KALENDER

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© Architekturzentrum Wien, Sammlung

Hot Questions – Cold Storage

3/02/202230/03/2026

10:00—19:00

Architekturzentrum Wien

Museumsplatz 1 im MuseumsQuartier (Eingang Volkstheater), 1070 Wien

Die Schausammlung des Architekturzentrum Wien

Die Schausammlung des Architekturzentrum Wien gibt Einblicke in die bedeutendste und umfassendste Sammlung zur österreichischen Architektur des 20. und 21. Jahrhunderts. Im Zentrum steht die Befragung von Schlüsselobjekten, darunter prominente und weniger bekannte. Sieben „heiße Fragen“ erwecken den „stillen Speicher“ zum Leben.

 

Das Architekturzentrum Wien ist das einzige der Architektur gewidmete Museum in Österreich. Nachdem die Sammlung in den vergangenen 17 Jahren auf über 100 Vor- und Nachlässe sowie umfangreiche Projektsammlungen angewachsen ist, werden in der Schausammlung „Hot Questions – Cold Storage“ viele Originalobjekte erstmals zu sehen sein. Ausgewählte Modelle, Zeichnungen, Möbel, Stoffe, Dokumente und Filme entwickeln in sieben thematischen Kapiteln neue Querverbindungen. Jedem Kapitel ist eine „heiße Frage“ unserer Gegenwart vorangestellt, die den „stillen Speicher“ zum Leben erweckt.

 

© Architekturzentrum Wien, Sammlung

Jongsuk Yoon: Kumgangsan

7/06/20241/08/2025

mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien

Museumsplatz 1,1070 Wien

Anlässlich seiner Wiedereröffnung lädt das mumok die südkoreanische, seit 1995 in Europa lebende Künstlerin Jongsuk Yoon ein, eine neue Wandgestaltung für das Museumsfoyer zu konzipieren. Auf die Herausforderung des monumentalen Formats antwortet Jongsuk Yoon mit schwebenden, gänzlich anti-monumentalen und anti-heroischen Landschaftsbildern. Die Prozessualität der Malerei und die Reduktion der eingesetzten Mittel bestimmen Yoons künstlerische Praxis, die sie in kritischer Auseinandersetzung mit den Paradigmen der westlichen Moderne und der ostasiatischen Tradition entwickelt – insbesondere mit Expressionismus, Abstraktem Expressionismus und koreanischer Sansuhwa („Malerei von Bergen und Wasser“). Diaphane Schichtungen von großflächig aufgetragenen Farbformen, prozessualen Spuren und grafischen Chiffren verdichten sich zu panoramatischen „Seelenlandschaften“ (J. Yoon), in denen „innere“ und „äußere“ Perspektiven wechseln.

 

Kumgangsan („Diamantenberg“) ist die malerische Annäherung an eine Bergregion, die Yoon selbst nie betreten hat: Seit 1945 bildet sie die willkürliche Trennlinie und sichtbare Grenze zwischen Nord- und Südkorea und ist als solche Symbol eines ungelösten Konfliktes globaler Politik und dessen bis heute traumatisierende Folgen.

Jongsuk Yoon vor dem Wandbild Sun and Moon, Foto: Kalle Sanner © Nordiska Akvarellmuseet Courtesy the artist and Galerie nächst St. Stephan Rosemarie

Mapping the 60s Kunst – Geschichten aus den Sammlungen des mumok

5/07/202411/02/2026

mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien

Museumsplatz 1,1070 Wien

Der Ausstellung Mapping the 60s liegt die Überlegung zugrunde, dass maßgebliche gesellschaftspolitische Bewegungen des 21. Jahrhunderts ihre Wurzeln in den 1960er-Jahren haben. So beruhen etwa Black Lives Matter oder #MeToo auf den damaligen antirassistischen und feministischen Aufbrüchen, und nicht anders verhält es sich mit den aktuellen Diskussionen um Krieg, Mediatisierung und Technisierung, Konsumismus und Kapitalismus.
Die Entwicklungen der 1960er-Jahre im Allgemeinen und die Ereignisse um 1968 im Besonderen sind nicht nur in sozialer und politischer Hinsicht paradigmatisch, sie sind auch von zentraler kulturpolitischer Bedeutung. In Wien wurde 1962 das Museum des 20. Jahrhunderts als Vorläufer des mumok gegründet, dessen Sammlungsschwerpunkte – Pop Art, Nouveau Réalisme, Fluxus, Wiener Aktionismus, Performancekunst sowie Konzeptkunst und Minimal Art – auf den künstlerischen Strömungen der 1960er-Jahre liegen. Und selbst wenn wir uns fragen, in welcher Form wir heute Kunstgeschichte aufarbeiten und produktiv machen können, so stoßen wir ebenfalls auf Debatten, die bis in diese Zeit zurückreichen.

 

Kuratiert von Manuela Ammer, Marianne Dobner, Heike Eipeldauer, Naoko Kaltschmidt, Matthias Michalka, Franz Thalmair

 

