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Claudia Pagès Rabal

4/12/202531/05/2026

mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien

Museumsplatz 1,1070 Wien

Claudia Pagès Rabal ist bildende Künstlerin, Performerin und Schriftstellerin. Mit den Mitteln der Sprache, dem Einsatz ihres eigenen und von der Künstlerin choreografierter Körper, Bewegung und Musik stellt sie Themen wie gesellschaftliche Hierarchien, Zugehörigkeitsgefühl, queere Körperökonomien und Begehren zur Diskussion.

 

Im mumok wird die Künstlerin eine neue Auftragsarbeit in Kollaboration mit der Chisenhale Gallery in London und entwickelt in Zusammenarbeit mit Tractora Koop in Bilbao präsentieren. Sie setzt darin ihre Untersuchungen über die iberische Halbinsel während der Zeit von al-Andalus – der arabische Name für die zwischen 711 und 1492 muslimisch beherrschten Teile – fort, indem sie sich Befestigungsanlagen im Landesinneren von Katalonien widmet. Fünf Verteidigungstürme, die mitten in der politisch-militärischen Grenzregion der so genannten Spanischen Mark errichtet wurden, sind dabei der Ausgangspunkt für ein Video aus choreografierten Tanz-, Licht- und Tonsequenzen, in dem die Künstlerin Fragen nach nationaler Zugehörigkeit, der Konstruktion von politischen Systemen und den daran geknüpften Legenden in der Schwebe hält.

 

Produziert im Rahmen der Ausschreibung von „la Caixa“ Foundation Support for Creation’24. Production.

 

Kuratiert von Franz Thalmair

 

Eröffnung: 3. Dezember 2025, 19 Uhr

Claudia Pagès Rabal, production image, 2024. Commissioned and produced by Chisenhale Gallery, London. Courtesy of the artist

SUCK MY CODE! – Gruppenausstellung

6/11/20258/02/2026

Exhibit Galerie – Ausstellungsraum der Akademie der bildenden Künste Wien

Schillerplatz 3, 1010 Wien, 1. Stock, Eingang über Foyer Gemäldegalerie

Die Gruppenausstellung Suck my Code eröffnet einen glitchigen Erfahrungsraum, in dem digitale Körperlichkeit im Spannungsfeld zwischen Kapitalisierung und Sexualisierung verhandelt wird.

 

Kuratiert von Rosanna Marie Pondorf und Mareike Schwarz.

 

Eröffnung: 5.11.2025, 18–22 h

EGOR LOVKI

21/10/20254/12/2025

Bildraum 01

Strauchgasse 2, 1010 Wien

Egor Lovki, ausgezeichnet mit dem PARALLEL VIENNA | Bildrecht YOUNG ARTIST Award 2024, untersucht in seiner Ausstellung im Bildraum 01 die fragile Architektur von Erwartungen.

 

Die Auseinandersetzung des Künstlers nimmt ihren Ausgangspunkt in der vertrauten Annahme, dass Zeit linear verläuft und zwischen Handlung (A) und Ergebnis (B) ein kausaler Zusammenhang besteht. Was aber, wenn diese Beziehung instabil oder gar illusorisch ist?

 

Erwartungen bieten Klarheit und Ordnung, sind aber auch vereinfachte Erzählungen, um mit der Ungewissheit fertig zu werden. Nicht jede Zielsetzung manifestiert sich, nicht jeder Schritt führt ans ersehnte Ziel, trotz Anstrengung. Die Vorstellung von Zeit als eine Kette von Ereignissen wird in Frage gestellt. Vielleicht dreht sie sich, bleibt stehen, bricht zusammen oder widersetzt sich der Idee des Fortschritts ganz und gar.

 

Egor Lovki hält sich bewusst im Dazwischen auf: einem Raum, in dem sich die Logik von Ursache und Wirkung aufzulösen beginnt. Die Zeit verliert ihre Richtung. Fragmentierung und Mehrdeutigkeit treten an die Stelle von Klarheit und Schlussfolgerung.

 

Es entsteht ein sensibles Spannungsfeld zwischen Struktur und Kollaps, zwischen Erwartung und Aufschub. Die scheinbar feste Linie von A nach B beginnt zu bröckeln und eröffnet neue Wege des Denkens, der Wahrnehmung und der Beziehung zu Zeit.

 

Ausstellungsdauer: 22. Oktober – 4. Dezember 2025

 

Eine Kooperation der Bildrecht mit Parallel Vienna & VIENNA ART WEEK

 

Mehr Informationen zum Award & der Jury-Begründung finden sie hier:
bildrecht.at/parallel-vienna-bildrecht-young-artist/egor-lovki

 

egorlovki.com

© Egor Lovki / Bildrecht, Wien 2025

Kata Oelschlägel: Versöhnung

16/10/202519/12/2025

Nitsch Foundation

Hegelgasse 5, 1010 Wien

In ihrer künstlerischen Praxis setzt sich Kata Oelschlägel mit den Mitteln des Wiener Aktionismus auseinander – jedoch nicht mit der Intention die Künstlerische Bewegung zu verjüngen, sondern um sie zu progressiv weiterzuführen.

 

Oelschlägel geht es um Dekonstruktion und Versöhnung – um eine Ästhetik, die Ambiguität zulässt und Konnotationen auflöst. Klarheit wird nicht behauptet, sondern unterwandert. Statt radikaler Gesten entstehen Fragmente, Linien, Materialien – als Spuren einer Handlung, die viel eher als zärtliche Einladung, anstatt Konfrontation gedeutet werden können.

 

Zentrale Elemente wie Blut, Schnitt und der menschliche Körper werden in skulpturale Prozesse übersetzt. Die Handlung bleibt präsent, zeigt sich aber nicht mehr als unmittelbare Geste, sondern als deren materieller Nachhall: in StoU, Stein, Leinwand und digitalem Display.

 

Die Ausstellung in der Nitsch Foundation thematisiert die Verbindung von Aktion und Skulptur. Oelschlägel versteht Skulptur als Verlängerung der Aktion in Raum und Zeit.

 

In der Nitsch Foundation begegnen sich Körperlichkeit, Ritual und Form in einer neuen Sprache. Oelschlägel entfaltet dabei eine Ästhetik, die berühren soll, aber nicht schockieren– jenseits von Klarheit, mitten im Dazwischen.

 

Eröffnung: 16. Oktober 2025, 18 Uhr

Kata Oelschlägel

Tobias Pils: Shh

27/09/202512/04/2026

mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien

Museumsplatz 1,1070 Wien

Tobias Pils, 1971 in Linz geboren, zählt zu den spannendsten malerischen Positionen der Gegenwart. Unter Verwendung einer stark reduzierten Farbpalette schafft er Gemälde und Zeichnungen, die abstrakte und gegenständliche Momente zu assoziativen Bildwelten verweben. Was sich auf motivischer Ebene als eine Auseinandersetzung mit ebenso elementaren wie persönlichen Themen wie Geburt und Tod, Werden und Vergehen lesen lässt, verhandelt zugleich zentrale Fragen der Malerei: In Pils’ Bilderkosmos führt eine malerische Markierung zur nächsten, ein Bild zu einem weiteren, so als würde auch die Malerei unausgesetzt ihren Tod und ihre Wiedergeburt inszenieren.

 

Tobias Pils lebt und arbeitet in Wien.

 

Kuratiert von Manuela Ammer

Tobias Pils Geist, 2024. Courtesy the artist, Galerie Eva Presenhuber, Zurich/Vienna & Galerie Gisela Capitain, Cologne Photo: Jorit Aust©Tobias Pils

Dachkonstruktionen aus Terrakotta-Elementen sparen Stahl und Zement. Anupama Kundoo: Wall House, Auroville, 2000

Reichtum statt Kapital. Anupama Kundoo

18/09/202516/02/2026

Architekturzentrum Wien

Museumsplatz 1 im MuseumsQuartier (Eingang Volkstheater), 1070 Wien

Was, wenn Architektur kein Instrument des Kapitals wäre? Die Ausstellung „Reichtum statt Kapital“ präsentiert die Arbeit der in Indien geborenen Architektin Anupama Kundoo als Manifest für eine andere Architektur. Mit lokalen Ressourcen entwirft Kundoo Gebäude von außerordentlicher Schönheit, die Sorge tragen für Mensch und Planet.

