Künstler*innen: Laila Bachtiar, Tony Cokes, Henry Darger, Patricia Domínguez, Rahima Gambo, Jakob Jakobsen und Sophie Carapatian, Yesmine Ben Khelil, Stanislava Kovalcikova, Niklas Lichti, Opoku Mensah, Shana Moulton, Tom Seidmann-Freud
Kurator*innen: Laura Amann und Aziza Harmel
Sich mit Wahnsinn oder Unvernunft zu befassen heißt, nicht nur über Formen des Bewusstseins, sondern auch über die Beschreibung historischer Denksysteme zu sprechen. Ob Wahnsinn nun als philosophisches bzw. spirituelles Phänomen oder als objektive medizinische Psychopathologie beschrieben wird: Bei diesen Vorstellungen handelt es sich nicht um bloße Funde, sondern um historische Sinnproduktionen. Wenn Wahnsinn also ein kulturelles Phänomen ist, muss die Heilung des Wahns nicht die einzige mögliche Antwort darauf sein.
Do Nothing. Feel Everything. fragt danach, wie wir unser Befinden instrumentalisieren oder vielleicht daraus lernen können ‒ nicht um unseren Gewinn zu optimieren, sondern weil wir Menschen Verhaltensstrateg*innen sind und Lernen ein im Kern biologischer Prozess ist. Daher befasst sich diese Gruppenausstellung mit Kunstpraktiken aus verschiedenen Teilen der Welt, die Wahnsinn als eine Form des Wissens begreifen und Risikobereitschaft dann als Lernmethode nutzen, wenn etwas auf dem Spiel steht ‒ Praktiken, die durch vorsichtige Verletzungen zu heilen versuchen.
Artists: Laila Bachtiar, Tony Cokes, Henry Darger, Patricia Domínguez, Rahima Gambo, Jakob Jakobsen and Sophie Carapatian, Yesmine Ben Khelil, Stanislava Kovalcikova, Niklas Lichti, Opoku Mensah, Shana Moulton, Tom Seidmann-Freud
Curators: Laura Amann and Aziza Harmel
To speak about madness or unreason is to speak not only about forms of consciousness but also about the description of historical systems of thought. Whether madness is described as a philosophical or spiritual phenomenon or as an objective medical psychopathology, these conceptions are not discoveries in themselves – rather, they are historical productions of meaning. So, if madness is a phenomenon of culture, curing the mad is not the only possible reaction to insanity.
In Do Nothing. Feel Everything., we wonder how we can instrumentalize our own condition, or maybe learn from it. Not for the sake of optimizing our yield but because, as humans, we are behavioral strategists and learning is, at its core, a biological process. Therefore, this group exhibition looks into art practices from diverse geographies that understand insanity as a form of knowledge and that use risk-taking as a method to learn, when there is something at stake – practices that through careful bruising attempt to heal.
Kunsthalle Wien Karlsplatz
Die Kunsthalle Wien ist das Ausstellungshaus der Stadt Wien für internationale Gegenwartskunst und Diskurs. An ihren Standorten im Museumsquartier sowie am Karlsplatz präsentiert sie Ausstellungen zeitgenössischer Kunst und kontextualisiert diese in ihrem gesellschaftlichen und politischen Umfeld.
Do Nothing. Feel Everything.
18 Nov 2021/19:00-21:00H