Gewalt muss kritisch gezeigt und gesehen werden – die Spuren an Körper, Psyche und Gesellschaft verlangen Aufmerksamkeit und Sensibilisierung. Die Psychoanalyse beschäftigt sich damit seit jeher. Die neue Sonderausstellung im Sigmund Freud Museum widmet sich dem Medium Comic und zeigt ab Oktober dessen vielfältige Verfahren und ästhetische Möglichkeiten, individuelles und kollektives Erleben von Gewalterfahrungen darzustellen. Aufschlussreich für die Psychoanalyse, vergegenwärtigen Comics das Unauslotbare und Unaussprechliche – sie können dazu dienen, neue Perspektiven darauf zu eröffnen und Traumata zu adressieren.
Die Sonderausstellung Gewalt erzählen. Eine Comic-Ausstellung widmet sich den Möglichkeiten dieses Mediums, um Gewalt (neu) sehen zu lernen und thematisiert sexualisierte Gewalt, Shoah, Krieg, Flucht und Migration sowie Gewalterfahrungen im Heranwachsen.

Sigmund Freud Museum
Wien IX, Berggasse 19. An dieser Adresse lebte und arbeitete Sigmund Freud 47 Jahre, ehe er 1938 vor den Nationalsozialisten fliehen musste. Seit 1971 befindet sich hier das Sigmund Freud Museum, das 2020 nach umfassender Sanierung und Erweiterung neueröffnet wurde. Drei Dauerausstellungen in den ehemaligen Wohn- und Ordinationsräumen Freuds, eine Kunstpräsentation im Schauraum Berggasse 19 sowie Sonderausstellungen vermitteln Freuds vielschichtiges kulturelles Erbe: Sie sind seinem Leben und Werk gewidmet, der Entwicklung der Psychoanalyse in Theorie und Praxis und ihrer Bedeutung für die Bereiche Gesellschaft, Wissenschaft und Kunst. Auch die Geschichte des Hauses Berggasse 19 sowie die bewegten Schicksale seiner Bewohnerinnen und Bewohner werden ins Blickfeld gerückt.
Gewalt erzählen. Eine Comic-Ausstellung
20 Oct 2023 - 31 Dec 2023
Sigmund Freud Museum, Berggasse, Wien, Österreich
©Sigmund Freud Museum