EXHIBITIONS

On the extremes of good and evil

Dauer der Ausstellung
8.12.20205.04.2021
Extra info

Hugo Canoilas, geboren 1977 in Lissabon, lebt und arbeitet seit 2010 in Wien. Er studierte am ESAD (Escola Superior de Artes e Design) in Caldas da Rainha sowie am Royal College of Art in London.

Foto: Klaus Pichler © mumok/Klaus Pichler

Im Dezember bestand aufgrund des Lockdowns wenig Möglichkeit, die aktuelle Schau des Kapsch Preisträgers Hugo Canoilas zu besuchen. Wer die Ausstellung im mumok noch nicht gesehen hat, kann das nun ab 9. Februar noch bis 5. April nachholen.

Der 1977 in Lissabon geborene Künstler bietet uns in der Ausstellung „On the extremes of good and evil“ ein erfrischend ungewohntes Kunsterlebnis, indem er uns mit dem Blick in Richtung Boden gewandt Malerei erleben lässt: Das Kunstwerk bedeckt in Form eines blauen Teppichbodens den gesamten Boden des Ausstellungsraums, malerische Szenarien und ineinander verfließende Formen erinnern an eine Meereslandschaft. Wesen aus Wolle und Glas bevölkern die Landschaft und wecken Vorstellungen von unbekannten, aber möglichen Existenzen im tiefen Ozean. Die textile Bodenmalerei mag den Umgang des Menschen mit der Natur und ihren Kreaturen in Erinnerung rufen, assoziiert Bilder vom Meer als Müllhalde ebenso wie Vorstellungen von digitalen Landschaftsszenarien. Ganz klar konterkariert der Künstler unsere gewohnte Weise der Wahrnehmung der Kunst – aufrecht stehend mit geradem Blick – und hinterfragt damit ein Weltbild, das den Menschen als Maß aller Dinge voraussetzt.

Elise Lammer and Julie Monot, with Hugo Canoilas BECOMING DOG, 2020 Photo: Klaus Pichler © Hugo Canoilas, Julie Monot and Elise Lammer

„Der hier offerierte Perspektivenwechsel kann auch metaphorisch als Abweichung und Distanznahme zu eingeübten Wahrnehmungs- und Verhaltensweisen im Gesellschaftlichen begriffen werden, um anders und womöglich auch näher an die Dinge heranzukommen“, betont Rainer Fuchs, der Kurator der Ausstellung.

Ein Wechsel in der Sichtweise, der auch in der Performance „BECOMING DOG“ vollzogen wird, sind doch Hunde stets am Boden schnüffelnd unterwegs. Elise Lammer und Julie Monot haben auf Einladung des Künstlers eine Performance entwickelt, in der als Hunde verkleidete Akteure die Malerei als Bühne nutzen und damit zusätzlich den aufrechten Gang als Maß aller Dinge relativieren.

Der mit 10.000 Euro dotierte Kapsch Contemporary Art Prize wird jedes Jahr an einen Kunstschaffenden mit Lebensmittelpunkt in Österreich vergeben. Ausgelobt wird der seit 2016 bestehende Kunstpreis von der Kapsch Group gemeinsam mit dem mumok. Neben einer Ausstellung beinhaltet der Preis auch einen Ankauf für die Sammlung des mumok.

>> Galerie Martin Janda

Ausstellungsansicht: Hugo Canoilas. On the extremes of good and evil Kapsch Contemporary Art Prize 2020/2021 Foto: Klaus Pichler © mumok / Klaus Pichler
Ausstellungsansicht: Hugo Canoilas. On the extremes of good and evil Kapsch Contemporary Art Prize 2020/2021 Foto: Klaus Pichler © mumok / Klaus Pichler
Ausstellungsansicht: Hugo Canoilas. On the extremes of good and evil Kapsch Contemporary Art Prize 2020/2021 Foto: Klaus Pichler © mumok / Klaus Pichler
Ausstellungsansicht: Hugo Canoilas. On the extremes of good and evil Kapsch Contemporary Art Prize 2020/2021 Foto: Klaus Pichler © mumok / Klaus Pichler

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