 

Weltweit werden von der Bauindustrie Natur und Arbeitskräfte ausgebeutet. Gleichzeitig können sich viele Menschen ihre Wohnungen nicht mehr leisten. Wie konnte das Bauen so zerstörerisch werden und was können Architekt* innen dem entgegensetzen? Reichtum liegt in Anupama Kundoos Projekten nicht in edlen Materialien und perfektionierten Industrieprodukten, sondern in der neuartigen Verwendung von Ressourcen, die lokal im Überfluss vorhanden sind. Ihre Projekte sind gebautes Wissen für ein neues Verhältnis von Zeit, Geld und Material. Die Ausstellung macht Kundoos Arbeit sinnlich erlebbar und ist ein Aufruf für eine andere Architektur.

 

Im Begleitband „Abundance Not Capital. The Lively Architecture of Anupama Kundoo“ vertiefen Angelika Fitz und Elke Krasny den Weg der „Fülle“ als Widerstand gegen das „Nie genug“. Essays internationaler Autor*innen kontextualisieren Kundoos Werk. The MIT Press, 2025.

 

Eröffnung: Mi 17.09.2025, 19:00-22:00

 

Es sprechen:

  • Angelika Fitz, Direktorin Az W
  • Elke Krasny, Kuratorin
  • Anupama Kundoo, Architektin

 

Im Anschluss an die Eröffnung Sommerfest!

© Foto: Javier Callejas

VERBORGENE MODERNE

4/09/202518/01/2026

Leopold Museum

Museumsplatz 1, 1070 Wien

Faszination des Okkulten um 1900

Im ausgehenden 19. Jahrhundert regte sich die Kritik am Materialismus der industrialisierten Gesellschaft. Viele strebten ein neues, naturverbundenes Leben an. Begeistert las man Friedrich Nietzsche und deutete Richard Wagners Oper Parsifal als pazifistisches Manifest. Der Malerfürst Hans Makart malte Szenen aus dem Ring des Nibelungen. Karl Wilhelm Diefenbach – ein Wagner-Verehrer, Künstlerprophet und Nudist –, gründete 1897 in Wien eine Landkommune. Die Wiener Secessionisten frönten dem Wagnerschen Ideal des Gesamtkunstwerkes.

 

Erstmals wird in Wien in einer großen Überblicksschau die Suche nach dem Neuen Menschen thematisiert, ohne dass dunkle Aspekte des magischen Denkens ausgeklammert werden. In diesem Sinne leistet das Projekt Verborgene Moderne auch einen Beitrag zur Kritik der Gegenwart.

Ferdinand Hodler, Blick ins Unendliche III, 1903/04 © Musée cantonal des Beaux-Arts de Lausanne. Erworben 1994

BRIGITTE KOWANZ: LICHT IST WAS MAN SIEHT

18/07/20259/11/2025

Albertina

Albertinaplatz 1, 1010 Wien

Die Frage »Was ist Licht?« steht im Mittelpunkt des Schaffens von Brigitte Kowanz. Ihre Antwort lautet: »Licht ist was man sieht« – ein Leitsatz, der auf das Paradoxon verweist, dass Licht zwar alles sichtbar macht, selbst normalerweise aber unsichtbar bleibt. Die gleichnamige Retrospektive in der ALBERTINA führt durch das Werk der bedeutenden Künstlerin seit den 1980er-Jahren.

 

Licht, das von Flüchtigkeit, Grenzenlosigkeit und Immaterialität geprägt ist, übernimmt in dieser Ausstellung eine Hauptrolle. In eigens geschaffenen verspiegelten Räumen werden die Lichtkunstwerke bis in die Unendlichkeit reflektiert oder erst durch Einsatz von Schwarzlicht zur Geltung gebracht.

 

Außerdem werden die ikonischen Arbeiten Morsealphabet und Email 02.08.1984 03.08.1984 gezeigt, die den heute aktuellen Themen Digitalisierung, Virtualisierung und der Informationsgesellschaft vorgreifen.

Brigitte Kowanz Matter of Time, 2019 ESTATE BRIGITTE KOWANZ © Estate Brigitte Kowanz / Bildrecht, Vienna 2025 Photo: Stefan Altenburger

Wotruba International

17/07/202511/01/2026

Belvedere 21 – Museum für zeitgenössische Kunst

Arsenalstraße 1, 1030 Wien

Das Belvedere widmet Fritz Wotruba anlässlich seines 50. Todestags eine umfassende Ausstellung, die erstmals die internationale Karriere des österreichischen Bildhauers ins Zentrum rückt. Im Fokus stehen die weltweite Ausstellungstätigkeit, das künstlerische Netzwerk und die Rezeption Wotrubas – im Dialog mit Skulpturen bedeutender Zeitgenoss*innen wie Alberto Giacometti, Barbara Hepworth, Henry Moore oder Alicia Penalba. So zeigt sich Wotruba als zentrale Stimme im Nachkriegsdiskurs um die Darstellung des Menschen.

 

Fritz Wotruba war mehr als ein österreichisches Phänomen – seine Stimme hatte Gewicht in Europa und darüber hinaus, so Generaldirektorin Stella Rollig. Mit dieser Ausstellung würdigen wir nicht nur einen bildhauerischen Solitär, sondern auch einen Kulturakteur mit visionärem Anspruch an Kunst, Bildung und Gesellschaft.

Fritz Wotruba, Large Reclining Figure, 1951–53 Belvedere, Vienna, 2019 Permanent loan Wiener Konzerthausgesellschaft, Photo: Harald Eisenberger

Ibrahim Mahama: Zilijifa

9/07/20252/11/2025

Kunsthalle Wien Museumsquartier

Museumsplatz 1, 1070 Wien

Die Kunsthalle Wien präsentiert eine großangelegte neue Einzelausstellung von Ibrahim Mahama (geb. 1987 in Tamale, Ghana). Die Ausstellung, die im ersten Obergeschoß des Standorts im MuseumsQuartier gezeigt wird, versammelt eine völlig neue Gruppe von Auftragsarbeiten, darunter Skulpturen, Fotografien und Videos. Mahama bezieht sich auf das materielle Erbe von Kolonialismus, Postkolonialismus und Industrialisierung in Ghana. Die Ausstellung ist Ibrahim Mahamas erste Einzelausstellung in Österreich.

 

Mechanismen, Gefäße und Netzwerke, die für den Transport von Waren und Menschen eingesetzt werden, sind der Ausgangspunkt für eine Reihe neuer Werke, die sich mit dem Beladen, Transportieren und Entladen von Gewicht sowie mit einer abstrakteren Vorstellung der Last der Geschichte befassen. Die Überreste des Eisenbahnnetzes – ein industrielles System des Handels und Exports – werden in der Ausstellung mit Objekten und Bildern kombiniert, die auf den körperlichen Akt des Tragens von Last verweisen.

 

Zentrales Element der Ausstellung ist die Verwirklichung eines langjährigen Vorhabens: Dekonstruktion, Transport und Präsentation einer Diesellokomotive in Originalgröße in Kombination mit einer Vielzahl von emaillierter Eisengefäße – sogenannte „headpans“ –, die als Trägerkonstruktion für die Lokomotive dienen. Diese „headpans“ sind ein gängiges Gefäß, das in Ghana zum Transport von Waren und Materialien verwendet wird. Mahama sammelte Tausende dieser Schüsseln, indem er neue gegen gebrauchte eintauschte. Die beschädigten, verrosteten und verbeulten Objekte zeugen von intensivem Gebrauch. Unter dem Zug gestapelt, tragen sie eine Lokomotive, die als eine andere Art von Gefäß verstanden werden kann.

 

Eine begleitende fotografische Serie zeigt den körperlichen Verschleiß, der durch das tägliche Tragen der „headpans“ entsteht. Dazu gehören über 100 Röntgenbilder von Wirbelsäulendeformationen. Diese Bilder sind in ein Metallgerüst eingefasst, das wiederum dem Zug entnommen wurde. Gleichzeitig Symbol und System kolonialer und kapitalistischer Ausbeutung, stellt Mahamas Kritik die Eisenbahn als eine Infrastruktur dar, die buchstäblich auf dem Rücken der ghanaischen Bevölkerung errichtet wurde.