Künstler*innen der Ausstellung: Arman, Siah Armajani, Richard Artschwager, Evelyne Axell, Jo Baer, John Baldessari, Iain Baxter, Marlène Belilos / André Gazut, Joseph Beuys, Peter Blake, Mel Bochner, Alighiero Boetti, George Brecht, Peter Brüning, Jack Burnham, Michael Buthe, James Lee Byars, Pier Paolo Calzolari, Christo, Chryssa, Jef Cornelis, Robert Cumming, François Dallegret, Hanne Darboven, Walter De Maria, Jan Dibbets, Öyvind Fahlström, Mathilde Flögl, Sam Francis, Karl Gerstner, Alviani Getulio, John Giorno, Domenico Gnoli, Roland Goeschl, Robert Grosvenor, Hans Haacke, Raymond Hains, Sine Hansen, David Hockney, Michael Heizer, Richard Hamilton, Duane Hanson, Jann Haworth, Dick Higgins, Davi Det Hompson, Robert Huot, Robert Indiana, Alain Jacquet, Olga Jančić, Tess Jaray, Alfred Jensen, Jasper Johns, Asger Jorn, Allan Kaprow, Ellsworth Kelly, Corita Kent, Edward Kienholz, Konrad Klapheck, Kiki Kogelnik, Joseph Kosuth, Gary Kuehn, John Lennon, Les Levine, Sol LeWitt, Roy Lichtenstein, Richard Long, Lee Lozano, Mario Merz, Robert Morris, Ronald Nameth, Bruce Nauman, Claes Oldenburg, Jules Olitski, Yoko Ono, Dennis Oppenheim, Panamarenko, Pino Pascali, Walter Pichler, Larry Poons, Mel Ramos, Germaine Richier, Bridget Riley, Jean-Paul Riopelle, James Rosenquist, Teresa Rudowicz, Carolee Schneemann, Karl Schwanzer, George Segal, Richard Serra, Miriam Shapiro, Robert Smithson, K.R.H. Sonderborg, Keith Sonnier, Sophie Taeuber-Arp, Paul Thek, Walasse Ting, Günther Uecker, Bram van Velde, Stan Vanderbeek, Frank Lincoln Viner, Franz Erhard Walther, Franz Erhard Walther / Arno Uth, Bernar Venet, Wolf Vostell, Andy Warhol, William Wegman, Lawrence Weiner, Tom Wesselmann, William T. Wiley

Sine Hansen On Top, 1967 130 cm x 120 cm x 2.8 cm Egg tempera on canvas mumok - Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, Foto: Nora Meyer

Nora Turato, Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa!!!!!!, Kunsthalle Wien 2024, Courtesy the artist, photo: Iris Ranzinger

Nora Turato – Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa!!!!!!

5/09/202414/09/2025

Kunsthalle Wien Museumsquartier

Museumsplatz 1, 1070 Wien

Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa!!!!!!

Die Kunsthalle Wien kündigt erstmals jene Auftragsarbeit an, die von nun an jährlich im öffentlich zugänglichen Bereich am Museumsquartier-Gebäude präsentiert wird. Nora Turato (geb. 1991 in Zagreb) eröffnet die Serie in der Vitrine der Kunsthalle mit einem neuen 62 Meter langen Wandgemälde, das ein Jahr lang zu sehen sein wird. Das Werk erstreckt sich um die Südwestwand des Gebäudes und ist für Passant*innen sichtbar, während sie den äußeren Bogen des Museumsquartiers durchqueren.

 

In ihren Arbeiten nutzt Turato Sprache als Ausgangsmaterial und thematisiert spielerisch die Machtstrukturen ihrer gesprochenen und geschriebenen Form. Dabei greift sie auf eine Vielzahl textlicher und typografischer Quellen zurück, wobei sie Wörter und Phrasen aus Werbung, Massenmedien, SMS- und E-Mail-Konversationen zitiert und diese auf EmaillePaneele oder direkt auf Wände malt. Dieselben Fragmente werden auch in Büchern oder Skripten für Videos und Performances zu längeren textbasierten Werken collagiert.

 

Turatos neues Werk wird die gesamte Länge des Kunsthalle-Gebäudes im Museumsquartier nutzen, um einen Schrei darzustellen. Das von der verwendeten Schriftart bis hin zur kontrollierten Ausführung akribisch angefertigte Wandgemälde steht in direktem Kontrast zu seinem Text, der eine der ursprünglichsten und ungehemmtesten Ausdrucksformen nachahmt. Anders als der ‚Urschrei’ bezieht sich ‚Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaa aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa!!!!!!’ nicht auf ein einzelnes, persönliches Trauma, sondern auf den ‚unaufhörlichen Nachrichtenzyklus und den Zustand der Welt, mit dem wir alle konfrontiert sind und in dem dieser Schrei die einzige vernünftige Form nicht nur des Loslassens, sondern auch des Ausdrucks ist.’

 

Die Vitrine befindet sich an der südwestlichen Außenwand der Kunsthalle Wien. Besucher*innen können sie über das Ziegelfoyer der Kunsthalle erreichen.

 

Biografie

Nora Turato (geb.1991, Zagreb) hatte Einzelausstellungen im Museum of Modern Art, New York (2022); Secession, Wien (2021); Centre Pompidou, Paris; The International Centre of Graphic Arts, Ljubljana (beide 2020); Serralves Museum of Contemporary Art, Porto (2019) und Kunstmuseum Liechtenstein (2019). Ihre Arbeiten wurden auch im Rahmen bedeutender internationaler Ausstellungen präsentiert, darunter die Performa Biennale 2023, New York; Post-Capital: Art and the Economics of the Digital Age im MUDAM Luxembourg und in der Kunsthal Charlottenborg, Kopenhagen (2021 bzw. 2022); INFORMATION (Today), Kunsthalle Basel und Astrup Fearnley Museet, Oslo (2021 bzw. 2022); Cleveland Triennial for Contemporary Art (2022) und die Belgrade Biennale (2021). Turato lebt und arbeitet in Amsterdam.

 

Nora Turato, Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa!!!!!!, Kunsthalle Wien 2024, Courtesy the artist, photo: Iris Ranzinger

Der europäische Koran

18/09/202424/08/2025

Weltmuseum Wien

Heldenplatz, 1010 Wien

Welche Rolle spielt die Heilige Schrift des Islams, der Koran, in der europäischen Ideengeschichte? Wie wurde und wird er seit den ersten Übersetzungen im Mittelalter in Europa gelesen und verstanden? Diesen Fragen widmet sich ab Herbst 2024 eine Sonderausstellung im Weltmuseum Wien. Sie veranschaulicht dabei die vielfältigen Arten, in denen der Koran in Europa erlebt, gelesen und interpretiert wurde. Mit historischen Originalobjekten, zeitgenössischen Kunstwerken und Medieninstallationen zeigt die Ausstellung die Bedeutung des Korans im Leben von Menschen in Europa. Sie entstand in Kooperation mit dem European Research Council (ERC) Synergy Grant Projekt “The European Qurʾān. Islamic Scripture in European Culture and Religion 1150–1850 (EuQu)”.

