademie Schloss Solitude (2019 bis 2024).

ART SPACE

Georg-Coch-Platz 2, 1010 Wien

https://ail.angewandte.at/

+431711332007

info@ailab.at

AIL – Angewandte Interdisciplinary Lab

Das Angewandte Interdisciplinary Lab ist ein Raum und eine Plattform für Projekte an der Schnittstelle von Kunst, Wissenschaft und künstlerischer Forschung. Es wurde 2014 von der Universität für angewandte Kunst Wien auf Initiative von Gerald Bast gegründet, um den Austausch zwischen verschiedenen Disziplinen zu ermöglichen und Kunst und künstlerische Forschung zu öffnen. AIL widmet sich dem Dialog zwischen allen Besucher:innen und Teilnehmer:innen sowie verschiedenen Wissensgebieten und verbindet Partner:innen aus den Bereichen Wissenschaft, Kunst, Design, Forschung mit den Ressourcen der Universität für angewandte Kunst Wien.

„Talking through Weibel“ – Führung, Keynote & Discussion

14 Nov 2025/17:30-20:00H

AIL – Angewandte Interdisciplinary Lab

Georg-Coch-Platz 2, 1010 Wien, Österreich

Photo © Brooklyn Pakathi

„Talking through Weibel“ – Führung, Keynote & Discussion

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