 

Biografie

Ibrahim Mahama (geb. 1987, Tamale, Ghana) hatte Einzelausstellungen in der Kunsthalle Bern (2025); Fruitmarket, Edinburgh; Barbican Centre, London (beide 2024); Kunsthalle Osnabrück (2023); Frac des Pays de la Loire, Nantes (2022); University of Michigan Museum of Art (2020); The Whitworth, University of Manchester; Norval Foundation, Cape Town (beide 2019); Tel Aviv Art Museum (2016) und K.N.U.S.T Museum, Kumasi (2013). Seine Werke wurden auch im Rahmen zahlreicher Gruppenausstellungen präsentiert, darunter der Sharjah Biennale 15; der 18. Biennale Architettura, Venedig, der 35. Bienal de São Paulo (alle 2023); im Museum of Fine Arts, Houston (2021); im Centre Pompidou, Paris (2020); der 22. Biennale von Sydney (beide 2020); der 56. und 58. Biennale Arte, Venedig (2015 und 2019) und der Documenta 14, Athen und Kassel (2017). Er war künstlerischer Leiter der 35. Grafikbiennale von Ljubljana (2023) ernannt und ist Preisträger des ersten Sam Gilliam Award der Dia Art Foundation. Mahama lebt und arbeitet in Accra, Kumasi und Tamale, wo er mehrere von Künstler*innen geleitete Gemeinschaftsinitiativen gegründet hat, darunter das Savannah Centre for Contemporary Art (SCCA) im Jahr 2019, das Red Clay Studio im Jahr 2020 und vor kurzem das Nkrumah Volini (alle in Tamale).

 

Edition

Anlässlich seiner ersten Einzelausstellung in Österreich unterstützt Ibrahim Mahama die Kunsthalle Wien mit einem Print in limitierter Auflage, dessen Erlöse dem Programm zugutekommen.

Ibrahim Mahama: Zilijifa, 2025, Kunsthalle Wien, Courtesy Redclay; Ibrahim Mahama & White Cube, Foto: Markus Wörgötter

STRABAG Artaward: Preisträger:innen Ausstellung

1/07/202512/09/2025

STRABAG ART Site

Donau-City-Straße 9, 1220 Wien

PREISTRÄGER:INNEN AUSSTELLUNG

 

BENJAMIN BURKARD
EMMA HUMMERHIELM CARLÉN
HAAKON NEUBERT
MAXIMILIAN PRÜFER
DIOR THIAM

 

Neben ökonomischer und ökologischer Verantwortung ist kulturelles und soziales Engagement bei STRABAG SE nachhaltig integriert: das STRABAG Kunstforum – bereits in den 1990er-Jahren am Unternehmenssitz Spittal/Drau gegründet – schlägt die Brücke zwischen Wirtschaft und Kunst. Zur Förderung junger Künstlerinnen und Künstler wird seit 1994 jährlich ein Kunstpreis vergeben, der sich anfänglich auf Österreich beschränkte und seit 2009 als STRABAG Artaward International auch in ausgewählten Staaten im europäischen Ausland ausgeschrieben wird.

 

In den Jahren 2024–2026 wird der STRABAG Artaward International in folgenden Ländern ausgelobt: Deutschland, Slowenien und Österreich.

Junge Künstlerinnen und Künstler bis zum vollendeten 40. Lebensjahr aus den Bereichen Malerei und Zeichnung sind herzlich eingeladen, an der Ausschreibung teilzunehmen.

DIE GANZE WELT DREHT SICH, Haakon Neubert, 2024, Acryl auf Leinwand, Strabag Kunstforum

Nicola L.

27/06/202514/09/2025

Kunsthalle Wien Museumsquartier

Museumsplatz 1, 1070 Wien

Die Kunsthalle Wien zeigt eine Retrospektive der französischen Künstlerin Nicola L. (geb. 1932, El Jadida, als Nicole Jeannine Suzanne Leuthe; gest. 2018, Los Angeles). Die Ausstellung umfasst Skulpturen, Performances, Gemälde, Collagen und Filme, die zwischen 1964 und 2014 entstanden sind und vereint Leihgaben aus öffentlichen und privaten Sammlungen in Europa und den USA. Sie wird in Zusammenarbeit mit Camden Art Centre, London; Frac Bretagne, Rennes und Museion – Museum für moderne und zeitgenössische Kunst, Bozen präsentiert und ist die erste umfassende Schau von Nicola L. in Europa sowie die erste monografische Ausstellung, die ihrem Werk in Österreich gewidmet ist.

 

Nicola L., die im Zusammenhang mit Strömungen wie der Pop Art, dem Nouveau Réalisme, der angewandten Kunst und dem Design gefeiert wurde, hat sich in ihrem umfangreichen Werk mit verschiedenen Themen wie Kosmologie, Umweltfragen, Spiritualität, Sexualität, Aktivismus und politischem Widerstand auseinandergesetzt. Ihr Schaffen lässt häufig die Grenzen zwischen Körper und Raum verschwinden. Es zeichnet sich durch Witz, Verspieltheit und Subversion aus, während es sich entschieden einer Kategorisierung entzieht und mehrere Disziplinen einschließt.

 

Die Ausstellung beinhaltet eine Reihe von Pénétrables-Skulpturen. Diese Textilskulpturen waren ursprünglich als partizipatorische Werke mit Öffnungen gedacht, in die Menschen Gliedmaßen oder Köpfe stecken konnten, wobei gelegentlich mehrere Akteur*innen einen einzigen Organismus bildeten. Außerdem wird die Rekonstruktion einer großformatigen Installation mit dem Titel Chambre en Fourrure (Pelzzimmer) aus dem Jahr 1969 gezeigt. Die etwa 3 m × 5 m × 4 m große Struktur kombiniert lila Kunstpelz, Reißverschlüsse und eine Metallkonstruktion zu einem freistehenden Raum, der betreten werden kann und das Publikum einlädt, zu Performer*innen zu werden.

 

Auch einige funktionale Objekte wie Lampen, Sofas und Kommoden sind zu sehen. Eine Reihe von bemalten Holzschränken erscheint als Silhouette eines weiblichen Torsos. Steh- und Wandlampen nehmen die Form eines Auges an, ein Couchtisch beschreibt die Umrisse eines Frauenkörpers und ein Sofa sieht aus wie ein Kopf im Profil. Weiche, biegsame Skulpturen erscheinen wie Füße und fragmentierte Körper. Vergrößert und mit farbigem Vinyl und Pelz gepolstert, sind diese taktilen Objekte von einer politischen Botschaft durchdrungen, die Gleichheit, Kollektivität und den Platz der Frau in Haus und Gesellschaft betont.

 

Biographie

Im Laufe ihres Lebens hatte Nicola L. (geb. 1932, El Jadida, als Nicole Jeannine Suzanne Leuthe; gest. 2018, Los Angeles) Einzelausstellungen im Sculpture Center, New York (2017); Frost Art Museum, Florida International University, Miami; M HKA, Antwerpen; MAMAC, Nizza; Le Magasin, Grenoble (alle 1986) und Museo de Arte Contemporá neo de Ibiza (1976). Ihre Arbeiten wurden auch im Rahmen von Gruppenausstellungen im Museum Brandhorst, München (2022); Museum für moderne und zeitgenössische Kunst, Nizza (2021); Tate Modern, London (2015); Centre Pompidou, Paris (2009) und Musée d’Ixelles (1975) präsentiert. Ihre Performances wurden in der Tate Modern, London (2015), auf der Liverpool Biennale (2014) und in der Secession in Wien (2009) gezeigt. Sie lebte und arbeitete in Paris, zeitweise auch in Brüssel und auf Ibiza. Ab 1989 lebte und arbeitete sie im Chelsea Hotel in New York, bevor sie 2017 nach Los Angeles zog.

 

Publikation

Die Ausstellung wird von einer vollständig illustrierten Monografie über Nicola L. begleitet, die vom Camden Art Centre; Frac Bretagne; Kunsthalle Wien, Museion – Museum für moderne und zeitgenössische Kunst, Bozen und Lenz herausgegeben wird. Nicola L.: I Am The Last Woman Object erscheint auf Deutsch, Englisch, Französisch und Italienisch und enthält neue Essays und ergänzende Texte zu wichtigen Werkgruppen, die eine längst überfällige Würdigung ihres vielseitigen Œuvres darstellen.