Marwan Shahin, One Thousand Years 2024 © Marwan Shahin

Be a mensch: Johanna Kandl

26/09/202426/09/2026

KÖR Kunst im öffentlichen Raum Wien

Nestroyplatz 1/1/14, 1020 Wien

Mit einer Wandgestaltung für den neuen Gemeindebau in der Laxenburger Straße (Architektur: Pichler & Traupmann Architekten) setzt die Stadt Wien ihre lange Tradition der Kunst am (Gemeinde-) Bau fort. Die Künstlerin Johanna Kandl gewann den dazu von KÖR Wien gemeinsam mit der WIGEBA, der Wiener Gemeindewohnungs Baugesellschaft m.b.H., ausgelobten Wettbewerb.
Mit dem Entwurf „Be a mensch“ erinnert die Künstlerin an das Wirken und Vermächtnis von Willi Resetarits (1948–2022). Das Zitat steht für den Musiker und Menschenrechtsaktivisten, der es wie kaum ein anderer verstand, unterschiedlichste gesellschaftliche und kulturelle Gruppen miteinander zu verbinden. Aus dem Jiddischen ins amerikanische Englisch entlehnt, bezeichnet das Wort „mensch“ eine ehrliche integre Person.

Diesen Appell an die Menschlichkeit sowie das Spiel mit der Sprache als Ausdruck von Vielfalt und Inklusion greift Johanna Kandl in ihrer Wandmalerei für den Gemeindebau NEU in der Laxenburger Straße 4/4A, der künftig nach Willi Resetarits benannt sein wird, auf.

Be a Mensch, Johanna Kandl, Photocredits © Hertha Hurnaus

In aller Freundschaft

27/09/20244/08/2025

Dom Museum Wien

Stephansplatz 6, 1010 Wien

Die Freundschaft ist ein ausgesprochen existenzielles und zeitloses Thema, das tief mit dem menschlichen Dasein verknüpft ist. Ein Thema, das sich durch alle historischen Epochen zieht und zudem auf alle Kulturen der Welt erstreckt. Zugleich ist das Freundschaftsthema gerade jetzt besonders aktuell: Angesichts der bedrohlichen Weltlage, der zahlreichen Krisen, Konflikte und zunehmenden gesellschaftlichen Spaltungen erscheint es umso wichtiger, dass das Dom Museum Wien seine neue Ausstellung einer zwischenmenschlichen, versöhnlichen Thematik widmet.

 

Gerade in Zeiten, in denen ein polarisierendes Schwarz-Weiß-Denken in Politik, Gesellschaft und sozialen Medien sowie eine starke Ich-Bezogenheit durch Instagram und Co verstärkt zu bemerken sind,  erschien es uns enorm wichtig, im Dom Museum Wien eine Ausstellung auszurichten, in der das Verbindende, die Ich-Du-Beziehung und das dialogische Prinzip im Zentrum stehen“, so Museumsdirektorin Johanna Schwanberg, die die Schau „In aller Freundschaft“ gemeinsam mit Klaus Speidel kuratiert hat. Es wurde bewusst ein Ausstellungstitel gewählt, der über die rein positive, häufig idealisierte Konnotation, die in dem Wort Freundschaft als Einklang von zwei Seelen steckt, hinausgeht und signalisiert, dass es sich hier um keine verklärte „Friede-Freude- Eierkuchen“-Schau handelt, sondern dass auch problematische Aspekte im Zusammenhang mit dieser Beziehungsform angesprochen werden.

 

Das Dom Museum Wien nähert sich dieser anhand hochkarätiger Kunstwerke: Grafik, Malerei, Skulptur, Fotografie, Video- und Installationskunst bilden zusammen einen Raum zur Erforschung der Facetten von Freundschaft. Neben nationalen wie internationalen Leihgaben und neuen Auftragsarbeiten bietet die Schau auch Einblicke in die Sammlungen des Dom Museum Wien.

 

„In aller Freundschaft“ erzählt, wie in sämtlichen Ausstellungen des Dom Museum Wien seit seiner Wiedereröffnung im Jahr 2017, keine chronologische Geschichte, sondern arbeitet vielmehr mit Kontrasten und Gegenüberstellungen von Werken unterschiedlichster Kunstepochen.
Die Ausstellung spannt anhand von Skulpturen, Gemälden, Zeichnungen, Fotografien und Videoinstallationen einen großen Bogen vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Die Auswahl zeigt sowohl Werke aus den historischen Beständen des Hauses als auch aus der Sammlung Otto Mauer Contemporary, umfasst darüber hinaus aber auch hochkarätige Leihgaben aus nationalen und internationalen Sammlungen, Museen, Stiften und Galerien. „In aller Freundschaft“ bezieht Arbeiten zahlreicher Gegenwartskünstler*innen mit mehreren zum Teil eigens für die Schau entwickelten oder neu für die Sammlung erworbenen Werken in die Ausstellung ein.

Ansichtssache #29: Mengs und Velázquez

17/01/20255/10/2025

KUNSTHISTORISCHES MUSEUM WIEN

Maria-Theresien-Platz, 1010 Wien

Die Sonderpräsentation Ansichtssache, die in regelmäßigen Abständen in der Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums unterschiedliche Werke vorübergehend in der Dauerausstellung präsentiert, rückt in ihrer 29. Ausgabe ein meisterhaftes Portrait der neun Monate alten Prinzessin Marie-Therese von Bourbon-Sizilien in den Mittelpunkt und lässt Besucher*innen das Werk der beiden gefeierten Hofkünstler Anton Raphael Mengs und Diego Velázquez näher erkunden.

Lange im Depot verwahrt, hat das Bildnis der nicht einmal einjährigen Prinzessin dank einer jüngst erfolgten Restaurierung seine außerordentlichen malerischen Qualitäten zurückgewonnen. Diese Restaurierung und die damit verbundene kunsthistorische Analyse lassen Mengs in einem neuen Licht erscheinen: Mehr als bislang bekannt ließ er sich von Diego Velázquez inspirieren, seinem Vorgänger als Hofmaler in Madrid. Neu ist zudem die lebendige Natürlichkeit, die dieses Porträt auszeichnet und die eine veränderte Auffassung von Kindheit im späteren 18. Jahrhundert widerspiegelt.

