Anlässlich der Ausstellung „LUDWIG WITTGENSTEIN. Fotografie als analytische Praxis“
Otto Zitko zählt wohl zu den herausragendsten und eigenwilligsten Künstlerpersönlichkeiten seiner Generation, dessen Arbeiten zwischen einer radikalen Verweigerungshaltung gegenüber der Abbildungshierarchie und konvulsivisch, gestischen Kompositionsprozessen changieren.
Anhand ausgewählter Beispiele wird im Gespräch die spannende Entwicklung seiner Malereien vom pastos-figurativen Beginn – mit Einfluss der Bilder von Richard Gerstl – bis hin zu seinen ungegenständlichen, als raumkonstituierende Endloslinien ausufernden Installationen beleuchtet werden. Gerade die Auseinandersetzung mit der frei-fließenden Linie und damit einem scheinbaren „Gekritzel“ bildet die Schnittstelle zum Denken von Ludwig Wittgenstein, der die vordergründige Sinnlosigkeit einer willkürlichen Linie oft beispielhaft in seinen Aufzeichnungen aufgreift und hinterfragt. Die in der Ausstellung gezeigten „Spirogramme“ zeugen darüber hinaus von Zitkos unermüdlicher Lust, seinen zeichnerischen Ansatz experimentell auszuweiten – wie hier auf eine wissenschaftlich-fotografische Bildebene.
Kurator Gregor Schmoll im Gespräch mit Otto Zitko
Leopold Museum
Das Leopold Museum beherbergt die von Rudolf Leopold gegründete, heute mehr als 8.300 Objekte umfassende Sammlung österreichischer Kunst der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und der Moderne. Höhepunkt ist die Wien 1900-Ausstellung mit der weltweit größten Sammlung an Werken des österreichischen Expressionisten Egon Schiele, mit Meisterwerken von Gustav Klimt und der international umfassendsten Dauerpräsentation zu Oskar Kokoschka, sowie weiteren Werken der Wiener Moderne und Kunsthandwerk der Wiener Werkstätte.
Vom Paradox der freien Form – Künstlergespräch mit Otto Zitko
17 Nov 2021/18:30-20:00H
Anmeldung erforderlich: anmeldung@leopoldmuseum.org Und Bitte gültigen 2 G Nachweis zur Veranstaltung mitbringen.
BILDRECHT,Wien 2021, Foto: Crisan, Wien