Nicola L., Blue Eye, 1969/1990, © Nicola L. Collection and Archive. Courtesy Nicola L. Collection and Archive and Alison Jacques, Foto / photo: Michae

IMAGINING PIECE

26/06/20255/10/2025

Künstlerhaus Vereinigung

Karlsplatz 5, 1010 Wien

Die interaktiv angelegte Mitgliederausstellung IMAGINING PIECE lädt die Besuchenden ein, sich auf künstlerische Imaginationen einzulassen, so seltsam und realitätsfern sie vorerst auch erscheinen mögen. Zwischen partizipativen Werken, die neu zu ordnen sind oder deren variable Form laufend neu erzeugt wird, über Impulse sich eine Gleichheit innerhalb von Heterogenität vorzustellen, durchwandern sie ein Wechselbad an impulsgebenden Anregungen, um sich die Welt neu zu imaginieren und dabei vielleicht die Imaginationskraft selbst in Frage zu stellen.

 

Kunstvermittlung ist den Kurator*innen ein persönliches Anliegen, und sie braucht Partizipation — beide werden in dieser Ausstellung nicht nur mitgedacht, sondern erhalten einen besonderen Stellenwert und Raum. Daher bat das Kurator*innen-Team Julia Kornhäusl als Leiterin der Kunstvermittlung im Künstlerhaus ihre Expertise im kuratorischen Prozess einzubringen und Teil des Teams zu werden.

Marko Lipuš Salami Coins, 2023 Videostill © Marko Lipuš/Bildrecht Wien 2025

Kazuna Taguchi: I’ll never ask you

13/06/202516/11/2025

mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien

Museumsplatz 1,1070 Wien

Das mumok widmet der seit 2013 in Wien lebenden Künstlerin Kazuna Taguchi ihre erste museale Einzelausstellung. Taguchis präzise komponierten monochromen Fotografien zeigen Körperfragmente, Gesten oder Blicke, die in der surrealistischen Tradition der Hinterfragung der fotografischen Darstellung des weiblichen Körpers stehen. Es kann sich um Momente des Phantomischen oder Yūgen*-artigen handeln, um Bilder, die eine Figur im Zustand zwischen Erscheinen und Verschwinden festhalten.

 

Taguchis Arbeiten beruhen auf einer analogen und eigenhändigen Herangehensweise am Übergang von Malerei und Fotografie: In einem ausgeklügelten Prozess führt Taguchi verschiedene medial reproduzierte Bildquellen zusammen, übersetzt diese in Gemälde, die sie wiederum in verschiedenen Umgebungen fotografiert und deren Abzüge sie in der Dunkelkammer manipuliert. Die Künstlerin vergleicht die multiplen Schichten und die wiederholten Eingriffe, die zu einer Durchdringung verschiedenster Texturen, Zeitebenen und Erzählräume führen, mit der Arbeit einer Malerin, die unermüdlich an ihre Staffelei zurückkehrt.

 

*Nach dem japanischen Dichter Kamo no Chomei (1155–1216) ist yūgen ein Gefühl, das nicht offen in Worten ausgedrückt, sondern symbolisch durch Bilder angedeutet wird.

 

Kuratiert von Heike Eipeldauer

 

Eröffnung: 12. Juni 2025, 19 Uhr

 

 

Kazuna Taguchi, The eyes of Eurydice #23, 2019. Gelatin Silver Print 16,6 x 12,1 cm. Courtesy of the artist

Daniel Hafner: Modern People, 2021/2025

12/06/202531/10/2025

Sigmund Freud Museum

Berggasse 19, 1090 Wien

Ausstellung im öffentlichen Ausstellungsraum ‚Schauraum‘ auf der Straße in der Berggasse 19.

 

Daniel Hafners Kunstproduktion, seit jeher von der Anwendung unterschiedlicher Gestaltungsmittel gekennzeichnet, setzt zunehmend auf das Potenzial der künstlerischen Aktion. So ist die Installation „Modern People“ mit einer gleichnamigen Performance verknüpft, die Hafner mit anderen Künstler:innen schon an unterschiedlichen Orten zur Aufführung brachte – ihre filmischen Aufzeichnungen bilden einen grundlegenden Bestandteil dieser Rauminszenierung.

 

Das Konzept ist auf die Erforschung öffentlicher Orte gerichtet: Ihre Landschaften und Gegenstände, zivilisatorisch-technoide wie pflanzliche, bieten einen Anlass, sich mit den vorgefundenen Realitäten ins Einvernehmen zu setzen. Dabei folgen die Performer:innen Instruktionen, die in Form von Symbolen auf Steinen und Blättern verzeichnet sind. Die ausgeführten (Inter-)Aktionen stellen feinsinnige, leise und achtsame Begutachtungen und Neudefinitionen unserer Umwelt dar.

 

Oft erinnern sie an alltägliche und routinierte, von der Objektwelt angeleitete Handlungsabläufe. „Modern People“ lenkt unseren Fokus auf „nutzlose, weggeworfene, entsorgte, verlorene oder abgefallene Objekte“ – ähnlich wie das psychoanalytische Verfahren, das „gering geschätzten, nicht beachteten Details“ (Freud, 1914) Aufmerksamkeit schenkt.

Credit: Daniel Hafner, Modern People Vienna, 2021, Photo: Reinhold Zisser

Burn The Diaries, Read Them Out Loud

6/06/202519/10/2025

Kunsthalle Wien Karlsplatz

Treitlstraße 2, 1040 Wien

Über das Kommentieren, Editieren und Produzieren von Text in zeitgenössischer Kunst

Die Ausstellung Burn The Diaries, Read Them Out Loud umfasst ein Programm aus Performance, Lesungen und diskursivem Austausch mit dem Schwerpunkt auf Text in der zeitgenössischen Kunst. Konzipiert als eine Gruppenausstellung im Prozess, stehen die zu Beginn installierten Kunstwerke im Dialog mit zahlreichen performativen Interventionen, die über einen Zeitraum von vier Monaten in und um die Kunsthalle Wien Karlsplatz stattfinden. Das Format nimmt die Praxis des Kommentierens, Editierens und Schreibens in der Kunst in den Blick: Der Text wird dadurch nicht ausschließlich als vorläufige Notiz, sondern als das Skelett des Kunstschaffens getestet. Die Ausstellung dient als Blatt, auf dem Kunstwerke und Performances als zusammenhängende Notizen vermerkt werden – sie samplen, zitieren und erproben sich selbst und einander.

 

Künstler*innen, die Text in ihren Arbeiten verwenden, wurden eingeladen, die Ausstellung als Produktions- und Experimentierraum zu nutzen. Ein vom Künstler Ian Waelder in Absprache mit den Künstler*innen, der Kuratorin und der Institution speziell konzipiertes Display bildet eine interaktionsbereite Kulisse sowie einen Ort der Referenz und Begegnung.

 

Künstler*innen

Anahita Asadifar, Sanna Helena Berger, Lara Dâmaso, Joshua Leon, Ville Laurinkoski, Prosopopoeia, Rietlanden Women’s Office, Lisa Robertson, Shanzhai Lyric, Miriam Stoney, Ian Waelder und Eleanor Ivory Weber

 

Programm

 

Donnerstag, 5. Juni, 19:00
Eröffnung mit einer Performance von Ville Laurinkoski

 

Samstag, 14. Juni, 16:00
Performance von Lara Dâmaso

 

Donnerstag, 3. Juli, 18:00
Performance von Eleanor Ivory Weber und Cassandra Seltman

 

Donnerstag, 4. September, 18:00
Performance von Sanna Helena Berger

 

Sonntag, 14. September, 14:00
Workshop mit Anahita Asadifar und Sam Dolbear

 

Samstag, 20. September, 14:00
Workshop mit Prosopopoeia geleitet von Inga Charlotte Thiele

 

Donnerstag, 25. September, 18:00
Vortrag von Lisa Robertson mit anschließendem Gespräch

 

Donnerstag, 16. Oktober, 18:00
Lesung von Miriam Stoney

 

Samstag, 18. Oktober, 16:00
Performance von Shanzhai Lyric

 

Sonntag, 19. Oktober, 14:00
Lesung von Joshua Leon mit anschließendem Gespräch

Performance: Lara Dâmaso: exercise in facelessness (public), Kunsthalle Wien 2025, Foto: Paola Lesslhumer

Francis Offman: Weaving Stories

29/05/202531/08/2025

Vereinigung bildender KünstlerInnen Wiener Secession

Friedrichstraße 12, 1010 Wien

Die Wände des Treppenhauses, das zu Francis Offmans Ausstellung Weaving Stories führt, sind mit
getrocknetem Kaffeesatz bedeckt. Das dunkle taktil ansprechende Material macht den Aufgang zum
Ausstellungsraum im ersten Stock zu einem immersiven Geruchserlebnis.