Infantin Margarita von Spanien in rosafarbenem Kleid, Diego Velázquez (1599–1660) 1653/54 Wien, Kunsthistorisches Museum © KHM-Museumsverband

Die unendliche Analyse: Psychoanalytische Schulen nach Freud

1/02/202530/06/2025

Sigmund Freud Museum

Berggasse 19, 1090 Wien

Die Psychoanalyse – von der man kaum noch im Singular sprechen kann – stellt sich gegenwärtig als integrative, zugleich fragmentierte, sich zuweilen aber auch in Schulen vereinheitlichende Disziplin dar: Sie ist ein lebendiges und vielfältiges Feld der Forschung und der klinischen Praxis. Theoretische Ansätze werden heute mit aktuellen medizinischen und neurowissenschaftlichen Zugängen kombiniert und psychoanalytische Behandlungen empirisch beforscht. Psychoanalyse wird zudem von feministischer Kritik und von zahlreichen geistes- und kulturwissenschaftlichen Diskursen, aber auch von den verschiedenen kulturellen Kontexten, in die sie als internationale Bewegung eingebettet ist, beeinflusst.

Ausstellungsansicht_Unendliche Analyse, Sigmund Freud Museum, Foto, Wout Kichler

Gustav Klimt: Pigment & Pixel

20/02/20257/09/2025

Unteres Belvedere

Rennweg 6, 1030 Wien

Rezente technologische Untersuchungen ermöglichen neue Erkenntnisse über Gustav Klimts Arbeitsmethoden und künstlerische Praxis. Der Blick unter die Oberfläche der Malschichten macht den Entstehungsprozess seiner Bilder nachvollziehbar. Dabei zeigen sich gelegentlich überraschende Abweichungen zwischen der Vorzeichnung und der finalen Ausführung der Gemälde.

Die Ausstellung widmet sich zudem der Frage, wie Klimt seine legendären goldenen Bilder geschaffen hat. Auf welche Weise hat er das Gold auf die Leinwand aufgetragen? Makroaufnahmen belegen, dass Klimt ausschließlich kostbares Blattgold für seine Werke verwendete. Zu sehen ist unter anderem sein ikonisches Gemälde Judith – eines der ersten Werke, in denen der Künstler mit Gold gearbeitet hat.

Gustav Klimt, Fakultätsbild „Die Medizin“, 1901, Rekolorierung nach historischer Aufnahme (2021) Belvedere, Wien / Image by Google

Mika Rottenberg: Antimatter Factory

27/02/202510/08/2025

KunstHausWien

Untere Weißgerber Straße 13, 1030 Wien

Mika Rottenberg (*1976) ist eine in New York lebende Künstlerin, die in ihrer Praxis Film, architektonische Installationen und interaktive kinetische Objekte kombiniert, um die Absurdität der ausufernden Warenproduktion in unserer heutigen hyperkapitalistischen Welt zu veranschaulichen. Von der Perlen- und Lebensmittelzucht bis hin zur Massenproduktion von Plastikartikeln in China, verweist Rottenberg auf humorvolle Weise auf die Dringlichkeit, Ressourcen zu schonen, weniger zu konsumieren und nachhaltiger zu leben.

Die Ausstellung ist eine Kooperation mit dem Museum Tinguely in Basel und den Lehmbruck Museum in Duisburg.

© Mika Rottenberg, Lampshare, 2024 © Mika Rottenberg, Courtesy the artist and Hauser & Wirth Photo: Pete Mauney

Plastic Matters

27/02/202525/05/2025

KunstHausWien

Untere Weißgerber Straße 13, 1030 Wien

Mit Plastic Matters schlägt das KunstHausWien einen Perspektivenwechsel zum Umgang mit Plastik vor: vom Abfallprodukt hin zum wertvollen Werkstoff. Unter dem Motto „Lang lebe das Plastik“ veranschaulichen Workshops zur Kunststoffwiederverwertung die vielfältigen Prozesse des Recycelns und schärfen dabei unser Bewusstsein der zunehmenden Plastik-Problematik. Plastik bleibt und muss als wertvolle Ressource im Kreislauf gedacht werden.

Die Ausstellung zeigt Möglichkeiten und Potenziale des Werkstoffs abseits industrieller Verwertungsprozesse auf. Denn Plastik geht uns alle etwas an.

© Gravel Mischung, Foto Tom

Radical Software: Women, Art & Computing 1960–1991

28/02/202525/05/2025

Kunsthalle Wien Museumsquartier

Museumsplatz 1, 1070 Wien

Radical Software: Women, Art & Computing 1960–1991 beleuchtet als erste Ausstellung die Geschichte der digitalen Kunst aus einer feministischen Perspektive. Im Mittelpunkt stehen Frauen, die Computer als Werkzeug oder Thema nutzten, sowie Künstlerinnen, deren Arbeitsweise rechnergestützten Prozessen ähnlich war. Mit über einhundert Werken von fünfzig Künstlerinnen aus vierzehn Ländern umfasst die Ausstellung Malerei, Skulptur, Installation, Film, Performance und zahlreiche computergenerierte Zeichnungen und Texte, die in der Zeit vor dem Internet entstanden sind. Als überwiegend analoge Ausstellung über digitale Kunst behandelt sie eine Zeit, die von der sogenannten zweiten Welle des Feminismus geprägt ist, während der Computer aus dem Forschungskontext in den privaten, häuslichen Raum übergingen. Die Ausstellung konzentriert sich ausschließlich auf weibliche Akteurinnen und dokumentiert eine weniger bekannte Geschichte der Entstehung digitaler Kunst. Damit unterscheidet sie sich bewusst von konventionellen Narrativen über Kunst und Technologie.

 

Eine neue Publikation mit 27 Künstlerinneninterviews begleitet die Ausstellung. Ein Symposium mit Künstlerinnen der Ausstellung und Expert*innen aus den Bereichen Kunst und Technologie findet am Freitag, 28. Februar, an der TU Wien statt.

 

Die Ausstellung Radical Software: Women, Art and Computing 1960-1991 wird von Michelle Cotton kuratiert und durch die Kunsthalle Wien und Mudam Luxembourg – Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean produziert.

