VIENNA ART WEEK 2021

What, How and for Whom / WHW: Zeitgenössische Kunst lebt von der Lust, ja dem Verlangen nach dem Kontrollverlust

Extra info

What, How and for Whom / WHW sind die Direktorinnen der Kunsthalle Wien.

(v.l.n.r.): Nataša Ilić, Ivet Ćurlin und Sabina Sabolović

What, How & for Whom/WHW, Direktorinnen Kunsthalle Wien (v.l.n.r.): Nataša Ilić, Ivet Ćurlin und Sabina Sabolović, Foto: Damir Žižić

Zeitgenössische Kunst lebt von der Lust, ja dem Verlangen nach dem Kontrollverlust – denn auf diese Weise die gewohnten Bahnen zu verlassen heißt auch, sich auf eine Verschiebung der eigenen Perspektive und Denkweise einzulassen.

Auch unser Ausstellungsprogramm im Herbst 2021 bietet zahlreiche Ansätze für eine solche ergiebige Perspektivenverschiebung: Ines Doujak setzt mit Geistervölker ihr jahrelanges Erforschen des erkrankten menschlichen Körpers im Verhältnis zu Flora und Fauna sowie ihre Beschäftigung mit den Ursprung von Pandemien fort. Die Künstlerin begegnet uns in dieser Ausstellung sowohl als Archivarin als auch als Forscherin und Sammlerin. Ana Hoffner ex-Prvulovic* befasst sich hingegen mit der Fabrikation von Geschichte, Erinnerung und Subjektivität, wobei sie* darauf besteht, dass bei diesen Prozessen das Unbewusste am Werk ist. Auch Belinda Kazeem-Kamiński stellt einen Aspekt der Historie in den Mittelpunkt: Sie hinterfragt die Art und Weise, wie die Geschichte Schwarzer Menschen dargestellt und musealisiert wird, und setzt dabei vor allem bei der immer noch bestehenden Blindheit gegenüber den anhaltenden Folgen von Sklaverei und Kolonialisierung an.

Den produktiven Kontrollverlust nimmt auch unsere Gruppenausstellung Do Nothing. Feel Everything. in den Blick – sie befasst sich im Sinne einer Zeitdiagnose mit dem Zustand gemeinsamen Wahnsinns und mit Kunstpraktiken aus verschiedenen Teilen der Welt, die Wahnsinn als eine Form des Wissens begreifen. Unsere Kuratorinnen Laura Amann und Aziza Harmel beschreiben in diesem Zusammenhang Risikobereitschaft als eine Art des Lernens – und hier schließt sich auch wieder der Kreis zu Losing Control: Wenn es Praktiken gibt, die durch vorsichtige Verletzungen zu heilen versuchen, sollten wir dann nicht viel öfter wagen, die Kontrolle zu verlieren?

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