 

Kaffee steht im Mittelpunkt von Francis Offmans konzeptuellem Zugang zu Malerei und ist zugleich ein
Zeichen für die zwei Welten, die im Leben des Künstlers miteinander verknüpft sind: Offman wuchs in Ruanda auf und wurde Zeuge des Genozids im Jahr 1994, bei dem Extremisten aus der Bevölkerungsmehrheit der Hutu zwischen 800.000 und 1.000.000 Menschen – vor allem Tutsi, aber auch gemäßigte Hutu – ermordeten. 1999 wanderte Offman nach Italien aus, wo er seither lebt. Kaffeekultur gehört heute in Italien zur nationalen Identität, in Ruanda dagegen schlug sie erst während der deutschen Kolonialherrschaft (1897–1916) Wurzeln. Kaffee wurde ausschließlich für den Export angebaut, in Gebieten, deren Bewohner:innen durch die Zerstörung ihrer Lebensgrundlage gezwungen wurden, auf den kolonialen Plantagen zu arbeiten.

 

Offman begann, mit Kaffeesatz zu arbeiten, als er das letzte Päckchen öffnete, das seine Mutter ihm aus
Ruanda mitgebracht hatte. Der Verlust seiner Heimat, Migration und Trennung, die traumatischen
Erfahrungen seiner Eltern und die Sehnsucht nach dem Ruanda seiner Kindheit sprechen aus jeder seiner Arbeiten.

Francis Offmann, Weaving Stories, Ausstellungsansicht, Secession 2025, Foto: Peter Mochi

Frederick Kiesler – The Endless Search

28/05/202514/11/2025

Österreichische Friedrich und Lillian Kiesler-Privatstiftung

Mariahilfer Straße 1b/1, 1060 Wien

In seinen letzten Lebensjahren arbeitete der Künstler-Architekt Friedrich Kiesler an einer Sammlung von tagebuchähnlichen Notizen, Anekdoten, Reiseberichten, ergänzt durch Gedichte sowie Betrachtungen zu Architektur und Kunst. Durch Kieslers Tod im Dezember 1965 blieb das Buchprojekt unvollendet und wurde unter dem Titel Inside the Endless House. Art, People and Architecture. A Journal posthum durch seine Witwe Lillian Kiesler veröffentlicht. Kiesler selbst hatte den Arbeitstitel The Endless Search gewählt.

 

Die Ausstellung greift diese Gedanken auf und nimmt die Besucher:innen mit auf eine „endlose Suche“ beziehungsweise auf eine endlose Reise durch Kieslers Architektur und Kunst sowie zu den Wegbegleiter:innen, die sein künstlerisches Netzwerk in New York prägten.

 

Es werden einzelne Projekte anhand exemplarischer Objekte vorgestellt – von den bekanntesten wie seinem Endless House, über die Bühnengestaltungen für die Juilliard School of Music zu den Galaxy- Skulpturen und Portraitzeichnungen seiner Freunde.
Die Ausstellung zeigt dabei auch die große Vielfalt des Archivs der Friedrich Kiesler Stiftung und umfasst die unterschiedlichsten Medientypen – etwa Glasplattendias, Tagebücher, kleine Modelle, Zeichnungen und Lebensdokumente, die bisher kaum oder nie zu sehen waren.

© Austrian Frederick and Lillian Kiesler Private Foundation, Vienna

Die Welt von morgen wird eine weitere Gegenwart gewesen sein

23/05/20256/04/2026

mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien

Museumsplatz 1,1070 Wien

Jenseits von Chronologie und Stilgeschichte präsentiert die Ausstellung Die Welt von morgen wird eine weitere Gegenwart gewesen sein Erzählungen aus der mumok Sammlung der klassischen Moderne, die ihre Wirkungsgeschichte bis in die Gegenwart haben.

 

Ausgangspunkt ist eine Form des Spekulativen, die stark auf Zeitlichkeit basiert – eine Zeitlichkeit, die zirkuläre Züge trägt. „Beim Spekulieren,“ so die Kulturwissenschafterin Karin Harrasser, „geht es nicht um die Extrapolation der Gegenwart oder um Wetten über wahrscheinliche Verläufe, sondern um eine retroaktive Treueprozedur, um eine Operation im Futur II: Das spekulative Denken muss sich an dem messen, was es an Möglichkeiten zum Erscheinen gebracht haben wird.“*

 

Wer, wenn nicht die Künstler*innen einer Sammlung des 20. und 21. Jahrhunderts wie der des mumok, egal zu welcher Zeit sie auch aktiv gewesen sein mögen, verstünde mehr von dieser Form des Denkens in Schleifen, in gleichzeitigen Rück- und Vorgriffen, vom in der Geschichte manövrieren?

 

Die Ausstellung umfasst fünf raumgreifende Installationen von Nikita Kadan, Barbara Kapusta, Frida Orupabo, Lisl Ponger und Anita Witek, die alle in Dialog mit von ihnen ausgewählten Werken der klassischen Moderne aus der mumok Sammlung treten. Ausgehend von ihren eigenen Kunstwerken, die ebenso Teil des Sammlungsbestandes sind und damit auch ausgehend von ihrer eigenen Praxis, schreiben die Zeitgenoss*innen mit ihrer Auswahl die Geschichte des Hauses und die Geschichte der Gegenwartskunst fort. Gegenwartsfragen treffen in der Ausstellung auf historische Varianten ihrer selbst, die sich wiederum von einem bereits vergangenen Jetzt in eine noch nicht vollendete Zukunft richten.

 

Mit Werken von Herbert Bayer, Hans Bellmer, Karl Blossfeldt, Louise Bourgeois, Constantin Brâncuși, Friedl Dicker-Brandeis, Henri Florence, Alberto Giacometti, Juan Gris, George Grosz, Raul Hausmann, Johannes Itten, Friedrich Kiesler, Ernst Ludwig Kirchner, Fernand Léger, René Magritte, Alicia Penalba, Antoine Pevsner, Man Ray, Germaine Richier, Alexander Michailowitsch Rodtschenko, Oskar Schlemmer, Kurt Schwitters, Victor Servranckx, Nicola Vučo, Fritz Wotruba und vielen anderen.

 

Kuratiert von Franz Thalmair in Zusammenarbeit mit Nikita Kadan, Barbara Kapusta, Frida Orupabo, Lisl Ponger und Anita Witek

 

* Karin Harrasser, „In demselben Maß, wie die Wirklichkeit sich erschafft als etwas Unvorhersehbares und Neues, wirft sie ihr Bild hinter sich“, in: Franz Thalmair (Hg.): Kunstraum Lakeside — Recherche, Verlag für moderne Kunst: Wien, 2019.

 

Eröffnung: 22. Mai 2025, 19 Uhr

Hans Bellmer La Bouche / The Mouth, 1935. mumok - Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, erworben 1978 © Bildrecht, Wien 2025

WATER PRESSURE: Gestaltung für die Zukunft

21/05/20257/09/2025

MAK – Museum für angewandte Kunst

Stubenring 5, 1010 Wien

Wasserknappheit, Dürren, Verschmutzungen von Gewässern, Ozeanen und Grundwasser, Überflutungen, gestörte Wasserkreisläufe, Rückgang der Artenvielfalt: Die globale Wasserkrise hat viele Gesichter, mit zum Teil dramatischen Ausmaßen. Obwohl Wasser ein Menschenrecht ist, haben laut Angaben der Vereinten Nationen etwa 2 Milliarden Menschen weltweit keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser, und 3,5 Milliarden müssen ohne sanitäre Grundversorgung auskommen. Der sorgsame Umgang mit dieser lebensnotwendigen Ressource zählt zu den größten Herausforderungen der Menschheit. Als eine der ersten groß angelegten musealen Auseinandersetzungen mit diesem drängenden Thema rückt WATER PRESSURE. Gestaltung für die Zukunft das vielseitige Element Wasser in den Fokus und zeigt die Rolle von Design bei der Gestaltung einer nachhaltigen Wasserzukunft auf.

