Sie war gefeierter Theater- und Filmstar, moderne Frau der 1920er-Jahre, politisch engagierte Zeitgenossin und galt als die am meisten porträtierte Frau ihrer Epoche. Die Rollen von Tilla Durieux (1880–1971) waren ebenso vielfältig wie auch die Liste der Künstler*innen, denen sie Modell saß: unter ihnen Auguste Renoir, Max Slevogt, Lovis Corinth, Franz von Stuck, Charley Toorop, Ernst Barlach, Oskar Kokoschka, Max Oppenheimer oder die Fotografinnen Frieda Riess und Lotte Jacobi.

 

Die in Wien geborene Ottilie Helene Angela Godeffroy wollte seit ihrer Kindheit zur Bühne und änderte ihren Namen in Anlehnung an den Geburtsnamen der Großmutter in Tilla Durieux. Nach der Schauspielausbildung in ihrer Heimatstadt schaffte es Durieux über Stationen in Olmütz und Breslau 1903 zu Max Reinhardt nach Berlin. Nach einigen kleineren Rollen, gelang ihr mit dem Part der Salomé in Oscar Wildes gleichnamigen Stück der Durchbruch – die Geburtsstunde des Mythos Tilla Durieux. Es folgten Engagements in allen wichtigen Häusern Europas und neue, herausfordernde Rollen–nicht nur auf der Bühne, sondern auch vor der Kamera.

 

Durch ihren ersten Ehemann, den Künstler Eugen Spiro, erlangte Durieux erstmals Zugang zur bildenden Kunst und den entsprechenden Kreisen; durch ihren zweiten Ehemann, den Kunsthändler und Verleger Paul Cassirer, wurde sie selbst Teil davon. Als Bildmotiv wie als Sammlerin blieb Durieux bis zum Beginn der Naziherrschaft in Deutschland aktiv. Sie zeigte sich nicht nur künstlerisch engagiert, sondern ebenso in sozialen wie politischen Fragen: Ob nun während des Zürcher Exils im Ersten Weltkrieg, in den Wirren der Münchner Räterepublik oder im Zagreber Widerstand gegen den Nationalsozialismus.

 

In einer umfassend angelegten Schau geht das Leopold Museum erstmals der Faszination, die Tilla Durieux bereits bei ihren Zeitgenoss*innen auslöste, auf den Grund und folgt anhand von Bildnissen quer durch alle Medien den Spuren dieser schillernden Persönlichkeit. Durch kaum ausgestelltes Archivmaterial und internationalen wie nationalen Leihgaben wird Durieuxs Karriere, ihr soziales und künstlerisches Umfeld sowie ihr von politischen Umbrüchen geprägtes Leben umfassend beleuchtet.

 

Die Ausstellung entstand in Kooperation mit dem Georg Kolbe Museum und dem Archiv der Akademie der Künste, Berlin.

ART SPACE

Museumsplatz 1, 1070 Wien

www.leopoldmuseum.org

+ 43 1 525 70-0

office@leopoldmuseum.org

Leopold Museum

Das Leopold Museum beherbergt die von Rudolf Leopold gegründete, heute mehr als 8.300 Objekte umfassende Sammlung österreichischer Kunst der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und der Moderne. Höhepunkt ist die Wien 1900-Ausstellung mit der weltweit größten Sammlung an Werken des österreichischen Expressionisten Egon Schiele, mit Meisterwerken von Gustav Klimt und der international umfassendsten Dauerpräsentation zu Oskar Kokoschka, sowie weiteren Werken der Wiener Moderne und Kunsthandwerk der Wiener Werkstätte.

EUGEN SPIRO, Dame mit Hund (Tilla Durieux), 1905 © Privatsammlung, Foto: Leopold Museum, Wien © Bildrecht, Wien 2022

TILLA DURIEUX: Eine Jahrhundertzeugin und ihre Rollen

14 Oct 2022 - 27 Feb 2023

Museumsplatz 1, 1070 Wien, Österreich

EUGEN SPIRO, Dame mit Hund (Tilla Durieux), 1905 © Privatsammlung, Foto: Leopold Museum, Wien © Bildrecht, Wien 2022

TILLA DURIEUX: Eine Jahrhundertzeugin und ihre Rollen

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