Dara Birnbaum, Pop-Pop Video: Kojak/Wang, 1980, © Courtesy Dara Birnbaum und Eletrconic Arts Intermix (EAI), New York

IMAGINE CLIMATE DIGNITY

1/03/20259/06/2025

Künstlerhaus Vereinigung

Karlsplatz 5, 1010 Wien

„Climate Dignity“ bedeutet zum einen, dass alle Menschen das Recht haben, in einer Welt zu leben, in der ihre Gesundheit, ihre Freiheit und ihre Lebensgrundlagen nicht durch den Klimawandel beeinträchtigt werden. Im Sinne der Klimagerechtigkeit gilt dies insbesondere für jene Menschen, Gemeinschaften und Länder, die von den Auswirkungen des Klimawandels am stärksten betroffen sind oder sein werden und die daher besonders schutzwürdig sind. „Climate Dignity“ betont zum anderen, dass die Auswirkungen des menschengemachten Klimawandels und der damit verbundene Verlust der Biodiversität nicht nur die menschliche Würde bedrohen, sondern auch die Natur gefährden. Damit rückt das „Climate Dignity“ zugrundeliegende Konzept der mehr als menschlichen Beziehungen, die gegenseitige Abhängigkeit von Mensch und Natur in den Mittelpunkt: Wer die Würde der Natur verletzt, beschädigt auch die menschliche Würde.

Ada Kobusiewicz, Javier Viana, Alberto Lomas Atacama Fashion, 2024, Installation im öffentlichen Raum, Paseo Marítimo, Algeciras, Spanien, Foto: Ada

Suburbia: Leben im amerikanischen Traum

6/03/20254/08/2025

Architekturzentrum Wien

Museumsplatz 1 im MuseumsQuartier (Eingang Volkstheater), 1070 Wien

Suburbia zeichnet die Geschichte eines Lebensideals nach, das – ausgehend von den US-amerikanischen Vorstädten – die Welt eroberte und von populären Medien unaufhörlich reproduziert wird. Gleichzeitig analysiert die Ausstellung die Widersprüche dieses Modells und seiner sozialen und ökologischen Folgen wie Flächenverbrauch, Versiegelung und Leerstand. Die große Frage ist: Wie geht es weiter?

 

Der amerikanische Traum lässt sich mit einem Bild beschreiben, das in der Zeit stehen geblieben zu sein scheint: Ein großes Haus mit Garten, Swimmingpool und zwei Autos in der Garage. Ein ruhiger, sicherer Ort für die Kernfamilie, naturnah und in einer menschenfreundlichen Umgebung. Suburbia entführt uns in diese Gedanken- und Bilderwelt, die von Politik, Wirtschaft bis Unterhaltungsindustrie massiv gefördert wurde. Die Kulturgeschichte des Einfamilienhauses nimmt ihren Ursprung in den gehobenen amerikanischen Wohnvierteln des frühen 19. Jahrhunderts. Nach dem zweiten Weltkrieg wird die Typologie massiv entwickelt und in die Breite ausgerollt. Die Ausstellung beleuchtet den wirtschaftlichen, politischen und sozialen Kontext dieser rasanten Ausbreitung in den USA und darüber hinaus. Dabei wird deutlich, dass das Modell auf sozialer, ethnischer und geschlechtsspezifischer Segregation beruht und dabei enorm viel Fläche beansprucht.

 

Die von Philipp Engel für das CCCB kuratierte Ausstellung wurde für das Az W adaptiert und um einen Österreichschwerpunkt erweitert. Auch hierzulande will immer noch ein Großteil der Menschen ihre eigene Version dieses Traums am Stadtrand verwirklichen. Laut einer aktuellen Studie der BOKU hat sich der Anteil der hoch zersiedelten Fläche in Österreich zwischen 1975–2020 verfünffacht – insbesondere durch freistehende Einfamilienhäuser, großflächige Gewerbegebiete und Einkaufszentren. In Folge zerstören Verkehrsflächen die Landschaft, die rasant fortschreitende Versiegelung bedroht die Biodiversität und die Ernährungssicherheit, Ortskerne veröden und die Menschen einer alternden Gesellschaft schlittern in die Isolation. Das Bild der halbverwaisten, in die Jahre gekommenen Häuser und Siedlungen prägt viele Teile des Landes. Anstatt neu zu bauen, stellt sich die Frage, wie der Bestand dieser rund 1,5 Millionen Einfamilienhäuser für die Zukunft nutzbar gemacht werden kann. Gelungene Beispiele von Umbauten, Umnutzungen, Nachverdichtungen oder neuen Wohn- und Arbeitsformen sollen das enorme Potenzial und attraktive Alternativen aufzeigen.

Bill Owens: Cleo and James Pruden, 1972, Foto: Bill Owens Archive, Milano

Die Pfeile des wilden Apollo

7/03/202525/05/2025

Akademie der bildenden Künste Wien

Schillerplatz 3, 1010 Wien

Klopstockkult & Ossianfieber

Die Ausstellung reflektiert anhand signifikanter künstlerischer Beispiele den Epochenwechsel von der Aufklärung zum Irrationalismus des Sturm und Drang und der Romantik. Erstmals wird der immense Einfluss des Dichters Friedrich Gottlieb Klopstock auf die Bildkunst und Musik seiner Zeit beleuchtet.

Parallel zu der Ausstellung Die Pfeile des wilden Apollo. Klopstockkult & Ossianfieber in drei Räumen der Gemäldegalerie und in drei der Exhibit Galerie werden unter dem Motto Die Sammlung betrachten in der Gemäldegalerie weiterhin die Bestände der Sammlung mit wechselnden thematischen Schwerpunkten präsentiert.

Nach Werken von Johann Peter Pichler nach Heinrich Friedrich Füger, Homer vortragend, 1803 © Kupferstichkabinett der Akademie der bildenden Künste Wie

Die Pfeile des wilden Apollo

7/03/202525/05/2025

Akademie der bildenden Künste Wien

Schillerplatz 3, 1010 Wien

Klopstockkult & Ossianfieber

Die Ausstellung reflektiert anhand signifikanter künstlerischer Beispiele den Epochenwechsel von der Aufklärung zum Irrationalismus des Sturm und Drang und der Romantik. Erstmals wird der immense Einfluss des Dichters Friedrich Gottlieb Klopstock auf die Bildkunst und Musik seiner Zeit beleuchtet.