 

Das multidisziplinäre Projekt – eine Kooperation des MAK mit dem Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MK&G) und Jane Withers Studio, London – eint Kunst, Design, Architektur und Wissenschaft im Bestreben, mit visionären Konzepten zur Bewahrung, nachhaltigen Nutzung und gerechten Verteilung von Wasser beizutragen. Zahlreiche innovative Objekte und Installationen zeigen Wege aus der globalen Wasserkrise und für eine radikale Änderung der aktuellen Lage auf, wobei viele auf Prinzipien der Natur zurückgreifen.

MAK Exhibition View, 2025 WATER PRESSURE. Designing for the Future © kunst-dokumentation.com/MAK

Oskar Kokoschka: Schule des Sehens

10/05/202526/10/2025

Universität für angewandte Kunst Wien

Oskar-Kokoschka-Platz 2, 1010 Wien

Das Kokoschka Museum Pöchlarn widmet sich 2025 Oskar Kokoschkas jahrzehntelanger Tätigkeit als Lehrer und seiner intensiven Beschäftigung mit Erziehungs und Bildungsfragen. Die Ausstellung spannt dabei einen weiten Bogen von seinen ersten Lehrerfahrungen kurz nach Studienende an der Wiener Kunstgewerbeschule bis zu den großen, auch internationalen Erfolgen als Pädagoge in den ersten Nachkriegsjahrzehnten.
Kokoschkas frühe Tätigkeit als Zeichenlehrer an der Privatschule von Eugenie Schwarzwald im Jahr 1911 endete mit einem Eklat – die Schulbehörde erwirkte seine Entlassung. Zu wenig akademisch, zu unorthodox erschien seine Unterrichtsweise. In starkem Kontrast dazu steht der internationale Erfolg seiner 1953 in Salzburg gegründeten „Schule des Sehens“. Kokoschkas Unterricht konzentrierte sich auf die figurative Darstellung sich bewegender Modelle. Die Arbeitsweise in seiner Malereiklasse und die ungeheure Wirkkraft seiner Persönlichkeit wurden für zahlreiche Schüler*innen zu einer prägenden Erfahrung.

Oskar Kokoschka mit Schüler:innen der „Schule des Sehens“, Salzburg 1953–1955, Foto: F. Solms, Oskar Kokoschka Dokumentation P

Damien Hirst: Drawings

7/05/202512/10/2025

Albertina modern

Karlsplatz 5, 1010 Wien

Die allererste Museumsausstellung der Zeichnungen von dem international anerkannten Künstler Damien Hirst wird von 7. Mai bis 12. Oktober 2025 in der Albertina Modern präsentiert.

 
Damien Hirst zählt zu den bedeutendsten Künstlern der Gegenwart und hat internationale Anerkennung für seine Gemälde, Skulpturen und Installationen erlangt. Die Zeichnungen des britischen Künstlers sind jedoch weniger bekannt, was die Albertina Modern nun erstmals in einem Museumskontext präsentieren wird.

 
Diese Ausstellung bietet einen faszinierenden Einblick in Hirsts kreative Prozesse, beginnend mit Zeichnungen und Skizzen aus den 1980er Jahren. Viele dieser Bilder wurden als Vorbereitungen für seine bahnbrechenden Werke erstellt und werden zusammen mit einer Auswahl verwandter Skulpturen und Gemälde gezeigt.

Damien Hirst Beautiful Temporarily Lost At Sea Drawing, 2008 Photo Prudence Cuming Associates Ltd © Damien Hirst and Science Ltd. Bildrecht, Wien 2025

Experiment Expressionismus: Schiele meets Nosferatu

11/04/202530/08/2025

Heidi Horten Collection

Hanuschgasse 3, 1010 Wien

Der Expressionismus war eine künstlerische Revolution. Mit expressiven Farben, übersteigerten Gesten und radikalen Kompositionen suchten Künstlerinnen und Künstler des frühen 20. Jahrhunderts nach neuen Ausdrucksformen für innere Zustände. Die Ausstellung Experiment Expressionismus. Schiele meets Nosferatu in der Heidi Horten Collection bringt erstmals bildende Kunst und Stummfilm der 1920er Jahre in einen direkten Dialog. Mit rund 170 Werken 3 von Gemälden, Aquarellen und Fotografien bis hin zu Filmplakaten, Stills und Ausschnitten aus Klassikern wie Das Cabinet des Dr. Caligari (1920) und Nosferatu 3 Eine Symphonie des Grauens (1922) 3 veranschaulicht die Präsentation die Vielfalt der expressiven Strömung.

 

Ausgangspunkt der von Agnes Husslein-Arco, Rolf H. Johannsen und Roland Fischer-Briand (Film) kuratierten Ausstellung sind bedeutende Werke des deutschen und österreichischen Expressionismus, darunter Arbeiten von Herbert Boeckl, Bettina Ehrlich-Bauer, Helene Funke, Richard Gerstl, Erika Giovanna Klien, Carry Hauser, Ernst Ludwig Kirchner, Oskar Kokoschka, Broncia Koller- Pinell, Emil Nolde, Max Pechstein, Egon Schiele, Karl Schmidt-Rottluff, Alfons Walde, Marianne von Werefkin, Alfred Wickenburg u.a.

Max Pechstein, Gelbe Maske II, 1910, Heidi Horton Collection

Nie endgültig! Das Museum im Wandel

28/03/202512/04/2026

mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien

Museumsplatz 1,1070 Wien

Die Ausstellung widmet sich dem Wandel der Institution in der Direktionszeit von Dieter Ronte (1979 bis 1989). Exemplarische Einblicke in die Heterogenität der Sammlungserweiterungen werden mit kulturpolitischen Parametern und programmatischen Entscheidungen dieses Jahrzehnts gegengelesen.

 

„Nie endgültig“ – diese von Hertha Firnberg geprägte Formel definiert das mumok bis heute als dynamischen Ort des Wandels. Diese Idee wird in der Ausstellung durch ein offenes Format mit interaktiven Möbeln und Dialogräumen lebendig, die das Museum als Plattform für gemeinsames Forschen, Lernen und Hinterfragen festschreiben.

 

Kuratiert von Marie-Therese Hochwartner und Dieter Ronte

Maria Lassnig. Fliegen lernen, 1976. mumok - Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, erworben 1980 © Maria Lassnig

herman de vries: all this

19/03/202510/08/2025

MuseumsQuartier Wien

Museumsplatz 1, 1070 Wien

Mit der Ausstellung des niederländischen Künstlers herman de vries wird ein Werk präsentiert, das die Natur selbst zum Kunstwerk macht. de vries‘ künstlerische Auseinandersetzung mit der Natur lebt von Unmittelbarkeit und Präsenz – die Natur darf für sich selbst sprechen. In einer Welt, die sich zunehmend von natürlichen Prozessen entfremdet, fordert er uns auf, den Blick zu schärfen, das Verborgene sichtbar zu machen und im Gewöhnlichen das Außergewöhnliche zu entdecken. „all this“ ist die erste institutionelle Einzelausstellung des Künstlers in Österreich. Seine Arbeiten sind in zahlreichen internationalen Kunstinstitutionen zu sehen. 2015 vertrat herman de vries die Niederlande auf der Biennale in Venedig.

© herman de vries | the poet in his poetry: im löchla, 1987 | Bildrecht, Wien 2025

Huda Takriti: Anatomy of an Endless Scene

19/03/202510/08/2025

MuseumsQuartier Wien

Museumsplatz 1, 1070 Wien

Die syrische Künstlerin Huda Takriti setzt sich in ihrer interdisziplinären Praxis mit Fragen von Erinnerung, Identität, Migration und den Verflechtungen von persönlicher und kollektiver Geschichte auseinander. In ihrer Ausstellung im MuseumsQuartier Wien zeigt sie zwei Videoarbeiten, in denen sie die Dynamiken von Macht, Zeit und Geschichtsschreibung untersucht – unter anderem am Beispiel der algerischen Revolution.

