VIENNA ART WEEK 2020

Hubert Klocker: All diese Spiele bilden kulturelle Identität

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Hubert Klocker ist seit 1991 Leiter der Sammlung Friedrichshof am Friedrichshof in Zurndorf und Wien.

Rituale strukturieren den Alltag und zeitliche Abläufe. Welchem persönlichen Ritual folgen Sie?

Am Land aufgewachsen sind mir diverseste Rituale, vom adoleszenten „Grasausläuten“, bei dem Buben um die Hüften gehängte Glocken im Takt schwingend durch die Frühlingsfelder ziehen, dem alkoholgeschwängerten Gauderfest mit seinen inzwischen verbotenen Tierkämpfen, armseligen Faschingsumzügen und natürlich die nach wie vor barocken und stark sexuell konnotierten kirchlichen Prozessionen gut in Erinnerung. All diese Spiele bilden kulturelle Identität, ich habe sie aber gerade deshalb immer auch als Disziplinierungs- und Machtmethoden verstanden. Um darüber zu reflektieren, habe ich mich später mit Theater-, Film- und Medienwissenschaften und in den USA mit Performance Theory beschäftigt.

Auch mein Interesse an der Kunst im Allgemeinen und im Besonderen an den Arbeiten der Wiener Aktionisten ist wohl damit in Zusammenhang zu bringen und hat mein Leben bereichert. Es schaut also so aus, als ob das rituelle Element an mir seinen Zweck erfüllt hat.

Nur eines irritiert mich bis heute, – ich kann mir keine Witze merken!

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