Pia Wilma Wurzer, Elysium, 2024 © Pia Wilma Wurzer

Arcimboldo – Bassano – Bruegel

11/03/202529/06/2025

KUNSTHISTORISCHES MUSEUM WIEN

Maria-Theresien-Platz, 1010 Wien

Ab März 2025 zeigt das Kunsthistorische Museum die große Ausstellung Arcimboldo – Bassano – Bruegel.

Die Zeiten der Natur mit Meisterwerken von Pieter Bruegel d.Ä., Giuseppe Arcimboldo, Jacopo und Leandro Bassano sowie zahlreichen anderen Künstlern des 16. Jahrhunderts. Wie war das Verhältnis der Menschen in der Renaissance zu Natur und Zeit? Wie verbildlicht sich dies in der Kunst? Welche Rolle spielten dabei die zahlreichen faszinierenden Jahreszeiten- und Monatszyklen, die in immer neuen, vielfältigen Formulierungen umgesetzt wurden? Dies sind die Fragen, mit denen sich die Ausstellung auseinandersetzt. Sie beleuchtet sowohl kunsthistorische Aspekte, als auch die Inhalte der Bilder, ihre ursprüngliche Bestimmung und die Vorstellungen der Auftraggeber.

Giuseppe Arcimboldo (1526–1593) Summer dated 1563 Kunsthistorisches Museum, Picture Gallery © KHM-Museumsverband

Park McArthur: Contact M

15/03/20257/09/2025

mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien

Museumsplatz 1,1070 Wien

Die Ausstellung Park McArthur. Contact M versammelt erstmals Kunstwerke, die in den 2010er- und 2020er-Jahren entstanden sind. Diese Werke und die Formen, die sie annehmen, werden geleitet durch persönliche und gesellschaftliche Bedeutungen von Behinderung, Verzögerung und Abhängigkeit.

 

Die Ausstellung ist eine Zusammenarbeit des mumok, Wien, und des Museum Abteiberg, Mönchengladbach, die zeitgleich an beiden Orten zu erleben ist. Fragen der simultanen Erfahrung und der Zugänglichkeit von Kunst und Kultur bestimmen das Format und Konzept dieses Projekts.

 

Kuratiert von Matthias Michalka, mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien und Susanne Titz und Alke Heykes, Museum Abteiberg, Möchengladbach

Park McArthur,Contact M, mumok: Vienna, 2025 Installationsansicht Ramps, 2014, Missions, 2025.Courtesy of the artist.Photo: Simon Vogel

all this

19/03/202510/08/2025

MuseumsQuartier Wien

Museumsplatz 1, 1070 Wien

herman de vries

Mit der Ausstellung des niederländischen Künstlers herman de vries wird ein Werk präsentiert, das die Natur selbst zum Kunstwerk macht. de vries‘ künstlerische Auseinandersetzung mit der Natur lebt von Unmittelbarkeit und Präsenz – die Natur darf für sich selbst sprechen. In einer Welt, die sich zunehmend von natürlichen Prozessen entfremdet, fordert er uns auf, den Blick zu schärfen, das Verborgene sichtbar zu machen und im Gewöhnlichen das Außergewöhnliche zu entdecken. „all this“ ist die erste institutionelle Einzelausstellung des Künstlers in Österreich. Seine Arbeiten sind in zahlreichen internationalen Kunstinstitutionen zu sehen. 2015 vertrat herman de vries die Niederlande auf der Biennale in Venedig.

© herman de vries | the poet in his poetry: im löchla, 1987 | Bildrecht, Wien 2025

Anatomy of an Endless Scene

19/03/202510/08/2025

MuseumsQuartier Wien

Museumsplatz 1, 1070 Wien

Huda Takriti

Die syrische Künstlerin Huda Takriti setzt sich in ihrer interdisziplinären Praxis mit Fragen von Erinnerung, Identität, Migration und den Verflechtungen von persönlicher und kollektiver Geschichte auseinander. In ihrer Ausstellung im MuseumsQuartier Wien zeigt sie zwei Videoarbeiten, in denen sie die Dynamiken von Macht, Zeit und Geschichtsschreibung untersucht – unter anderem am Beispiel der algerischen Revolution.

Clarity is the Closest Wound to the Sun, One Channel Video (Still), 2023 © Huda Takriti | Bildrecht, Wien 2025

Jenny Saville

21/03/202529/06/2025

Albertina

Albertinaplatz 1, 1010 Wien

Gaze

Die renommierte englische Künstlerin Jenny Saville (geb. 1970) zählt zu den wichtigsten VertreterInnen der Young British Artists und nahm als einzige figurative Malerin an der legendären Ausstellung Sensation in der Royal Academy of Arts 1997 London teil. Über mehr als drei Jahrzehnte hinweg, setzt sich Saville in ihrem Oeuvre mit der jahrhundertealten Tradition von Körperbildern auseinander, wobei ihre Figuren eine doppeldeutige Position zwischen Idealisierung und Dekonstruktion einnehmen. Sie lässt sich von der Kunstgeschichte inspirieren – von alten Meistern wie Leonardo und Raffael bis hin zu Egon Schiele, Picasso, Francis Bacon und Lucian Freud – zu einer Malerei, die von Körperlichkeit, Fleischlichkeit und dem Zusammenspiel von neuen und alten Medien geprägt ist.

Saville übersetzt die Techniken der alten Meister in eine originelle, aktuelle Herangehensweise, die zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion pendelt. Dabei entwickelt sie ihre figurativen Darstellungen, vergleichbar einem Bildhauer, meist aus abstrakten Farbfeldern und dicken Farbschichten, die nach und nach Form annehmen. Antike oder christliche Ikonographien dienen ihr als Vorlage für die Auseinandersetzung mit der Komposition und Raum-Figur-Fläche-Anordnungen. Letztendlich geht es der Künstlerin auch um die Entwicklung eines hybriden Formenkanons, der seine Vorlagen als Ausgangspunkt für eine Aktualisierung des historisch Überlieferten heranzieht.