Clarity is the Closest Wound to the Sun, One Channel Video (Still), 2023 © Huda Takriti | Bildrecht, Wien 2025

Park McArthur: Contact M

15/03/20257/09/2025

mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien

Museumsplatz 1,1070 Wien

Die Ausstellung Park McArthur. Contact M versammelt erstmals Kunstwerke, die in den 2010er- und 2020er-Jahren entstanden sind. Diese Werke und die Formen, die sie annehmen, werden geleitet durch persönliche und gesellschaftliche Bedeutungen von Behinderung, Verzögerung und Abhängigkeit.

 

Die Ausstellung ist eine Zusammenarbeit des mumok, Wien, und des Museum Abteiberg, Mönchengladbach, die zeitgleich an beiden Orten zu erleben ist. Fragen der simultanen Erfahrung und der Zugänglichkeit von Kunst und Kultur bestimmen das Format und Konzept dieses Projekts.

 

Kuratiert von Matthias Michalka, mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien und Susanne Titz und Alke Heykes, Museum Abteiberg, Möchengladbach

Park McArthur,Contact M, mumok: Vienna, 2025 Installationsansicht Ramps, 2014, Missions, 2025.Courtesy of the artist.Photo: Simon Vogel

Mika Rottenberg: Antimatter Factory

27/02/202510/08/2025

KunstHausWien

Untere Weißgerber Straße 13, 1030 Wien

Mika Rottenberg (*1976) ist eine in New York lebende Künstlerin, die in ihrer Praxis Film, architektonische Installationen und interaktive kinetische Objekte kombiniert, um die Absurdität der ausufernden Warenproduktion in unserer heutigen hyperkapitalistischen Welt zu veranschaulichen. Von der Perlen- und Lebensmittelzucht bis hin zur Massenproduktion von Plastikartikeln in China, verweist Rottenberg auf humorvolle Weise auf die Dringlichkeit, Ressourcen zu schonen, weniger zu konsumieren und nachhaltiger zu leben.

Die Ausstellung ist eine Kooperation mit dem Museum Tinguely in Basel und den Lehmbruck Museum in Duisburg.

© Mika Rottenberg, Lampshare, 2024 © Mika Rottenberg, Courtesy the artist and Hauser & Wirth Photo: Pete Mauney

Gustav Klimt: Pigment & Pixel

20/02/20257/09/2025

Unteres Belvedere

Rennweg 6, 1030 Wien

Rezente technologische Untersuchungen ermöglichen neue Erkenntnisse über Gustav Klimts Arbeitsmethoden und künstlerische Praxis. Der Blick unter die Oberfläche der Malschichten macht den Entstehungsprozess seiner Bilder nachvollziehbar. Dabei zeigen sich gelegentlich überraschende Abweichungen zwischen der Vorzeichnung und der finalen Ausführung der Gemälde.

Die Ausstellung widmet sich zudem der Frage, wie Klimt seine legendären goldenen Bilder geschaffen hat. Auf welche Weise hat er das Gold auf die Leinwand aufgetragen? Makroaufnahmen belegen, dass Klimt ausschließlich kostbares Blattgold für seine Werke verwendete. Zu sehen ist unter anderem sein ikonisches Gemälde Judith – eines der ersten Werke, in denen der Künstler mit Gold gearbeitet hat.

Gustav Klimt, Fakultätsbild „Die Medizin“, 1901, Rekolorierung nach historischer Aufnahme (2021) Belvedere, Wien / Image by Google

Ansichtssache #29: Mengs und Velázquez

17/01/20255/10/2025

KUNSTHISTORISCHES MUSEUM WIEN

Maria-Theresien-Platz, 1010 Wien

Die Sonderpräsentation Ansichtssache, die in regelmäßigen Abständen in der Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums unterschiedliche Werke vorübergehend in der Dauerausstellung präsentiert, rückt in ihrer 29. Ausgabe ein meisterhaftes Portrait der neun Monate alten Prinzessin Marie-Therese von Bourbon-Sizilien in den Mittelpunkt und lässt Besucher*innen das Werk der beiden gefeierten Hofkünstler Anton Raphael Mengs und Diego Velázquez näher erkunden.

Lange im Depot verwahrt, hat das Bildnis der nicht einmal einjährigen Prinzessin dank einer jüngst erfolgten Restaurierung seine außerordentlichen malerischen Qualitäten zurückgewonnen. Diese Restaurierung und die damit verbundene kunsthistorische Analyse lassen Mengs in einem neuen Licht erscheinen: Mehr als bislang bekannt ließ er sich von Diego Velázquez inspirieren, seinem Vorgänger als Hofmaler in Madrid. Neu ist zudem die lebendige Natürlichkeit, die dieses Porträt auszeichnet und die eine veränderte Auffassung von Kindheit im späteren 18. Jahrhundert widerspiegelt.

Infantin Margarita von Spanien in rosafarbenem Kleid, Diego Velázquez (1599–1660) 1653/54 Wien, Kunsthistorisches Museum © KHM-Museumsverband

Be a mensch: Johanna Kandl

26/09/202426/09/2026

KÖR Kunst im öffentlichen Raum Wien

Nestroyplatz 1/1/14, 1020 Wien

Mit einer Wandgestaltung für den neuen Gemeindebau in der Laxenburger Straße (Architektur: Pichler & Traupmann Architekten) setzt die Stadt Wien ihre lange Tradition der Kunst am (Gemeinde-) Bau fort. Die Künstlerin Johanna Kandl gewann den dazu von KÖR Wien gemeinsam mit der WIGEBA, der Wiener Gemeindewohnungs Baugesellschaft m.b.H., ausgelobten Wettbewerb.
Mit dem Entwurf „Be a mensch“ erinnert die Künstlerin an das Wirken und Vermächtnis von Willi Resetarits (1948–2022). Das Zitat steht für den Musiker und Menschenrechtsaktivisten, der es wie kaum ein anderer verstand, unterschiedlichste gesellschaftliche und kulturelle Gruppen miteinander zu verbinden. Aus dem Jiddischen ins amerikanische Englisch entlehnt, bezeichnet das Wort „mensch“ eine ehrliche integre Person.

Diesen Appell an die Menschlichkeit sowie das Spiel mit der Sprache als Ausdruck von Vielfalt und Inklusion greift Johanna Kandl in ihrer Wandmalerei für den Gemeindebau NEU in der Laxenburger Straße 4/4A, der künftig nach Willi Resetarits benannt sein wird, auf.

Be a Mensch, Johanna Kandl, Photocredits © Hertha Hurnaus

Der europäische Koran

18/09/202424/08/2025

Weltmuseum Wien

Heldenplatz, 1010 Wien

Welche Rolle spielt die Heilige Schrift des Islams, der Koran, in der europäischen Ideengeschichte? Wie wurde und wird er seit den ersten Übersetzungen im Mittelalter in Europa gelesen und verstanden? Diesen Fragen widmet sich ab Herbst 2024 eine Sonderausstellung im Weltmuseum Wien. Sie veranschaulicht dabei die vielfältigen Arten, in denen der Koran in Europa erlebt, gelesen und interpretiert wurde. Mit historischen Originalobjekten, zeitgenössischen Kunstwerken und Medieninstallationen zeigt die Ausstellung die Bedeutung des Korans im Leben von Menschen in Europa. Sie entstand in Kooperation mit dem European Research Council (ERC) Synergy Grant Projekt “The European Qurʾān. Islamic Scripture in European Culture and Religion 1150–1850 (EuQu)”.

Marwan Shahin, One Thousand Years 2024 © Marwan Shahin

Nora Turato, Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa!!!!!!, Kunsthalle Wien 2024, Courtesy the artist, photo: Iris Ranzinger

Nora Turato: Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa!!!!!!

5/09/202414/09/2025

Kunsthalle Wien Museumsquartier

Museumsplatz 1, 1070 Wien

Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa!!!!!!

Die Kunsthalle Wien kündigt erstmals jene Auftragsarbeit an, die von nun an jährlich im öffentlich zugänglichen Bereich am Museumsquartier-Gebäude präsentiert wird. Nora Turato (geb. 1991 in Zagreb) eröffnet die Serie in der Vitrine der Kunsthalle mit einem neuen 62 Meter langen Wandgemälde, das ein Jahr lang zu sehen sein wird. Das Werk erstreckt sich um die Südwestwand des Gebäudes und ist für Passant*innen sichtbar, während sie den äußeren Bogen des Museumsquartiers durchqueren.