Jenny Saville Song of Songs, 2020–2023 Fredriksen Family Art Collection © Jenny Saville / Bildrecht, Wien 2025 Foto: Prudence Cuming Associates Ltd. C

Egon Schiele

28/03/202513/07/2025

Leopold Museum

Museumsplatz 1, 1070 Wien

Last Years

Die Ausstellung „Zeiten des Umbruchs. Egon Schieles letzte Jahre: 1914–1918“ verwebt biografische mit künstlerischen Elementen und beschäftigt sich mit den Brüchen sowie Veränderungen in Schieles „Spätwerk“ von 1914 bis 1918, dem bis dato weniger Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Schiele gab die radikalen formalen Experimente der Jahre 1910 bis 1914 sukzessive auf und entwickelte einen realistischeren Stil, welcher von tieferem Einfühlungsvermögen geprägt war. Sein Strich beruhigte sich, wurde fließender und organischer, und die Dargestellten gewannen an körperlicher Fülle. Die Schau ermöglicht zudem durch die inhaltliche Verquickung zeitgenössischer Archivalien, wie dem bislang unveröffentlichten Tagebuch von Edith Schiele, neue Einblicke in diese entscheidende Zeit.

Egon Schiele, Liegender weiblicher Akt, 1917 © Moravská galerie v Brně / Moravian Gallery in Brno, Foto: Moravian Gallery in Brno

Nie endgültig! Das Museum im Wandel

28/03/202512/04/2026

mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien

Museumsplatz 1,1070 Wien

Die Ausstellung widmet sich dem Wandel der Institution in der Direktionszeit von Dieter Ronte (1979 bis 1989). Exemplarische Einblicke in die Heterogenität der Sammlungserweiterungen werden mit kulturpolitischen Parametern und programmatischen Entscheidungen dieses Jahrzehnts gegengelesen.

 

„Nie endgültig“ – diese von Hertha Firnberg geprägte Formel definiert das mumok bis heute als dynamischen Ort des Wandels. Diese Idee wird in der Ausstellung durch ein offenes Format mit interaktiven Möbeln und Dialogräumen lebendig, die das Museum als Plattform für gemeinsames Forschen, Lernen und Hinterfragen festschreiben.

 

Kuratiert von Marie-Therese Hochwartner und Dieter Ronte

Maria Lassnig. Fliegen lernen, 1976. mumok - Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, erworben 1980 © Maria Lassnig

Oskar Kokoschka

10/05/202526/10/2025

Universität für angewandte Kunst Wien

Oskar-Kokoschka-Platz 2, 1010 Wien

Schule des Sehens

Das Kokoschka Museum Pöchlarn widmet sich 2025 Oskar Kokoschkas jahrzehntelanger Tätigkeit als Lehrer und seiner intensiven Beschäftigung mit Erziehungs und Bildungsfragen. Die Ausstellung spannt dabei einen weiten Bogen von seinen ersten Lehrerfahrungen kurz nach Studienende an der Wiener Kunstgewerbeschule bis zu den großen, auch internationalen Erfolgen als Pädagoge in den ersten Nachkriegsjahrzehnten.
Kokoschkas frühe Tätigkeit als Zeichenlehrer an der Privatschule von Eugenie Schwarzwald im Jahr 1911 endete mit einem Eklat – die Schulbehörde erwirkte seine Entlassung. Zu wenig akademisch, zu unorthodox erschien seine Unterrichtsweise. In starkem Kontrast dazu steht der internationale Erfolg seiner 1953 in Salzburg gegründeten „Schule des Sehens“. Kokoschkas Unterricht konzentrierte sich auf die figurative Darstellung sich bewegender Modelle. Die Arbeitsweise in seiner Malereiklasse und die ungeheure Wirkkraft seiner Persönlichkeit wurden für zahlreiche Schüler*innen zu einer prägenden Erfahrung.

Oskar Kokoschka mit Schüler:innen der „Schule des Sehens“, Salzburg 1953–1955, Foto: F. Solms, Oskar Kokoschka Dokumentation P

Die Welt von morgen wird eine weitere Gegenwart gewesen sein

23/05/20256/04/2026

mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien

Museumsplatz 1,1070 Wien

Jenseits von Chronologie und Stilgeschichte präsentiert die Ausstellung Die Welt von morgen wird eine weitere Gegenwart gewesen sein Erzählungen aus der mumok Sammlung der klassischen Moderne, die ihre Wirkungsgeschichte bis in die Gegenwart haben.

 

Ausgangspunkt ist eine Form des Spekulativen, die stark auf Zeitlichkeit basiert – eine Zeitlichkeit, die zirkuläre Züge trägt. „Beim Spekulieren,“ so die Kulturwissenschafterin Karin Harrasser, „geht es nicht um die Extrapolation der Gegenwart oder um Wetten über wahrscheinliche Verläufe, sondern um eine retroaktive Treueprozedur, um eine Operation im Futur II: Das spekulative Denken muss sich an dem messen, was es an Möglichkeiten zum Erscheinen gebracht haben wird.“*

 

Wer, wenn nicht die Künstler*innen einer Sammlung des 20. und 21. Jahrhunderts wie der des mumok, egal zu welcher Zeit sie auch aktiv gewesen sein mögen, verstünde mehr von dieser Form des Denkens in Schleifen, in gleichzeitigen Rück- und Vorgriffen, vom in der Geschichte manövrieren?

 

Die Ausstellung umfasst fünf raumgreifende Installationen von Nikita Kadan, Barbara Kapusta, Frida Orupabo, Lisl Ponger und Anita Witek, die alle in Dialog mit von ihnen ausgewählten Werken der klassischen Moderne aus der mumok Sammlung treten. Ausgehend von ihren eigenen Kunstwerken, die ebenso Teil des Sammlungsbestandes sind und damit auch ausgehend von ihrer eigenen Praxis, schreiben die Zeitgenoss*innen mit ihrer Auswahl die Geschichte des Hauses und die Geschichte der Gegenwartskunst fort. Gegenwartsfragen treffen in der Ausstellung auf historische Varianten ihrer selbst, die sich wiederum von einem bereits vergangenen Jetzt in eine noch nicht vollendete Zukunft richten.