 

In ihren Arbeiten nutzt Turato Sprache als Ausgangsmaterial und thematisiert spielerisch die Machtstrukturen ihrer gesprochenen und geschriebenen Form. Dabei greift sie auf eine Vielzahl textlicher und typografischer Quellen zurück, wobei sie Wörter und Phrasen aus Werbung, Massenmedien, SMS- und E-Mail-Konversationen zitiert und diese auf EmaillePaneele oder direkt auf Wände malt. Dieselben Fragmente werden auch in Büchern oder Skripten für Videos und Performances zu längeren textbasierten Werken collagiert.

 

Turatos neues Werk wird die gesamte Länge des Kunsthalle-Gebäudes im Museumsquartier nutzen, um einen Schrei darzustellen. Das von der verwendeten Schriftart bis hin zur kontrollierten Ausführung akribisch angefertigte Wandgemälde steht in direktem Kontrast zu seinem Text, der eine der ursprünglichsten und ungehemmtesten Ausdrucksformen nachahmt. Anders als der ‚Urschrei’ bezieht sich ‚Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaa aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa!!!!!!’ nicht auf ein einzelnes, persönliches Trauma, sondern auf den ‚unaufhörlichen Nachrichtenzyklus und den Zustand der Welt, mit dem wir alle konfrontiert sind und in dem dieser Schrei die einzige vernünftige Form nicht nur des Loslassens, sondern auch des Ausdrucks ist.’

 

Die Vitrine befindet sich an der südwestlichen Außenwand der Kunsthalle Wien. Besucher*innen können sie über das Ziegelfoyer der Kunsthalle erreichen.

 

Biografie

Nora Turato (geb.1991, Zagreb) hatte Einzelausstellungen im Museum of Modern Art, New York (2022); Secession, Wien (2021); Centre Pompidou, Paris; The International Centre of Graphic Arts, Ljubljana (beide 2020); Serralves Museum of Contemporary Art, Porto (2019) und Kunstmuseum Liechtenstein (2019). Ihre Arbeiten wurden auch im Rahmen bedeutender internationaler Ausstellungen präsentiert, darunter die Performa Biennale 2023, New York; Post-Capital: Art and the Economics of the Digital Age im MUDAM Luxembourg und in der Kunsthal Charlottenborg, Kopenhagen (2021 bzw. 2022); INFORMATION (Today), Kunsthalle Basel und Astrup Fearnley Museet, Oslo (2021 bzw. 2022); Cleveland Triennial for Contemporary Art (2022) und die Belgrade Biennale (2021). Turato lebt und arbeitet in Amsterdam.

 

Nora Turato, Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa!!!!!!, Kunsthalle Wien 2024, Courtesy the artist, photo: Iris Ranzinger

Mapping the 60s Kunst – Geschichten aus den Sammlungen des mumok

5/07/202411/02/2026

mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien

Museumsplatz 1,1070 Wien

Der Ausstellung Mapping the 60s liegt die Überlegung zugrunde, dass maßgebliche gesellschaftspolitische Bewegungen des 21. Jahrhunderts ihre Wurzeln in den 1960er-Jahren haben. So beruhen etwa Black Lives Matter oder #MeToo auf den damaligen antirassistischen und feministischen Aufbrüchen, und nicht anders verhält es sich mit den aktuellen Diskussionen um Krieg, Mediatisierung und Technisierung, Konsumismus und Kapitalismus.
Die Entwicklungen der 1960er-Jahre im Allgemeinen und die Ereignisse um 1968 im Besonderen sind nicht nur in sozialer und politischer Hinsicht paradigmatisch, sie sind auch von zentraler kulturpolitischer Bedeutung. In Wien wurde 1962 das Museum des 20. Jahrhunderts als Vorläufer des mumok gegründet, dessen Sammlungsschwerpunkte – Pop Art, Nouveau Réalisme, Fluxus, Wiener Aktionismus, Performancekunst sowie Konzeptkunst und Minimal Art – auf den künstlerischen Strömungen der 1960er-Jahre liegen. Und selbst wenn wir uns fragen, in welcher Form wir heute Kunstgeschichte aufarbeiten und produktiv machen können, so stoßen wir ebenfalls auf Debatten, die bis in diese Zeit zurückreichen.

 

Kuratiert von Manuela Ammer, Marianne Dobner, Heike Eipeldauer, Naoko Kaltschmidt, Matthias Michalka, Franz Thalmair

 

Künstler*innen der Ausstellung: Arman, Siah Armajani, Richard Artschwager, Evelyne Axell, Jo Baer, John Baldessari, Iain Baxter, Marlène Belilos / André Gazut, Joseph Beuys, Peter Blake, Mel Bochner, Alighiero Boetti, George Brecht, Peter Brüning, Jack Burnham, Michael Buthe, James Lee Byars, Pier Paolo Calzolari, Christo, Chryssa, Jef Cornelis, Robert Cumming, François Dallegret, Hanne Darboven, Walter De Maria, Jan Dibbets, Öyvind Fahlström, Mathilde Flögl, Sam Francis, Karl Gerstner, Alviani Getulio, John Giorno, Domenico Gnoli, Roland Goeschl, Robert Grosvenor, Hans Haacke, Raymond Hains, Sine Hansen, David Hockney, Michael Heizer, Richard Hamilton, Duane Hanson, Jann Haworth, Dick Higgins, Davi Det Hompson, Robert Huot, Robert Indiana, Alain Jacquet, Olga Jančić, Tess Jaray, Alfred Jensen, Jasper Johns, Asger Jorn, Allan Kaprow, Ellsworth Kelly, Corita Kent, Edward Kienholz, Konrad Klapheck, Kiki Kogelnik, Joseph Kosuth, Gary Kuehn, John Lennon, Les Levine, Sol LeWitt, Roy Lichtenstein, Richard Long, Lee Lozano, Mario Merz, Robert Morris, Ronald Nameth, Bruce Nauman, Claes Oldenburg, Jules Olitski, Yoko Ono, Dennis Oppenheim, Panamarenko, Pino Pascali, Walter Pichler, Larry Poons, Mel Ramos, Germaine Richier, Bridget Riley, Jean-Paul Riopelle, James Rosenquist, Teresa Rudowicz, Carolee Schneemann, Karl Schwanzer, George Segal, Richard Serra, Miriam Shapiro, Robert Smithson, K.R.H. Sonderborg, Keith Sonnier, Sophie Taeuber-Arp, Paul Thek, Walasse Ting, Günther Uecker, Bram van Velde, Stan Vanderbeek, Frank Lincoln Viner, Franz Erhard Walther, Franz Erhard Walther / Arno Uth, Bernar Venet, Wolf Vostell, Andy Warhol, William Wegman, Lawrence Weiner, Tom Wesselmann, William T. Wiley

Sine Hansen On Top, 1967 130 cm x 120 cm x 2.8 cm Egg tempera on canvas mumok - Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, Foto: Nora Meyer

© Architekturzentrum Wien, Sammlung

Hot Questions – Cold Storage

3/02/202230/03/2026

10:00—19:00

Architekturzentrum Wien

Museumsplatz 1 im MuseumsQuartier (Eingang Volkstheater), 1070 Wien

Die Schausammlung des Architekturzentrum Wien

Die Schausammlung des Architekturzentrum Wien gibt Einblicke in die bedeutendste und umfassendste Sammlung zur österreichischen Architektur des 20. und 21. Jahrhunderts. Im Zentrum steht die Befragung von Schlüsselobjekten, darunter prominente und weniger bekannte. Sieben „heiße Fragen“ erwecken den „stillen Speicher“ zum Leben.

 

Das Architekturzentrum Wien ist das einzige der Architektur gewidmete Museum in Österreich. Nachdem die Sammlung in den vergangenen 17 Jahren auf über 100 Vor- und Nachlässe sowie umfangreiche Projektsammlungen angewachsen ist, werden in der Schausammlung „Hot Questions – Cold Storage“ viele Originalobjekte erstmals zu sehen sein. Ausgewählte Modelle, Zeichnungen, Möbel, Stoffe, Dokumente und Filme entwickeln in sieben thematischen Kapiteln neue Querverbindungen. Jedem Kapitel ist eine „heiße Frage“ unserer Gegenwart vorangestellt, die den „stillen Speicher“ zum Leben erweckt.

 

© Architekturzentrum Wien, Sammlung