 

Mit Werken von Herbert Bayer, Hans Bellmer, Karl Blossfeldt, Louise Bourgeois, Constantin Brâncuși, Friedl Dicker-Brandeis, Henri Florence, Alberto Giacometti, Juan Gris, George Grosz, Raul Hausmann, Johannes Itten, Friedrich Kiesler, Ernst Ludwig Kirchner, Fernand Léger, René Magritte, Alicia Penalba, Antoine Pevsner, Man Ray, Germaine Richier, Alexander Michailowitsch Rodtschenko, Oskar Schlemmer, Kurt Schwitters, Victor Servranckx, Nicola Vučo, Fritz Wotruba und vielen anderen.

 

Kuratiert von Franz Thalmair in Zusammenarbeit mit Nikita Kadan, Barbara Kapusta, Frida Orupabo, Lisl Ponger und Anita Witek

 

* Karin Harrasser, „In demselben Maß, wie die Wirklichkeit sich erschafft als etwas Unvorhersehbares und Neues, wirft sie ihr Bild hinter sich“, in: Franz Thalmair (Hg.): Kunstraum Lakeside — Recherche, Verlag für moderne Kunst: Wien, 2019.

 

Eröffnung: 22. Mai 2025, 19 Uhr

Hans Bellmer La Bouche / The Mouth, 1935. mumok - Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, erworben 1978 © Bildrecht, Wien 2025

Kazuna Taguchi: I’ll never ask you

13/06/202516/11/2025

mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien

Museumsplatz 1,1070 Wien

Das mumok widmet der seit 2013 in Wien lebenden Künstlerin Kazuna Taguchi ihre erste museale Einzelausstellung. Taguchis präzise komponierten monochromen Fotografien zeigen Körperfragmente, Gesten oder Blicke, die in der surrealistischen Tradition der Hinterfragung der fotografischen Darstellung des weiblichen Körpers stehen. Es kann sich um Momente des Phantomischen oder Yūgen*-artigen handeln, um Bilder, die eine Figur im Zustand zwischen Erscheinen und Verschwinden festhalten.

 

Taguchis Arbeiten beruhen auf einer analogen und eigenhändigen Herangehensweise am Übergang von Malerei und Fotografie: In einem ausgeklügelten Prozess führt Taguchi verschiedene medial reproduzierte Bildquellen zusammen, übersetzt diese in Gemälde, die sie wiederum in verschiedenen Umgebungen fotografiert und deren Abzüge sie in der Dunkelkammer manipuliert. Die Künstlerin vergleicht die multiplen Schichten und die wiederholten Eingriffe, die zu einer Durchdringung verschiedenster Texturen, Zeitebenen und Erzählräume führen, mit der Arbeit einer Malerin, die unermüdlich an ihre Staffelei zurückkehrt.

 

*Nach dem japanischen Dichter Kamo no Chomei (1155–1216) ist yūgen ein Gefühl, das nicht offen in Worten ausgedrückt, sondern symbolisch durch Bilder angedeutet wird.

 

Kuratiert von Heike Eipeldauer

 

Eröffnung: 12. Juni 2025, 19 Uhr

 

 

Kazuna Taguchi, The eyes of Eurydice #23, 2019. Gelatin Silver Print 16,6 x 12,1 cm. Courtesy of the artist

Tobias Pils: Shh

27/09/202512/04/2026

mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien

Museumsplatz 1,1070 Wien

Tobias Pils, 1971 in Linz geboren, zählt zu den spannendsten malerischen Positionen der Gegenwart. Unter Verwendung einer stark reduzierten Farbpalette schafft er Gemälde und Zeichnungen, die abstrakte und gegenständliche Momente zu assoziativen Bildwelten verweben. Was sich auf motivischer Ebene als eine Auseinandersetzung mit ebenso elementaren wie persönlichen Themen wie Geburt und Tod, Werden und Vergehen lesen lässt, verhandelt zugleich zentrale Fragen der Malerei: In Pils’ Bilderkosmos führt eine malerische Markierung zur nächsten, ein Bild zu einem weiteren, so als würde auch die Malerei unausgesetzt ihren Tod und ihre Wiedergeburt inszenieren.

 

Tobias Pils lebt und arbeitet in Wien.

 

Kuratiert von Manuela Ammer

Tobias Pils Geist, 2024. Courtesy the artist, Galerie Eva Presenhuber, Zurich/Vienna & Galerie Gisela Capitain, Cologne Photo: Jorit Aust©Tobias Pils

Claudia Pagès Rabal

4/12/202531/05/2026

mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien

Museumsplatz 1,1070 Wien

Claudia Pagès Rabal ist bildende Künstlerin, Performerin und Schriftstellerin. Mit den Mitteln der Sprache, dem Einsatz ihres eigenen und von der Künstlerin choreografierter Körper, Bewegung und Musik stellt sie Themen wie gesellschaftliche Hierarchien, Zugehörigkeitsgefühl, queere Körperökonomien und Begehren zur Diskussion.

 

Im mumok wird die Künstlerin eine neue Auftragsarbeit in Kollaboration mit der Chisenhale Gallery in London und entwickelt in Zusammenarbeit mit Tractora Koop in Bilbao präsentieren. Sie setzt darin ihre Untersuchungen über die iberische Halbinsel während der Zeit von al-Andalus – der arabische Name für die zwischen 711 und 1492 muslimisch beherrschten Teile – fort, indem sie sich Befestigungsanlagen im Landesinneren von Katalonien widmet. Fünf Verteidigungstürme, die mitten in der politisch-militärischen Grenzregion der so genannten Spanischen Mark errichtet wurden, sind dabei der Ausgangspunkt für ein Video aus choreografierten Tanz-, Licht- und Tonsequenzen, in dem die Künstlerin Fragen nach nationaler Zugehörigkeit, der Konstruktion von politischen Systemen und den daran geknüpften Legenden in der Schwebe hält.

 

Produziert im Rahmen der Ausschreibung von „la Caixa“ Foundation Support for Creation’24. Production.

 

Kuratiert von Franz Thalmair

 

Eröffnung: 3. Dezember 2025, 19 Uhr

Claudia Pagès Rabal, production image, 2024. Commissioned and produced by Chisenhale Gallery, London. Courtesy of the artist